Das 1,5 Millionen Einwohner zählende Porto Alegre liegt im äußersten Süden Brasiliens. Die Stadt liegt weiter entfernt von brasilianischen Großstädten wie Rio de Janeiro oder São Paulo als beispielsweise von Uruguays oder Argentiniens Hauptstädten. Porto Alegre ist auch bekannt als Hauptstadt der Gaúchos, denn die südamerikanischen Cowboys gibt es nicht nur in Argentinien.

Porto Alegre, zu Deutsch »fröhlicher Hafen«, ist berühmt für seine deftigen Mahlzeiten mit saftigem Fleisch. Das kommt direkt von den Viehzüchtern der nahegelegenen Fazendas, den Landgütern.

Das Hinterland wird auch Pampa genannt, wobei die Bezeichnung hier die Grassteppe im Süden des Landes meint. Des Gaúchos Leibspeise ist Churrasco, über dem offenen Feuer zubereitetes Fleisch. Nach dem Genuss des leckeren Grillfleisches weckt ein Chimarrão wieder die müden Lebensgeister. Der grüne Matetee wird Gästen zur Begrüßung angeboten und meist in Gesellschaft getrunken. Eine Regel sollte man dabei jedoch unbedingt befolgen: Niemals nach Zucker für den Chimarrão fragen!

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Kulturelle und kulinarische Highlights

Der Trip durch die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul beginnt am besten am Monumento aos Açorianos, welches an die ersten Siedler der Stadt erinnert. Das vom Bildhauer Carlos Tenius geschaffene Stahlmonument erinnert an die ersten azorischen Siedler, die 1752 in der Hafenstadt gelandet sind. Im Anschluss lohnt sich ein Besuch des Mercado Público. Viele Lebensmittelstände laden ein, die Esskultur kennenzulernen und sich von den verschiedensten Gerüchen und Geschmäckern inspirieren zu lassen. Was man unbedingt probieren sollte: die Süßspeisen Sagu oder Ambrosia. Sagu wird aus Tapioca, Rotwein und Gewürzen gemacht, Ambrosia aus Milch, Eiern und Zucker.

Marechal Deodoro square in Porto Alegre

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Shopping- und Kunstliebhaber aufgepasst!

Auf einer der belebtesten Straßen Porto Alegres, der Rua dos Andradas, lässt es sich wunderbar shoppen. Hier konzentrieren sich zahlreiche Boutiquen, Geschäfte, Galerien, aber auch Bars und Restaurants. Wer es lieber ruhig angehen lässt, der kann im Parque Marinha do Brasil verschiedene Skulpturen bewundern. Sie wurden während der Bienal do Mercosur, einer der wichtigsten Kunstbiennalen des Landes, 1997 von verschiedenen südamerikanischen Bildhauern aufgestellt. Für Kunstfans hält die Stadt noch viel mehr in petto: Das MARGS (Museu de Arte do Rio Grande do Sul), das Kunstmuseum Porto Alegres, beherbergt eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Brasiliens.

Für Romantiker ist der Besuch des Usina do Gasômetro Pflicht. Denn der Blick von der fünften Etage des Gasometers auf den Sonnenuntergang ist besonders schön. Man darf aber nicht enttäuscht sein, denn bis die Sonne verschwunden ist, vergehen kaum mehr als fünf Minuten.

Gasometer in Porto Alegre

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Für Nachtschwärmer lohnt sich ein Abstecher zur Cidade Baixa (untere Stadt). Dort trifft man auf eher jüngeres und alternatives Publikum. Wer es schicker und etwas hochpreisiger mag, der sollte sich in das Viertel Moinhos de Vento aufmachen.

Die Stadt kann auch mit Natur punkten

Auch für Naturliebhaber hat die Region rund um Porto Alegre etwas zu bieten. Der Parque Nacional dos Aparados da Serra liegt ca. drei Stunden nördlich von Porto Alegre an der Grenze zwischen den Bundesstaaten Rio Grande do Sul und Santa Catarina. Der Nationalpark ist 102 Quadratkilometer groß. Aufgrund der Höhenunterschiede können sowohl Regen- wie auch Hochlandwald entdeckt werden.

Gaucho Parque Nacional dos Aparados da Serra

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Zweifelsohne stellt die größte Attraktion der Cânion do Itaimbezinho dar. Zahlreiche Wasserfälle durchziehen die fast sechs Kilometer lange und 600 Meter tiefe Schlucht. Jedoch sollte man Glück mit dem Wetter haben, denn sonst behindert Nebel die Sicht auf diese Naturpracht. Auch die Tierwelt im Parque Nacional ist riesig. Neben Pumas, Brüllaffen und Papageien leben hier auch die scheuen Gürteltiere. Sie erlangten als Fußball-WM-Maskottchen Fuleco Berühmtheit.

Wasserfälle Canion do Itaimbezinho

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