Die Vorbereitung ist das A und O: Wer gut organisiert ist, hat beste Voraussetzungen, um entspannt in den Urlaub zu starten. Hier einige Tipps und Tricks, wie man am Flughafen Zeit sparen kann.

Das derzeitige Chaos an den Flughäfen schlaucht viele Reisende: Stundenlange Schlangen am Check-in und an den Sicherheitsschleusen vergrätzen vielen Urlaubern den Start in den wohlverdienten Urlaub. Und ein Ende des Chaos’ ist nicht in Sicht: Experten rechnen damit, dass vor Oktober nicht mit einer Verbesserung der Lage zu rechnen sei. In unserem Corona-Reise-Ticker berichten wir mehrmals in der Woche über die aktuelle Lage.

Dennoch können sich Urlauber wappnen. Denn wer sich gut vorbereitet und einige Tipps und Tricks beachtet, kann zuweilen wertvolle Zeit sparen und seine Nerven schonen. Dazu gehört, rechtzeitig vor Ort zu sein und sich bereits im Voraus auf den Check-in und die Sicherheitskontrolle vorzubereiten. Skyscanner veröffentlichte jüngst eine Umfrage, die zeigt, welche Probleme und Zeitfresser Reisende vor dem Abflug bereits erlebt haben. Mit einigen Tipps lässt es sich diesen Sommer leichter durch das Chaos am Flughafen kommen und Zeit sparen. Und zwar so:

Check-in und Ankunft am Flughafen: Vorher informieren

42 Prozent sind laut Umfrage der Meinung, dass die beste Ankunftszeit am Flughafen vor einem internationalen Flug zwei Stunden beträgt. In normalen Zeit ist dieser Zeitraum sicher ausreichend. Derzeit sollte man aber sogar einen Tick mehr Zeit einplanen. Der Münchner Flughafen etwa empfiehlt fürs Wochenende, zweieinhalb Stunden vorher da zu sein. Um genug Zeit einzuplanen, informieren sich Passagiere am besten immer auf der jeweiligen Website oder App des Flughafens über aktuelle Wartezeiten. Dort findet man meist Live-Updates mit Schätzungen, wie lange es bei der Sicherheitskontrolle dauert.

Frau blickt am Flughafen auf die Abflug-Anzeigetafel

MiniStocker/Shutterstock.com

Gepäck: Weniger ist mehr

Grundsätzlich gilt: Je weniger Gepäck man mitnimmt, desto besser. Reisende sollten lediglich ein Handgepäckstück mitführen und auch das eingecheckte Gepäck reduzieren. Rund ein Viertel (26 Prozent) der deutschen Reisenden gaben an, dass sie ihr Gepäck beim Check-in am Flughafen schon einmal umpacken mussten, weil es zu schwer war. Das lässt sich vermeiden. Mit einer Gepäckwaage wissen Urlauber bereits vor der Abreise zu Hause, ob das Gewicht des Koffers im Rahmen des Freigepäcks liegt. So wartet keine böse Überraschung oder lästiges Umpacken am Check-in-Schalter.

Koffer individuell kennzeichnen

Der aufgegebene Koffer sollte sowohl außen als auch innen mit gut sicht- und lesbarer Eigentums- und Adressangabe gekennzeichnet sein. Das spart Zeit für den Fall, dass der Koffer im Flughafen verloren gehen sollte. Außerdem ist es sinnvoll, das Gepäck individuell zu kennzeichnen, damit man es selbst schnell erkennen kann, wenn es übers Gepäckband rollt. Viele Urlauber reisen mir schwarzem oder grauem Rollkoffer. Das macht die Identifizierung schwer. Besser: individuelle Aufkleber, ein buntes Kofferband, ein mit Gewebeband aufgeklebtes Zeichen, Kofferhussen oder auch ein Stück Geschenkband am Griff. Oder einfach ein Koffer mit knalligen Farben – wie etwa in Gelb oder Orange. So erkennt man den Koffer in Windeseile, wenn er übers Gepäckband läuft und kann wertvolle Zeit am Flughafen sparen.

