Alten Kreuzfahrthase kann man nichts vormachen. Sie haben so manches Schiff live erlebt. Doch bei diesen prachtvollen Exemplaren sind selbst jene überrascht, die sich auskennen. Denn die Schiffe sind nagelneu und besonders. Text: Verena Wolff

TUI MeinSchiff 2 – hanseatisch, hell, geräumig

Auch Tui ist mit einem Neubau am Start: Mein Schiff 2 heißt der Neuzugang, der zu Jahresbeginn in Lissabon getauft wurde. Design ist noch mehr Schwerpunkt als auf den Vorgängerschiffen – Werner Aisslinger, der die Innenarchitektur für einige 25hours-Hotels gemacht hat, legte auch bei diesem Schiff Hand an. Aber es bleibt: hanseatisch, hell, freundlich und geräumig (fast 80 Prozent der Kabinen haben einen Balkon) –, und am All-inclusive-Konzept hat sich auch nichts geändert.

Mein Schiff 2 Außenansicht

Mein Schiff 2

2.900 Gäste passen auf die neue MeinSchiff 2, rund 400 mehr als auf die vorherigen Schiffe. Und die haben vergleichsweise viel Platz, vor allem zum Sporteln auf hoher See. Noch immer ist Tui der einzige Anbieter mit einem Pool, in dem man tatsächlich Bahnen schwimmen kann.

Pool auf der Mein Schiff 2

Mein Schiff 2

25 Meter kann keine andere Reederei vorweisen. Die Laufstrecke hat eine Steigung von sieben Prozent, an einigen Stellen sieht es aus, als würden die Läufer direkt über das Wasser rennen.

Der Fitnessbereich ist fast 500 Quadratmeter groß, und die Arena mit ihrem Sportfeld und der Kletterwand lässt sich bei schlechtem Wetter sogar verschließen. Bei so viel Sport muss natürlich niemand hungern im Urlaub – 12 Restaurants und Bistros sowie 17 Bars und Lounges bieten Kulinarisches vom frühen Morgen bis in die Nacht.

Symphony of the Seas – das größte Kreuzfahrtschiff der Welt

Das derzeit größte Schiff der Welt ist nicht das neueste der Reederei Royal Caribbean – aber eben noch immer das größte. Die »Spectrum of the Seas« (das neueste) ist zwar erst in diesem Jahr in die Weltmeere gestartet, doch sie ist nur im asiatischen Raum unterwegs. Die »Symphony of the Seas« (das größte) hingegen ist im Sommer auf der klassischen Mittelmeerroute unterwegs: Spanien, Italien, Südfrankreich.

Symphony of the Seas auf dem Meer

Royal Caribbean

Zugelassen ist das Schiff für 6.870 Passagiere, die Platz in gut 2.700 Kabinen finden – die bunteste ist die Familiensuite, die über zwei Etagen geht und sogar Platz für eine eigene Rutsche hat. Überhaupt, die Rutschen: Jede Menge gibt es davon, die längste ist zehn Etagen hoch und hat den bezeichnenden Namen »Ultimate Abyss«. Eine stehende Surfwelle (Flowrider) sowie einen Wasserpark und eine Zipline gibt es an Bord, ebenso den schiffseigenen Central Park und die Royal Promenade, die bereits von anderen Schiffen der Oasis-Klasse bekannt sind.

Klettern auf der Symphony of the Seas

Royal Caribbean

Von Bord muss man nicht unbedingt gehen – das Entertainment und die Sportmöglichkeiten an Bord sind so vielfältig, dass man locker eine Woche auf dem Schiff verbringen kann, ohne dass es langweilig wird.

Celebrity Flora – Yacht oder Schiff?

Startet Ende Juni Ist das eine Yacht? Oder ein Kreuzfahrtschiff? Bei der Celebrity Flora weiß man das nicht so genau. Gut 100 Meter ist sie lang und 16 Meter breit – ein Mini-Vertreter seiner Zunft. Dafür aber extra gebaut für die Galapagos-Inseln. Denn dort und nur dort wird die Flora fahren. Von Baltra aus, 10, 11 oder 16 Nächte auf unterschiedlichen Routen.

Celebrity Flora

Press Center Celebrity Cruises

Celebrity nennt die Flora eine »All Suite Luxury Mega Yacht« und hat schon einen Preis bekommen, ohne dass das Schiff überhaupt den regulären Verkehr aufgenommen hat: den »Gold Award for Best Overall Cruise Ship« 2018, freilich in der Kategorie »Kleine Schiffe«. Maximal 100 Passagiere passen auf die Flora, das gehört zu den Regularien der Galapagos-Inseln. Und die leben auf einem stylischen Schiff mit viel Platz – enge Kabinen gibt es hier nicht, stattdessen ausschließlich Suiten. Ein »Observatory« haben die Architekten zudem gebaut, eine Bibliothek mit raumhoher Verglasung – damit den Passagieren auch kein Vogel und kein Meerestier entwischt. Dazu: nachhaltige Materialien, organische Formen, natürliche Farben.

Scenic Eclipse – Kreuzfahrt mit sechs Sternen

Megayacht nennt die Reederei ihre Scenic Eclipse ganz bescheiden. Es ist das erste Hochsee-Schiff der Betreiber – und eines für alle Eventualitäten: Sightseeing in den Metropolen Europas, Tanzen unter der Sonne Kubas oder Pinguin-Watching in der Antarktis – all das ist mit dem Luxusliner möglich. 228 Gäste finden Platz auf dem Design-Schiff, bei Polarreisen sind es glatte 200. Sie alle nächtigen in schicken Veranda-, Penthouse-, Panorama- oder Spa-Suiten, um viele von ihnen kümmert sich ein Butler.

Wellness auf 550 Quadratmetern, beheizte Außen- und Indoor-Pools und ein Sonnendeck mit Rundum-Panorama-Blick – nicht schlecht für ein Schiff, das zu den kleineren auf den Weltmeeren gehört. Auch das Sightseeing ist speziell für Gäste der Scenic Eclipse – denn es gibt den schiffseigenen Helikopter H130 und ein Siebensitzer-U-Boot namens Scenic Neptune. Dass die Kulinarik an Bord ebenfalls vom Feinsten ist, versteht sich fast von selbst: Neun Restaurants gibt es, von Spezialitäten am offenen Teppanyaki-Grill über moderne französische Küche bis hin zu Steak und Meeresfrüchten wird alles angeboten. Und wer nicht raus mag aus der gemütlichen Suite, der diniert einfach dort.

Die neuen grünen Schiffe

Die Reederei Aida Cruises hat schon im Winter die Aida Nova getauft und auf die Kanaren geschickt – das erste Kreuzfahrtschiff der Welt, das ausschließlich mit emissionsarmem Flüssiggas angetrieben wird, sowohl auf hoher See als auch in den Häfen.

Aida Nova

Aida Cruises

Bis 2023 soll es zwei weitere Schiffe dieser neuen Generation geben, die auch auf der Meyer-Werft in Papenburg gebaut werden. 337 Meter lang, 42 Meter breit, mehr als 2.600 Passagierkabinen: Die Aida Nova ist nicht nur das grünste Schiff, sondern auch das größte der Reederei. Auch die Reederei Costa hat an der Ems zwei Schiffe bestellt, die mit Flüssiggas betrieben werden: Die Costa Smeralda soll im Oktober dieses Jahres fertig sein, das zweite Schiff im übernächsten Jahr.