Malerische Karibikstrände auf der einen Seite, raue Surferstrände auf der anderen, und dazwischen verspielte Kolonialdörfer, tropische Regenwälder und der teuerste Kaffee der Welt. Panama hat mehr zu bieten als seine moderne Hauptstadt und den berühmten Panama-Kanal. Das sind unsere Reise-Tipps für Panama.

Anreise. Lufthansa fliegt fünfmal die Woche nonstop von Frankfurt a.M. nach Panama-Stadt. Auch Condor fliegt mehrmals die Woche von dort mit einem Umstieg in der Dominikanischen Republik oder Puerto Rico in die Hauptstadt. Weitere Flugverbindungen nach Panama-Stadt bieten KLM (via Amsterdam) oder Iberia (via Madrid). Der Tocumen International Airport liegt circa 24 kilometer östlich der Hauptstadt.

Einreise. Mit einem noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass und einem Weiterreiseticket erhalten deutsche Staatsangehörige ohne Visum eine Aufenthaltsgenehmigung für bis zu 180 Tage.

Frau in buntem Kleid blickt über Stadtruine

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Währung. In Panama gibt es zwei offizielle Währungen. Die Landeswährung ist der Balboa, der jedoch häufig nur noch in Münzen im Umlauf ist. Weit verbreiteter ist der US-Dollar, der seit 1904 als zweite offizielle Währung des Landes gilt. Dabei ist der Balbao 1:1 an den US-Dollar gekoppelt. Es kann also überall mit US-Dollar bezahlt werden.

In den meisten größeren Ortschaften kann mit Kreditkarte oder sogar mit Paypal bezahlt werden. Besser ist es,  ausreichend Bargeld dabeizuhaben. Nicht jeder Ort verfügt über einen Bankautomaten, daher sollte man sich im Vorhinein gut informieren! Grundsätzlich ist das Geldabheben sowohl mit EC- als auch mit Kreditkarte nicht kostenlos. Die meisten Banken in Panama erheben bei ausländischen Karten eine fixe Gebühr von $5,25 (Stand Dezember 2019).

¡Hola, Panamá!

Sprache. Amtssprache in Panama ist Spanisch. Wie in den meisten Ländern Lateinamerikas weist das Spanisch in Panama einige Unterschiede zum spanischen Spanisch (Castellano) auf. In Panama-Stadt sprechen die meisten Einwohner gutes Englisch, außerhalb der Hauptstadt sind grundlegende Spanisch-Kenntnisse für die bessere Verständigung von Vorteil.

Brücke ragt über Fluss in Panama-Stadt

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Sicherheit. Panama zählt zu den sichersten Ländern Lateinamerikas. Grundsätzlich sollte man sich an gewisse Spielregeln halten und zum Beispiel nicht im Dunkeln am Strand entlang spazieren oder Wertgegenstände allzu öffentlich präsentieren. In Panama-Stadt sollte man, wie in allen Großstädten, verstärkt auf seine Wertgegenstände aufpassen und bestimmte Gegenden in der Dunkelheit meiden. Weitere Informationen zum Thema Sicherheit in Panama findet ihr auf der Website des Auswärtigen Amtes.

Reisezeit & Klima. In Panama variiert das Klima je nach Region. Die zentrale Gebirgskette, die durch das zentralamerikanische Land verläuft, teilt das Klima quasi in zwei Hälften. So eignet sich das Land ganzjährig für einen Urlaub. Das Klima ist tropisch, die Temperaturen liegen tagsüber das ganze Jahr über bei rund 30 °C. In höher gelegenen Regionen wie Boquete kann es, insbesondere nachts, ziemlich frisch werden. Plant man einen Aufstieg auf den Volcán Barú, sollte man für alle Wetterlagen gerüstet sein. Hier können die Temperaturen nämlich rapide abfallen. Ansonsten ist auch die Trockenzeit kein Garant dafür, dass es nicht regnet. Auf der anderen Seite ist auch während der Regenzeit nicht 24/7 mit Regenfällen zu rechnen.