Koffer auf Rollband

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Einchecken am Vorabend

Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der deutschen Reisenden checkt erst am Flughafen ein. Das muss nicht sein. Denn: Viele Flughäfen bieten eine Gepäckaufgabe bereits am Tag vor Abflug an. Wer die Möglichkeit hat, kann so die Zeit am Flughafen vor der Abreise verkürzen und Warteschlangen vermeiden. Reisende, die nur mit Handgepäck fliegen und online einchecken, reduzieren das Risiko weiterer Verzögerungen.

Self Service Baggage Drop: Do it yourself!

Wer sein Reisegepäck selbst aufgibt (Self Service Baggage Drop), sollte sorgfältig darauf achten, dass der Baggage Tag in Form eines Klebebands korrekt angebracht wird. Die Klebeflächen müssen längs miteinander versiegelt werden, um dem Transport unbeschadet standhalten zu können.

Bag-Drop-Schalter der Lufthansa

Lufthansa Group

Reisende sollten angesichts der aktuell angespannten Situation auf den Flughäfen auf den Transport verderblicher Waren im Koffer verzichten. Dringend benötigte Gegenstände wie etwa Medikamente oder Dokumente sollten daher zwingend im Handgepäck mitgeführt werden. Außerdem empfiehlt es sich derzeit, den Gepäckinhalt bei der Abreise innerhalb einer Familie gemischt zu verteilen. Sollten einzelne Gepäckstücke länger unterwegs sein, ist am Urlaubsort in jedem Koffer für alle Familienmitglieder etwas Passendes verstaut.

Flugticket: Digital vs. klassisch in Papierform

37 Prozent der deutschen Reisenden laden eine digitale Version ihrer Bordkarte auf ihr Smartphone oder Tablet. Allerdings haben 28 Prozent bereits bei der Ankunft am Flughafen einen (fast) leeren Handyakku. Reisende sollten ein Ladegerät oder sogar eine Powerbank mitnehmen und sich vergewissern, dass das Handy oder Tablet aufgeladen ist, bevor es zum Flughafen geht. Die meisten Flughäfen verfügen zwar über Ladestationen in den Terminals, aber mit einer Powerbank im Handgepäck gehen Urlauber auf Nummer sicher.
Wem das zu unsicher ist, der kann natürlich sein Ticket vorher ausdrucken. Frei nach dem Motto: Doppelt gemoppelt hält besser.

Person beim Boarding mit Smartphone

Lufthansa Group

Handgepäck in der Sicherheitskontrolle

Über die Hälfte (53 Prozent) musste schon einmal etwas aus dem Handgepäck entfernen und somit wegwerfen, weil es bei der Security-Kontrolle nicht den Vorschriften entsprach.

Für das Handgepäck ist ein Rollkoffer mit einer Reißverschlusstasche auf der Vorderseite eine einfache Möglichkeit, Flüssigkeiten und wichtige Dokumente zu trennen. So ist alles in Reichweite, wenn es für die Sicherheitskontrolle herausgenommen werden muss. Bereits zu Hause sollte auf die maximale Größe der Flüssigkeiten im Handgepäck (100 Milliliter) geachtet und diese in einem durchsichtigen Beutel verstaut werden, sodass es bei der Kontrolle keine Probleme und Verzögerungen gibt. Wer weniger Flüssigkeiten mitnehmen will, packt ein Stück Seife ein. Das spart Platz und ist umweltfreundlicher. Ein weiterer Tipp ist das Einpacken einer leeren Wasserflasche, die Urlauber dann am Flughafen kostenlos nachfüllen können. Apps wie zum Beispiel Refill zeigen, wo es Wasserstationen gibt.

58 Prozent der Befragten mussten beim Gang durch die Sicherheitskontrolle schon einmal Kleidungsstücke wie den Gürtel oder die Schuhe ablegen, weil der Kontrollalarm ausgelöst wurde. Tipp: Zeit für die Jogginghose – in bequemer Kleidung lässt es sich angenehmer reisen. Wer zudem darauf achtet, dass sich Schuhe und Kleidungsstücke leicht ausziehen lassen, spart unter Umständen Zeit an der Sicherheitskontrolle. Wenn möglich, verzichtet man ganz auf einen Gürtel.