Jetzt, im Mai, wo der Sommer bereits ordentlich Fahrt aufnimmt, möchten viele Zeitgenossen einfach nur raus in die Natur. Worauf also noch warten? Unser Credo: Wanderschuhe angezogen, zugeschnürt und los! Wir verraten, wo man schöne Wanderwege findet.

Allgäu, Deutschland

Wie wäre es mit dem Allgäu? Dort gibt es echt schöne Wanderwege zu entdecken. Die acht Bergbahnen in Oberstdorf und im Kleinwalsertal befördern euch seit Anfang Mai bis in den späten Herbst hinein bis auf über 2.000 Meter Höhe. Auf dem über 200 Kilometer langem Wanderwegenetz warten sowohl für Hobby-Wanderer als auch für Bergsportler passende Wanderrouten; darunter auch speziell ausgewiesene, barrierefreie Wege.

Der vier Kilometer lange Erlebnispfad »Uff d’r Alp« am Nebelhorn ist beispielsweise eine Entdeckungstour, die besonders für Familien mit Kindern gut geeignet ist. An interaktiven Stationen erfahren Kinder Fakten über die Natur. Am Themenweg, der auf 1.280 Metern Höhe einmal rund um die Seealpe verläuft, können kleine und große Entdecker über Hängebrücken balancieren, an einem Kuhmodell das Melken üben, sich auf einem Hochstand wie ein echter Jäger fühlen oder im Märchenwald mystische Gestalten entdecken.

Für geübte Wanderer bietet sich der anspruchsvolle Ausflug ins malerische Traufbachtal an. Die 18,7 Kilometer lange Strecke führt zunächst immer tiefer durch eine wilde Schlucht, bevor es steil den Tobelweg bergauf geht. Im Traufbachtal angekommen bietet sich Tourengehern ein Ausblick auf das Talende mit seinen hohen Wasserfällen und der Krottenspitze. Auf dem Rückweg können sie Wanderer in der Sennalpe Oberau bei einer Brotzeit mit selbstgemachtem Käse stärken.

Laufbacher Eck im Allgäu

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Berchtesgaden, Deutschland

Was bedeutet Trittsicherheit? Wie lassen sich Touren sorgfältig planen? Und welche Werte sollten Wanderer verinnerlichen, bevor sie selbständig in die Bergwelt aufbrechen? Wer wenig Ahnung vom Wandern in den Alpen hat, sollte den Blick auf ein interessantes Angebot in Berchtesgaden werfen. Denn Antworten auf all diese Frage gibt’s in den neuen Kursen »ready to go«, die ab Juli von der Bergsteigerschule Watzmann in Berchtesgaden angeboten werden. Rund um Schneibstein und Steinernes Meer lernen Teilnehmer nicht nur, wo es schöne Wanderrouten gibt, sondern wie sie ihre Bergerlebnisse verantwortungsbewusst gestalten.

Vom Einschätzen der Höhenmeter bis zum Abwägen persönlicher Qualifizierungen, von der sachgemäßen Rucksackfüllung bis zur optimalen Einteilung der Marschzeiten: Ziel ist es, eine sinnvolle Gebrauchsanweisung fürs Gebirge zu geben und damit auf eigenmächtige Abenteuer vorzubereiten. Die neue Wanderakademie wird in zwei Levels angeboten. Das Einsteigerprogramm ist für absolute Bergnovizen gedacht. Zwei Schnuppertage inklusive Schulung durch geprüfte Bergwanderführer, Hüttennacht im Lager und Halbpension werden angeboten. Die Fortgeschrittenen-Variante gibt’s mit fünftägigem Kurs und vier Nächten.