Funky, luxuriös, nachhaltig

Übernachtung. W Panama. Im Geschäftsviertel von Panama-Stadt liegt eine bunte Erlebnisoase: das W Panama. Inspiriert wurde das Design des Fünf-Sterne-Hotels durch lokale Kunst, Küche und Kultur. Toller Service, bequeme Betten, leckere Cocktails und viele Insidertipps warten auf Reisende.

W Panama

W Hotels & Resorts

Eco Lodge Venao. Hier trifft dichter Dschungel auf aufgebrausten Ozean: Die Eco Lodge in Playa Venao schmiegt sich in ein 140 hektar großes Aufforstungs-Projekt und bietet Unterkünfte aller Art. Sie spricht Luxusreisende ebenso an wie Surfer, Backpacker und Ökotouristen.

Hotel Eclipse de Mar Acqua Lodge. Willkommen im Paradies! Sieben orangefarbene Holz-Bungalows ragen vor der Isla Bastimentos ins türkisfarbene Wasser der Karibik. Hier ist man weit genug entfernt vom Backpacker-Trubel, den der Inselarchipel Bocas del Toro anzieht, und doch mittendrin, um die Postkartenidylle in seiner gesamten Schönheit zu erfahren.

Isla Palenque. Das private Inselresort im Golf von Chiriquí entführt Reisende in eine eigene Welt. Acht Strandcasitas liegen zwischen dichtem Grün versteckt mit eigenem Zugang zum Strand. Nachhaltigkeit wird in diesem Luxusresort großgeschrieben. Kajaktouren, Inselspaziergänge, Kochkurse – die Liste der Unternehmungen ist lang. Wer mag, kann auch einfach nur am Pool liegen, den Blick auf den weiten Ozean schweifen lassen und fruchtige Zitronenlimonade (durch einen Papayahalm) schlürfen. Die Caguya Collection führt noch sieben weitere Luxushotels in Zentralamerika.

Sztandcasita auf Isla Palenque in Panama

Cayuga Collection

Restaurants & Cafés. Mercado de Mariscos. Für leckere Ceviche sollte man unbedingt den Fischmarkt in Panama-Stadt besuchen.

Bohemia. Für lateinamerikanische Verhältnisse sehr leckere italienische Küche in gemütlicher Atmosphäre. Gleich auf der Hauptstraße in dem bunten Dorf Pedasí.

Die besten Croissants Panamas

Tia Libia. Die wahrscheinlich beste Bäckerei in ganz Panama. Sehr große Auswahl an Backwaren zu günstigen Preisen.

Up in the Hill. Das Up in the Hill ist Organic Farm, Coffee Shop und Ecolodge in einem. Es liegt auf dem höchsten Punkt der Isla Bastimentos im Inselarchipel Bocas del Toro mitten in tropischem Grün. Hier werden selbstgemachte Köstlichkeiten, natürlich aus biologischem Anbau, leckerer Kaffee aus Boquete und viele weitere ökologische Produkte angeboten. Außerdem bietet das Up in the Hill auch Touren in Bocas del Toro an.

Buntes Eco-Café im Dschungel in Panama

Linda Ruckes

La Bicicleta Venao. Kleines Lokal auf der Hauptstraße in Playa Venao. Hier gibt es großzügige Tagesgerichte zu fairen Preisen.

The Fish House. Große Auswahl an leckeren Fischgerichten. Uriges Lokal abseits des Trubels von Boquete.

Sehenswürdigkeiten. Panama-Stadt, auf spanisch la Ciudad de Panamá, von den Einwohnern gerne auch einfach als la Ciudad (= die Stadt) bezeichnet, zählt zu den bedeutendsten Metropolen Lateinamerikas. Kaum eine Reise durch das Land wird an der Hauptstadt Panamas vorbeiführen. Für euren Aufenthalt in der Stadt solltet ihr jedoch nicht mehr als zwei Tage einplanen. Zu bestaunen gibt es natürlich den weltberühmten Panama-Kanal, der wohl wichtigste Schleusenkanal der Welt. Ansonsten lohnt es sich, durch die Altstadt von Panama-Stadt zu bummeln und einen Blick auf die moderne Skyline der Stadt zu erhaschen. Achtung: zu unterscheiden ist zwischen Casco Viejo, der heutigen Altstadt, und Panamá la Vieja. Bei letzterem handelt es sich um die alten Stadtruinen. Sie liegen östlich des heutigen Zentrums.

