Man stelle sich die Szenerie vor: Mitten auf dem Wasser, nur das leichte Rauschen der Wellen ist zu hören, vielleicht kreischen ein paar Möwen und dann durchbricht plötzlich der Lärm eines Motorbootes die genussvolle Stille. Motorboote können anderen Wassersportlern gern mal den letzten Nerv rauben. Nicht so in der niederländischen Provinz Friesland, die nun dank Elektrobooten, reinen E-Wasserstraßen und Liegeplätzen mitten in der Landschaft eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit und Ruhe einnimmt.

Fahrrouten: Electric only!

Drei Wasserstraßen, die nur von elektrisch angetriebenen Booten befahren werden dürfen, gibt es bereits seit 2015 in Friesland. Die erste ihrer Art war die E-Strecke von Heeg nach Oudega. Schnell folgte die Umsetzung der E-Routen De Bûtenfjildroute, durch das gleichnamige Naturgebiet bei Leeuwarden, und die Reidmarroute von Bolsward bis Oudega. Heute nun kann man hier Wasser und Landschaft auf sanfte, klimafreundliche Weise erleben. Ganz ohne störende Motorengeräusche und Abgase. Ruhe pur!

E-Boot fährt durch eine Wasserstraße in Friesland

Theo de Witte

Tagestrip mit dem Elektroboot

Ganz einfach Kapitän werden und entweder ganz romantisch zu zweit mit den Booten von Greenjoy oder mit bis zu 14 Personen beim Anbieter De Twirre im elektrisch betriebenen Boot durch den Nationalpark De Alde Feanen schippern. Vorbei an einer beeindruckenden Tier- und Pflanzenwelt. Aber auch die hübschen Grachten der friesischen Städte Sneek und Leeuwarden lassen sich wunderbar erkunden. Man muss nur entscheiden, ob es lediglich ein paar Stunden oder ein ganzer Tag sein soll.

Tagestrip mit einem Elektroboot

Mijke Bos

Besla, der Tesla unter den Booten

Träumt ihr auch von einem Hausboot-Urlaub? Morgens ganz in Ruhe irgendwo auf dem Wasser erwachen, hineingehüpft ins erfrischende Nass und dann einen Tee in der Hand auf dem Deck die Sonne genießen? Dieser Wunsch kann jetzt klimafreundlich umgesetzt werden, denn dank Besla, dem Tesla unter den Booten, kann man nun auf einem elf Meter langen Hausboot mit bis zu vier Personen und – dank vier Lithium-Akkus – mit insgesamt 28 kW ausgiebig die Friesischen Meere erkunden. Das Lifestyle-Boot Besla 1100 darf in den Niederlanden bei ausreichender Erfahrung sogar führerscheinfrei gefahren werden.

Boote in friesischem Meer in den Niederlanden

Steve Photography/ Shutterstock.com

Liegeplätze ganz natürlich

Unbedingt Ausschau halten nach den Bojen und Anlegestellen mit dem gelb-blauen Logo des Vereins Marrekrite, diese finden Wassersportler an mehr als 3.500 Orten überall in Friesland. Ihre Bedeutung: Hier verstecken sich Anlegestellen an den schönsten Flecken der friesischen Landschaft. Und das allerbeste, man darf bis zu drei Tage lang kostenfrei anlegen, sofern man sich an die simplen Regeln hält: Lärm vermeiden, Respekt für Flora und Fauna – und Sauberkeit. Zu diesem Zweck bekommt man beim Kauf eines Vereinswimpels gleich einen Müllsack dazu.

Mann und Frau haben ihr E-Boot angelegt und spazieren über Steg

Mijke Bos

Familienurlaub ganz nachhaltig

Familienzeit auf dem Wasser soll es sein? Dann sind die acht elektrisch angetriebenen Hausboote des Yachtcenter Langweer genau richtig. Schon von Weitem fallen sie ins Auge, denn die Außenwände zieren Fotomotive von friesischen Städten wie Hindeloopen, Sneek oder Stavoren. Und auch die inneren Werte, die Kajüten, sind farbenfroh und bieten je nach Typ bis zu acht Personen Platz. Küche, Etagenbetten, Badezimmer … die Boote sind mit allem ausgestattet, was wassersportbegeisterte Familien brauchen.

Mehr Inspirationen für klimafreundlichen Wassersport gibt es bei Visit Friesland.