Schöne Wanderrouten: Paar am Fels am Watzmann

Bergsteigerschwule Watzmann

St. Anton am Arlberg, Österreich

In St. Anton am Arlberg findet man über 300 Kilometer lange schöne Wanderwege vor. Wir stellen zwei interessante Routen vor. Route eins: Von Pettneu am Arlberg aus erstreckt sich die Wald- und Wiesentour zur Nessler Alm, wo Ziegen, Hühner, Schweine sowie 60 Kühe besonders junge Wanderer begeistern. Der Stöcklweg führt über knapp 7,5 Kilometer (414 Höhenmeter) am Gridlonbach, Pleißereck und der alten Nessler Alm vorbei. Dort scheint im hauseigenen Museum die Zeit stehen geblieben: Historische Kupferkessel, Butterkübel und Sennereigeräte zeugen von der Geschichte des Stanzertals, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Nach einer deftigen Brotzeit oder der Hausspezialität Spinat-Käse-Knödel pilgern Urlauber über den als Ort der Besinnlichkeit bekannten Kalvarienberg samt denkmalgeschützter Kapelle wieder zurück. Die Tour dauert etwa dreieinhalb Stunden.

Route zwei: Im St. Antoner Ortsteil St. Christoph beginnt auf Höhe des Arlbergpasses der Aufstieg zur Kaltenberghütte. Hinter dem Gasthof Valluga streifen Wanderer dann über den Berggeistweg und seine Serpentinen, über Almmatten sowie die Maroiseen bis zur Einkehr in Vorarlberg. An diesem Knotenpunkt zwischen Klostertal und Verwall steht die Bergwirtschaft mit ihren charakteristischen roten Fensterläden und Blick auf die umliegende Gebirgswelt. Retour geht’s über den Paul-Bantlin-Weg an den Albonaseen vorbei, insgesamt sind 15 Kilometer und 675 Höhenmeter zu bewältigen. Diese Tour dauert etwa sechs Stunden und ist anspruchsvoller als Tour eins.

Wanderszene Berggeistweg am Wirt mit Blick auf den Patteriol, Verwallgruppe, Tirol, Oesterreich.

TVB St. Anton am Arlberg/ Bernd Ritschel

Mourne Mountains, Nordirland

Nordirlands Hausberge sind zum Schaudern schön und erhaben. Dort zu wandern verspricht himmlische Aussichten. Die Mourne Mountains in der Grafschaft Down sind mit dem 850 Meter hohen Gipfel des Slieve Donnard die höchsten Berge Nordirlands. Aber was für Berge das sind! Mild ansteigend, wild aufragend, von Stechginsterwolken eingehüllt, mal lieblich, mal erhaben und fast unnahbar. Man muss kein Bergsteiger sein, um sie zu erklimmen.

Die Wanderwege führen durch verwunschene Wälder, die schon als Kulisse für die Verfilmungen von »Game of Thrones« hergehalten haben. Die Anstiege bieten wunderschöne Aussichten auf die nordirische  Küste, und man kann Parks und Gartenlandschaften durchstreifen. Die Wanderrouten am Slieve Donnard, dem Slieve Binnian und dem Bearnahagh und Meelmore messen zwischen neun und 21 Kilometer. Mehr Infos gibt’s hier.

Mourne Mountains in Nordirland

Tourism Ireland

Teneriffa, Spanien

Auch Teneriffa hält schöne Wanderwege bereit. Die Vielfalt und Qualität der Strecken und der Charme der Landschaft bieten ein schönes Erlebnis. Die Routen richten sich sowohl an Wandergruppen, Familien mit Kindern als auch an Hobbywanderer und Naturfans.

Die verschiedenen Routen führen die Wanderer entlang der Küsten, andere über die Vulkanlandschaft im Teide Nationalpark und Weltkulturerbe der Unesco der Insel und als weitere Alternative kann die Grünlandschaft mit ihren dichten Kiefern- und Lorbeerwäldern erkundet werden. Eine ausführliche Beschreibung zu einer Wanderung auf den Teide gibt es hier.

Die Stadt Puerto de la Cruz im Norden Teneriffas bietet sich als Startpunkt an. Spezifische Angebote für Wanderer, darunter geführte Stadtbesichtigungen durch den Botanischen Garten, zu den Lago Martiánez Pools oder zu Herrenhäusern, Plätzen und Brunnen stehen auf der Agenda. Darüber hinaus locken Verkostungen typisch regionaler Produkte und das Baden in vulkanischen Lavapools neben Vorträgen in Bezug auf das Thema Wandern, Fotoausstellungen und mehr.

Wandern im Teide-Nationalpark auf Teneriffa

Turismo de Tenerife