Redakteurin Linda Ruckes spaziert durch Casco Viejo in Panama

Linda Ruckes

Wandern, schnorcheln, Kaffee trinken

El Valle de Antón. Weeeeeite Blicke am Kraterrand: Im größten besiedelten Vulkankrater der Welt El Valle de Antón liegt ein überschaubares Dorf, das für seine schönen Wanderwege bekannt ist, die wirklich einmalige Aussichten auf das Kraterdorf versprechen. Plätschernde Wasserfälle, ruhende Quellen und Greifadler, die ihre Runden ziehen – egal ob Anfänger oder Profi-Wanderer, hier findet jeder sein persönliches Wanderglück.

Pedasí. Die wenigsten Reisenden planen bei ihrer Panama-Reise einen Stopp in Pedasí ein. Zugegeben, die Azuero-Halbinsel fordert auf der üblichen Reiseroute eher einen Umweg. Ein Umweg, den wir euch wärmstens empfehlen. Allein für einen Besuch in Pedasí, einem kleinen bunten Kolonialdorf, lohnt sich der Abstecher. Hier findet ihr nicht nur die beste Bäckerei in ganz Panama, sondern auch bunte Street-Art, die die sowieso schon farbenfrohen Hauswände ziert. Kleine gemütliche Restaurants, Cafés und Eisdielen verleihen dem Ort Extra-Charme.

Bunte Hauswände in Pedasí, Panama

Linda Ruckes

Let’s surf

Nicht weit von Pedasí liegt der Playa Venao, einer der besten Surf-Adressen des Landes. Surfer aus aller Welt zieht es an den rauen Strand im Süden der Azuero-Halbinsel. Hier hat sich in den letzten Jahren eine Art israelische Gemeinde aufgebaut. Viele schöne Restaurants und Cafés liegen an der überschaubaren »Hauptstraße«. In weiten Teilen ist die Gegend rund um den Strand und den dahinter liegenden Regenwald noch wirklich unberührt. Leider werden jedoch immer mehr Hotels gebaut. Die beste Zeit, den Strand noch in seiner (fast) ursprünglichen Form zu bestaunen, ist also so schnell wie möglich.

Rauer Strandabschnitt des Playa Venao in Panama

Linda Ruckes

Eine weitere Ausflugsmöglichkeit von Pedasí aus ist die Isla Iguana. Vom Playa El Arenal fahren kleine Fischerboote auf die kleine Insel, die mit ihrem weißen Sand und dem türkisfarbenen Wasser fast in der Karibik vermutet werden könnte. Touren können entweder vorab über diverse Anbieter oder Unterkünfte gebucht werden. Alternativ kann man auch einfach die Fischer ansprechen und mit ihnen einen Preis ausmachen, so dass sie einen auf die Insel fahren und wieder abholen. Man sollte unbedingt daran denken, Schnorchelequipment einzupacken, da die Isla Iguana von 40 Hektar Korallenriffen umgeben ist und wunderschöne Einblicke in die Unterwasserwelt gewährt. Wir waren außerhalb der Saison dort und mussten keinen Eintritt zahlen, offiziell muss man aber, da es sich um einen Nationalpark handelt, zehn Euro Eintritt zahlen. Außerdem sollte man seinen Reisepass oder eine Kopie mit sich tragen, um sich in die Besucherliste einzutragen.

