Einfach aus dem Alltag herausbrechen und losfahren. Wer träumt nicht davon? Mikro-Abenteuer, kurze, spontane Ausflüge mit kleinem Budget, klingen da verlockend. Aber wohin soll die Reise gehen? Hier vier Ideen der Outdoor-Star-Fotografin von German Roamers und Food- und Lifestyle-Bloggerin Mary Scherpe.

Wer täglich von 9 bis 17 Uhr im Büro sitzt und darüber hinaus zahlreiche soziale Kontakte pflegen muss, der will manchmal einfach nur noch aus dem Alltagstrott ausbrechen. Sich nach Feierabend aufs Fahrrad schwingen und den Sonnenuntergang am Fluss oder See genießen. Wem das nicht ausreicht, der nimmt einfach sein Zelt mit, um draußen zu übernachten und den Geräuschen der Natur zu lauschen. Dieses Gefühl von Freiheit kann einem am nächsten Morgen im Büro niemand nehmen. Und wer sogar ein langes Wochenende verreisen will, der kann sich auf den Weg zum Meer oder in die Berge machen.

Yacht vor zwei Häusern in Seenlandschaft

Lennart Pagel

Inspiriert von der Herkunft des Whisky-Produzenten Talisker und seiner Verbundenheit zu Küste und Meer haben sich Gleichgesinnte zusammengetan: die German Roamers, Pioniere der deutschen Outdoor-Fotografie mit einer beeindruckenden Instagram-Community und Mary Scherpe von Stil in Berlin, einer Food- & Lifestyle-Bloggerin. Gemeinsam geben sie Outdoor-Fans Inspirationen für ihr nächstes Mikro-Abenteuer an Deutschlands Küsten und See-Spots. Wir haben sie an dieser Stelle dokumentiert.

Bülk, Schleswig-Holstein

Bülk ist einer der ältesten Orte an der Kieler Fjörde in Schleswig-Holstein. Darüber hinaus ist der Ort für einen alten Leuchtturm bekannt. Und dort beginnt auch die Geschichte. Denn ein unterhaltsamer Part beginnt ein paar Hundert Meter vom Leuchtturm entfernt – mit einem urigen Pfad durch den Wald, mehrere Kilometer entlang der Küstenklippen. Gleichzeitig bietet sich ein toller Blick auf Ostsee und die idyllischen Wiesen Norddeutschlands. Straßen gibt es hier nicht. So ist das einzige Geräusch, das man hört, das Rauschen des Meeres. Es ist ein großartiger Ort, um dem Alltag ein wenig zu entfliehen, die Batterie aufzuladen und anschließend wieder voll durchzustarten. (Leo Thomas/German Roamer)

Gespensterwald, Mecklenburg-Vorpommern 

An der Küste des Ostseebads Nienhagen liegt ein Wald mit über 170 Jahre alten Bäumen. Der Ostseewind und die salzige Luft gaben ihnen im Laufe der Jahre das gespenstische Aussehen. Was ihr hier unternehmen könnt? Wanderungen durch den Wald, am Strand entspannen und die Meeresfrüchte probieren, für die diese Region bekannt ist. Einer der schönsten Sonnenaufgänge Deutschlands könnt ihr früh am nahe gelegenen Strand erleben. Einen Augenblick später, wenn die Sonne etwas höher steht, bietet sich die perfekte Gelegenheit, den Wald zu erkunden, um eine magische Atmosphäre zu erleben. Die verdrehten Stämme und Kronen wirken wirklich ziemlich geisterhaft. Von Rostock aus in Richtung Nienhagen ist das Naturschauspiel am besten mit dem Auto zu erreichen. (Roman Königshofer/German Roamer)

Gespensterwald

Christian Kaehler/Shutterstock.com

Rügen, Mecklenburg-Vorpommern

Rügen ist die größte und für viele Menschen wahrscheinlich auch schönste Insel Deutschlands. Ihre lange Geschichte reicht zurück bis in die Eiszeit. Deswegen ist die Insel mit unglaublich hohen Klippen, tiefen Wäldern, wunderschönen weißen Stränden, unendlichen Hügeln und Lagunen gesegnet. Wer sich in der friedlichen Natur verlieren möchte, startet den Tag am besten sehr früh und wandert von Sassnitz zum Nationalpark Jasmund – nach einem dichten Wald und entlang mystischer Klippen findet man sich an einem Ort wieder, dem sogenannten Kieler Bach. Dort kann jeder Wanderer einen eindrucksvollen Sonnenaufgang genießen. (Max Münch/German Roamer)

Mann an Küste auf Rügen

Max Münch

Usedom, Mecklenburg-Vorpommern

Einer meiner Lieblingsplätze am Nordufer Deutschlands ist Usedom, die zweitgrößte Insel Deutschlands. Wer gerne frischen Fisch isst, ist hier genau richtig. Nördlich von Berlin gelegen und ca. drei Stunden entfernt, warten endlose Strände, hohe Klippen und üppig grüne Wälder darauf, entdeckt zu werden. Dieser Ort liegt in der Nähe von Basin, einer kleinen Stadt, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt, die ebenfalls einen Besuch wert ist. (Max Münch/German Roamer)

Möwe in Usedom am Strand

Julian Hochgesang

Langer See, Berlin

Eine gute Art, Berlin nach Feierabend zu genießen, ist ein Spaziergang (oder eine Radtour, da der Weg recht lang ist) entlang des Strandufers des auf der anderen Seite der Stadt gelegenen Langen Sees. Dieser lange See (11 Kilometer!) ist eigentlich nur ein breiterer Teil des Flusses Dahme, der später in die Spree mündet. Es gibt ein ordentliches Strandbad mit einem 100 Meter langen Sandstrand und weiten Rasenflächen, auf denen man sich sonnen kann. Das Wasser ist so natürlich, dass es am Seeufer trüb sein kann und wahrscheinlich einige Pflanzen und Fische darin sind. Das sollte Wasserratten aber nicht abschrecken – die Abkühlung entlohnt dafür. (Mary Scherpe)

Weststrand am Darß, Mecklenburg-Vorpommern

Bei einem Wochenende (oder länger) lohnt sich ein Ausflug zu dem meiner Meinung nach schönsten Strand der Ostsee: dem Westufer vom Darß, einer Halbinsel zwischen Stralsund und Rostock. Dieser Teil der Insel ist ein Naturschutzgebiet nur mit Wäldern. Dank der starken Winde und Gezeiten hat der Strand weißen Sand, hellblaues und grünes Wasser und umgestürzte Bäume. Salziges Wasser hat unter deren Rinde leuchtend rotes Holz freigelegt. Es ist jedes Mal anders, wenn man hier ist.

Strand aus Vogelperspektive

Roman Königshofer

Ich war das letzte Mal über Neujahr dort und konnte wegen Hochwasser und Sturm nicht einmal Teile des Strandes betreten. Diejenigen, die die normalerweise recht zahmen Bedingungen rund um die Ostsee kennen, werden die Wildheit dieses Ortes zu schätzen wissen. Überall gibt es Rad- und Wanderwege. Ich empfehle Besuchern, entweder in Ahrenshoop oder in Prerow zu bleiben. Letzteres ist etwa fünf Kilometer vom Weststrand entfernt. (Mary Scherpe)