Zelten, Camping, Caravaning … für reisen-EXCLUSIV-Autorin Simone Sever irgendwie zu viel Natur. Beim Begriff Glamping, also Luxuscamping, wurde sie dann aber doch so neugierig, dass sie dem Sechs-Sterne Hvidbjerg Strand Feriepark im Süden Dänemarks eine Chance gab.
Auf gleicher Ebene mit Fröschen und Kröten zu übernachten ist definitiv nichts für mich. Gemeinsame Duschräume mit Fremden? Ehrlich? Ein klares No! Doch manchmal muss man seinen Horizont erweitern, sich auf Reisen einlassen, die eigentlich nie auf der Wunschliste standen. Ich hatte mir mal geschworen: Niemals Ferienhaus-Urlaub in Dänemark zu verbringen. Aber wieso eigentlich? Naja: zu nah, zu ähnlich, zu schlechtes Wetter.
Doch dann ließ ich mich vor sieben Jahren mit Freunden auf eine Woche Campingplatzurlaub an der dänischen Nordseeküste ein. Die erfahrenen Outdoorfreunde mieteten einen Stellplatz für ihr Zelt. Stromversorgung, außerdem Duschhäuschen und Küchenstelle – ich hatte gar keine Ahnung, dass es so etwas Komfortables überhaupt gibt.
Ich buchte für meine Zwillinge und mich eine idyllische Fischerhütte. Die entsprach schon auf der Website meinem Geschmack. Sie kam nämlich inklusive traditionell skandinavischem Interieur, Spül- und Waschmaschine, Schlaf- und Kinderzimmer und mit kleinem Hochboden für zusätzliche Schlafplätze daher. Ach, und auf der Riesenveranda, die unser Fischerhäuschen umspannte, lud ein Whirlpool zum gemeinsamen Blubberbad unter nordischem Himmel ein.
Wir durften nach dem Aufstehen also in der Morgensonne Platz nehmen, und zum Abendessen konnten wir von unserem Outdoor-Esstisch die Sonne über den Reet-gedeckten Dächern der Fischerhütten untergehen sehen.
Von Fröschen und Kröten übrigens keine Spur. Dafür gab es Ponyreiten, einen Indoorspielplatz, ein Schwimmbad für meine Jungs und für mich einen Wellnessbereich. Naja und die Nordsee, die wir damals allerdings irgendwie ganz vergessen hatten, weil es auf dem riesigen Areal des Campingplatzes einfach zu viel zu entdecken gab. Ich genoss mit zwei aktionsgeladenen 12-Jährigen tatsächlich einen meiner entspanntesten Urlaube.
Im Hvidbjerg Strand Feriepark zum Wiederholungstäter
Letztes Jahr war es wieder so weit. Ich träumte von endlosen Spaziergängen am Meer, davon innerliche Ruhe zu finden, ein Buch zu lesen. Ich bin wieder nach Dänemark gefahren. Dieses Mal in den Hvidbjerg Strand Feriepark nach Blavand. Meine Jungs sind inzwischen deutlich gewachsen. Diesmal sollte eine der neu erbauten Strandvillen in erster Linie gleich hinter den Dünen uns genügend Freiraum erlauben.
Ein Schlafzimmer für mich. Eines für die Jungs. Außerdem eine zusätzliche Schlafmöglichkeit für zwei auf dem offenen Hochboden. Die Jubelsprünge, als wir unser Zuhause für die nächsten Tage inspizierten, waren himmelhoch – kein Problem bei einer zweistöckigen Deckenhöhe. Modern skandinavisch mit Wohn- und Essbereich inklusive schwarzer, offener Küche, in der nichts fehlte. Der Blick hinaus aus den bodentiefen Fenstern auf Sand und Gräser und einen Himmel, der sich alle paar Minuten neu präsentierte: mal blau, dann grau, dann mit dunklen, bald mit wenig Wolken.
Whirlpool mit Diskolicht
Das Meer kann man riechen, manchmal hören. Vom Hochboden aus sogar sehen. Im Wohnzimmer ein Kamin. Auf der Veranda ein schwarzer Whirlpool, der uns bei Dunkelheit und zu unserer Freude mit kunterbuntem Diskolicht erhellte.
Kinderbetreuung, die Westerncity mit wolkengleichem Kissentrampolin, der Indoorspielplatz Play City locken meine Jungs zwar inzwischen nicht mehr hinterm Kamin unserer Strandvilla hervor, heute freuen sie sich dafür über kostenloses W-Lan.
Im Gepäck haben wir einen Kitebuggy und lassen uns von stürmischen Böen über den im Frühjahr und auch im Herbst leeren Strand ziehen.
Chillen wird in dieser Auszeitwoche groß geschrieben. Die Spaziergänge am Strand sind lang. Hier und da hat sich nach einem Sturm eine Kegelrobbe an den Strand gerettet. Die See ist rau. Der Wind bläst den Kopf frei. Jeden Abend sitzen wir zu dritt im warmen Wasser des Whirlpools.
Kunst kann so bunt sein
Ein Ausflug ins hübsche Städtchen Arhus bringt noch mehr Farbe in die Urlaubsschnappschüsse. Der Rainbow Skywalk, eine Kunstinstallation vom dänisch isländischen Künstler Olafur Eliasson im Aros, dem Aarhus Kunstmuseum ist wie Walking on Sunshine.
Wir machen Selfies mit Boy, einer Riesenskulptur des australischen Bildhauers Ron Mueck. Vor der Rückreise an den Nordseestrand lassen wir uns im Spisesalon mit exzellentem Kaffee und kunstvollen Interpretationen des Klassikers Smörebröd verwöhnen.
Auch auf dem Campingplatz werden wir kulinarisch nicht im Stich gelassen. Die Pizza gibt es auch zum Mitnehmen im Restaurant Italien Food. Deutlich anspruchsvoller ist die nordisch und französisch inspirierte Küche des Restaurants Hofde4, einer stilvollen Brasserie.
Und das macht nach dem Mittagessen Appetit auf Meer oder doch lieber auf das 1.200 Quadratmeter großen Kur- & Wellness Center? Sauna, Hot-Stone Massage, Dampfbad oder ab in die 40 Grad heiße Grotte. Mehr Entspannung geht einfach nicht, das weiß ich genau. Und, dass ich wiederkommen werde. Vielleicht mal mit Freundinnen.
Fazit: Sag niemals nie! Dir könnte so viel entgehen!
Eine Strandvilla für drei Nächte und bis zu sechs Personen gibt es im Hvidbjerg Strand Feriepark ab 600 Euro, inklusive Endreinigung. Eine Fischerhütte für fünf Nächte ab 748 Euro ebenfalls mit Reinigung. Ein Campingplatz für zwei Erwachsene inklusive Strom und Wasser ist ab 41,38 Euro buchbar. Weitere Informationen und Buchungsmöglichkeiten gibt’s auf der Website des Hvidbjerg Strand Ferieparks.
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