Türkisfarbenes Wasser und weißer Sandstrand auf der Isla Iguana in Panama

Linda Ruckes

Der teuerste Kaffee der Welt

Boquete. Wem das Klima in Panama tendenziell zu feucht und zu warm ist, der wird sich nach einem Aufenthalt in Boquete, eigentlich Bajo Boquete, sehnen. Das kleine Dörfchen liegt im Hochland von Panama in der Provinz Chiriquí. Eine beliebte Wanderung ist der anspruchsvolle Quetzal-Trail, auf dem man mit etwas Glück den Quetzalvogel sehen kann. Nicht weniger anspruchsvoll ist die Wanderung auf den Vulkan Barú, den höchsten Berg des Landes. Bei klarer Sicht kann man von dort Blick auf den Pazifik auf der einen Seite und den Atlantik auf der anderen Seite erhaschen.

Fluss fließt durch das Dorf Bajo Boquete in Panama

Linda Ruckes

Außerdem ist die Region rund um Boquete für ihre Kaffeeplantagen bekannt. Hier wächst unter anderem die Geisha-Pflanze, deren edle Kaffeebohne die wohl teuerste der Welt ist. Sie ist für ihren blumigen Geschmack bekannt und kann in Boquete in fast jedem Café probiert werden. Eine Tasse Geisha Kaffee kostet um die neun US-Dollar.

Postkartenidylle in der Karibik

Bocas del Toro. Das Inselarchipel im Nordwesten Panamas, kurz vor der Grenze zu Costa Rica, ist eines der beliebtesten Reiseziele des Landes. Kein Wunder, die vielen Inseln sind ein wahrer Karibiktraum und laden zu beeindruckenden Tauchgängen im Atlantischen Ozean ein. Der Tourismus ist in den letzten Jahren zur Haupteinnahmequelle der Region geworden, sodass es, insbesondere während der Hauptreisezeit, leider sehr voll werden kann. Eine Alternative zu Bocas del Toro liegt auf der anderen Seite des Landes im Pazifik: Der Inselarchipel im Golf von Chiriquí ist zu weiten Teilen noch touristisch sehr unentschlossen. Hier gibt es zwar keine karibischen Vibes, dafür aber unberührte Natur und viel Ruhe.

Insel im Golf von Chiriqui, Panama

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Persönlicher Tipp. … in der Regenzeit reisen. Also in der Nebensaison. Dann sind keine bis kaum Touristen unterwegs. Außerdem sind Touren und Hotels um einiges günstiger.

Eine Busfahrt, die ist lustig

… mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisen. Was vorher ziemlich kompliziert und umständlich klingt, ist in der Praxis unkompliziert. Als öffentliche Verkehrsmittel dienen in Panama Minibusse. Direktverbindungen gibt es, außer aus Panama-Stadt, selten. Daher ist eine Reise oftmals mit vielen Umstiegen verbunden, wovon man sich jedoch keinesfalls abschrecken lassen sollte. Aus- und Einstiege sind auch unabhängig der offiziellen Bushaltestellen kein Problem, sodass man grundsätzlich überall ein- und aussteigen kann. Einfach dem Busfahrer Bescheid geben und schon hält er an. Am Straßenrand kann man dann einfach den nächsten x-beliebigen Bus anhalten und einsteigen.

… auf den Cerro La Silla in El Valle de Antón wandern. Diese Wanderung gilt noch als »Geheimtipp«. Außerhalb der Reisezeit wandert man nicht selten ganz allein auf dem Vulkankraterrand.

Cerro la Silla in El Valle de Anton, Panama

Linda Ruckes

Noch mehr Panama

Die persönlichen Highlights in Panama von Redakteurin Linda findet ihr hier.

Literatur. Lonely Planet Reiseführer »Panama« (2019) mit aktuellen Infos zu den einzelnen Regionen, jede Menge Beispieltouren und interessanter »Geheimtipps« von Lokals. ISBN: 978-3829748100, € 25,00.

Infos. Panama unterhält kein Fremdenverkehrsamt in Deutschland. Das offizielle Fremdenverkehrsamt sitzt in Panama-Stadt. Autoridad de Turismo de Panamá, Avenida Balboa y Aquilino de la Guardia, Edificio BICSA Financial Center, Piso 29, Tel. +507 526 7000, contact@visitpanama.com. Informationen in englischer Sprache findet ihr hier.