Der Glamour Hollywoods ist längst passé? Nein, er existiert noch. Man muss nur wissen, wo. Wir haben legendäre Orte in Hollywood für euch herausgesucht.

Bereit für Skandale: Chateau Marmont

Nichts schreit mehr Hollywood als das berüchtigte Chateau Marmont. Das schlossartige Hotel am Sunset Boulevard eröffnete in den 30er-Jahren und gilt bis heute als geheimer Tummelplatz der Reichen und Schönen.

Chateau Marmont

Alex Millauer/Shutterstock.com

John Belushi von den Blues Brothers starb hier an einer Überdosis Drogen, Lana del Rey besingt das Hotel in mehr als nur einem Lied, und Jim Morrisson schwang sich vom Dachsims. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Geschichte des Chateau Marmont. Kein anderer Ort in L.A. ist so skandalträchtig und sagenumwoben. Wer hier im Schloss absteigt, trifft zu 90 Prozent auf einen Promi. Die einzige Regel: Was im Chateau passiert, bleibt im Chateau. Bis heute ist es verboten, im Restaurant oder in den öffentlichen Räumen zu fotografieren.

Wo John Wayne Spiegeleier brät: The Formosa Café

Der Legende nach hat Elvis Presley hier einer Kellnerin ein großzügiges Trinkgeld gegeben – seinen Cadillac. Wieder eine andere hat beim Aufsperren eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht: In der Küche stand Westernstar John Wayne und bereitete sich ein Spiegelei zu. Anscheinend war er unentdeckt auf einer Restaurantbank eingeschlafen. Ob die Geschichten wahr sind, sei dahingestellt, aber sicher ist, dass hier mehr als nur ein Hollywood-Star rauschende Nächte verbracht hat. Der Club selbst wurde 1939 eröffnet und befindet sich in einem alten Straßenbahn-Wagon. Und nach einem 2,4 Millionen Dollar-Makeover ist das Formosa cooler denn je.

 

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Der Wagon ist jetzt ein VIP-Bereich mit tannengrünen Lederbänken und liebevoll restaurierten Fotografien an den Wänden. Das Restaurant selbst ist eine Fusion aus kitschigem Asia-Dekor, 50er-Jahre Charme und einem American-Diner. Ein Muss für Vintage-Lover!

Auf Fotosafari: Frolic Room

Hollywoods älteste Bar ist der Frolic Room, ein winziges schwarzes Haus mit einem knalligen Neon-Schild im Retrostil. Direkt am Walk of Fame ist es natürlich auch ein beliebter Fotospot! Höchstens 30 Leute passen in die kleine düstere Bar mit den knalligen Lichtern. Deshalb kann es schon mal sein, dass die Türsteher einen nicht reinlassen.

Frolic Room Hollywood

Sergio Alves Santos

Der Frolic Room diente außerdem als Set für Filme wie LA Confidential oder Black Dahlia. Man munkelt, dass hier sogar die echte Black Dahlia einen Drink schlürfte, bevor sie ermordet wurde. Zu den berühmtesten Gästen gehören aber Frank Sinatra, Judy Garland und der Schriftsteller Charles Bukowski. Wer abends  über den Boulevard schlendert, sollte definitiv hier für einen Drink einkehren.

Wie bei Tarantino: Musso & Franks

Das älteste Restaurant in Hollywood sieht von außen ein bisschen nach einem Fastfood-Schuppen aus einem trashigen Film aus. Innen ist davon nichts mehr zu finden: Dunkles Mahagoni-Holz, rote Ledersitzecken und eine alte Telefonzelle. Kellner in roten Bolerojäckchen und passenden Fliegen servieren die besten Martinis der Stadt. Dazu gibt es italo-amerikanisches Essen mit der hauseigenen Alfredo-Soße!

Musso and Frank Bartender Photo

Tina Whatcott Echeverria

Der berühmteste Gast des Hauses war Charlie Chaplin. Er hatte hier sogar seine eigene Sitzecke! Aber auch Schriftsteller William Faulkner und Rockstar Janis Joplin gingen bei Musso & Frank ein und aus. Tarantino-Fans kennen den Laden übrigens schon: In Once upon a time in Hollywood betrinkt sich hier ein betrübter Leonardo DiCaprio gemeinsam mit Brad Pitt, bevor der Regisseur am Nachbartisch ihn nach Italien einlädt.

Leonardo DiCaprio, Brad Pitt & Al Pacino in Columbia Pictures’ Once Upon a Time

Photo by Andrew Cooper Copyright 2019 CTMG

Cocktails mit Marilyn Monroes Geist: Roosevelt Hotel

Nach einem Spaziergang auf dem Walk of Fame geht es in das ebenso berühmte Roosevelt Hotel. Im ältesten Hotel in L.A. heißt es von jeher gesehen und gesehen werden. Bereits kurz nach der Eröffnung im Jahr 1927 fanden hier die ersten Academy Awards statt.

Roosevelt Hotel L.A.

Brendan Church

Von außen eher schlicht gehalten, ist es innen ganz im spanischen Kolonialstil ausgestattet: bemalte Holzdecken, dunkle Clubsofas und Säulengänge. Der Poolbereich ist umrandet von hohen Palmen und gemütlichen Liegen, auf denen sich einst Marilyn Monroe sonnte und ablichten ließ. Um genau zu sein, hatte sie sogar ihre eigene Cabana! Im angrenzenden Tropicana Pool Café lässt es sich im Hollywood Style brunchen – also den ganzen Tag und mit Cocktails statt Kaffee. Wer über den Durst hinaus trinkt, könnte allerdings eine ungewöhnliche Begegnung machen. Man munkelt, dass Monroes Geist hier sein Unwesen treibt.

Von Geishas und Glamour: Yamashiro Restaurant

Wer vom Hollywood Boulevard aus auf die Hills blickt, könnte etwas Ungewöhnliches entdecken – eine asiatische Villa. 1914 erbaute hier ein asiatisch-deutscher Architekt die exakte Replika eines japanischen Palastes. Dazu gehören mehrere Innenhöfe und eine 600 Jahre alte Pagode, die aus Japan importiert wurde.

 

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Ursprünglich handelte es sich hierbei um ein privates Anwesen. In den späten 20ern wurde es schließlich zum In-Nachtclub der Schönen und Reichen und diente gleichzeitig als Filmset. Während des zweiten Weltkriegs entwickelte sich eine Art Japan-Apathie, und der Palast wurde teilweise sogar zerstört. Seit den 50ern befindet sich hier aber zum Glück wieder ein großartiges japanisches Restaurant. Die atemberaubende Aussicht ist beim Abendessen inklusive!

Heiß und fettig: Miceli’s Italian Restaurant

Der älteste Italiener in Hollywood ist nicht nur berühmt für seine großartige Pizza, sondern auch für den Auftritt in der 50er-Jahre-Sitcom I Love Lucy. Die Hauptdarstellerin Lucy lernte hier wie man Pizzateig ausrollt und ihn dann – ganz Hollywood-Style – in die Luft wirft. Natürlich ging das gehörig schief und der Pizzateig landete nahezu überall – außer auf dem Teller. Aber auch Marilyn Monroe, Frank Sinatra und Elizabeth Taylor waren Fans von Miceli’s Pizza.

Miceli's Restaurant Hollywood

Martin Kalter

Ob man es mag oder nicht – das eigentliche Highlight im Restaurant sind die singengen Bedienungen. Als Beilage zu Pizza und Pasta servieren sie Show-Songs, Arien und Klassiker. Die Idee dazu stammt übrigens von keinem anderen als Frank Sinatra persönlich.

Feiern wie die Mafiosi: The Georgian Hotel

In den letzten Jahren gab es kaum einen größeren Bar-Trend als Speakeasies – also geheime Bars im Prohibitions-Stil. Wie praktisch, dass das Georgian Hotel gleich eine originale Speakeasy im Keller hat. Das Georgian eröffnete 1933 kurz vor Ende der Prohibition. Mafiosi Bugsy Siegel, Filmstar Carole Lombard und die Elite der Stadt saßen hier Seite an Seite und gönnten sich den ein oder anderen Drink. Das Hotel war übrigens eines der ersten Hochhäuser an der Ocean Road in Santa Monica und gilt längst als Wahrzeichen der Stadt.

the gerogian hotel in Hollywood

Myrna Gutierrez/Shutterstock.com

Ganz in Mintgrün mit goldenen Artdeco-Details hat es etwas von einem Barbie-Dreamhouse und liefert die perfekte Kulisse für einen coolen Urlaubsschnappschuss. Nach einigen Jahren als Apartmentgebäude wurde das Hotel 1993 renoviert und ist heute wieder offen für Urlauber. Mit etwas Glück trifft man auch heute noch auf ein paar Promis!

Walt Disney meets Schottland: Tam O´Shanter

Mitten im Stadtteil Altwater Village findet man ein kleines Stück Schottland, natürlich im leicht übertriebenen Hollywood-Stil. Das erklärt sich schnell, wenn man weiß, dass es 1922 von dem Bühnenbildner Harry Oliver designt wurde. Mit deftigem britischen Essen und dem gemütlichen Einrichtungsstil gehört das Restaurant zu den Lieblingen der Filmstars.

 

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Der berühmteste Gast im Tam O’Shanter war aber definitiv Walt Disney, der Vater von Mickey Maus. Ihm zu Ehren ist das Restaurant mit Disney-Kunstwerken dekoriert, darunter sogar eine Originalzeichnung. Richtige Disneyfans sitzen natürlich auch an Walts Stammtisch, den man an einer goldenen Plakette erkennt.

Oldschool-Drinks und Lounge-Musik: The Dresden Room

1954 eröffnete in der Nachbarschaft Los Feliz die Cocktailbar Dresden Room. Keine andere steht so sehr für Hollywood-Glamour wie diese. Kellner in schicken Smokingjacken stolzieren durch die schmalen Gänge des spärlich beleuchteten Etablissements und tragen zu dem klassischen Hollywood-Charme bei. Nur was auf dem Tisch landet, ist ganz ohne Chi-Chi: Oldschool-Cocktails, Rippchen und Steaks. Dienstag bis Donnerstags sorgen Bands und Musiker für die passende musikalische Untermalung. Seit 1982 treten hier die Hollywood-Originale Marty und Elayne mit Jazz und Loungesongs auf.

 

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Filmlegende hat der Dresden Room allerdings erst im Film Swingers von 1996 geschrieben. Vince Vaughn versucht seinen Kumpel im Film zu mehr Selbstvertrauen zu motivieren. Hier im Dresden-Room soll er endlich über seine Ex hinwegkommen!