Zwischen Persischem Golf im Westen und dem Golf von Oman im Osten ruht im Schatten der funkelnden Türme und goldenen Shoppingmalls Dubais das Emirat Sharjah. reisen-EXCLUSIV-Autorin Simone Sever hat sich vor Ort umgesehen und verrät ihre Top-Five-Tipps für den nächsten Wüstentrip.
Ein goldenes Universum in der Teetasse
Im Herzen von Sharjah trifft islamisches Erbe auf Fünf-Sterne-Luxus und jeder Menge süßer Überraschungen. Das The Chedi Al Bait bietet euch arabische Gastfreundschaft in 53 Zimmern und Suiten mit modernstem Komfort. Die teils historischen Gebäude, die unter strengen Denkmalschutzauflagen und unter den Argusaugen der Unesco wiederhergerichtet wurden, erlauben außerdem einen Blick zurück in ein Land vor unserer Zeit.
Durch schattenspendende Innenhöfe lohnt ein Spaziergang, vorbei an den kleinen Oasen des Innenhofs. Und es gibt einen Termin, den jeder wahrnehmen sollte, egal ob Hotelgast oder nicht: der Afternoon-Tea im »The Café«.
High-Tea der unvergesslichen Sorte
Die Tausend-und-eine-Köstlichkeiten, die wie eine Art Schatz ohne Schall, dafür mit viel Rauch präsentiert werden, sind pure Gaumenfreude. Wer sich einen Tee kommen lässt, greift bitte unbedingt in die Zuckerdose und wird alsbald ein goldenes Universum in der Teetasse wiederfinden, denn der Zucker im The Chedi Al Bait scheint aus purem Gold zu sein.
Alkohol hingegen gibt es in ganz Sharjah (auch in den Hotels) nicht, denn es ist ein »Dry Emirate«. Doch auch wenn die hier angebotenen Mocktails keine Prozente haben, sind aber so vielseitig und erfrischend köstlich, dass der Wohlfühlfaktor in keiner Weise leidet.
Und es lohnt sich das Zimmertelefon einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Auf dem befindet sich ein Sweet Button für die täglich süße Überraschung des Hauses. Unbedingt drücken! Buchbar über Luxury Dreams.
Regen – doch niemand wird nass
Es regnet in Sharjah. Natürlich nicht wirklich, denn die jährlichen Niederschlagsmengen in der Wüste der Vereinigten Arabischen Emirate und speziell im Emirat Sharjah sind verschwindend gering. Regen ist somit für die Bewohner des Wüstenstaats so besonders wie türkisfarbenes Meer am Elbstrand. So ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen Schlange stehen für den Rain Room. Das ist eine Kunstinstallation von Random International, die seit 2018 von der Sharjah Art Foundation präsentiert wird. Nach London, New York, Los Angeles und Shanghai hat die Nasszelle nun einen festen Platz mitten in der Wüste bezogen und es erfreuen sich ganze Emiratifamilien, wenn sie durch den Regen laufen.
Ganz anders als ich, die ich möglichst ohne einen Tropfen auf meinem Haupt aus dem Regenfeld herauskommen möchte, springen andere schnell vor und zurück und versuchen das Computerprogramm zu überlisten. Mensch gegen Maschine. Manchmal gelingt es, dann ist das Lachen laut. Das diffuse Licht im Regennebel und die Licht- und Schattenspiele sind übrigens ein echter Foto-Hotspot!
Ein Garten in der Wüste
Bäume, die wie Regenschirme ihr Blätterdach ausbreiten. Andere hingegen präsentieren sich in Flaschenform. Pflanzen, wohin das Auge schaut. Die Al Noor Insel ist eine Ruheoase inmitten des Emirats und Heimat für über 70.000 Pflanzen.
Über dreieinhalb Kilometer schlängelt sich die Promenade vorbei an tropischen Biosphären und floralen Schönheiten, aber auch an schillernden Kunstinstallationen wie etwa die des Briten David Harber. Die 240 Zentimeter hochglanzpolierte Skulptur fasziniert aus vielen Blickwinkeln und lädt ein zum illusionären Spiel mit Licht und Reflexionen.
Im Literatur-Pavillon fällt es sich so herrlich in die weichen Kissen. Ein Buch in der Hand, eine Geschichte im Kopf. Es ist ein unerwarteter, aber auch perfekter Entspannungsplatz. Wer mag, bleibt länger. Denn der Anblick lohnt, wenn am Abend die Lichtinstallationen die Al Noor Insel illuminieren und mindestens 1001 Fiberglasblüten im Gleichklang schimmernd die Farben wechseln.
Kuck‘ mal, Kunst!
Artefakte, die das Leben der Einwohner von der Steinzeit bis Aufstieg des Islam beleuchten, zeigt das Archäologische Museum. Zeitgenössische begehbare Skulpturen und Videoinstallationen sind im Sharjah Art Museum zu finden. Jahrhundert alte arabische Kaligraphie wird im Sharjah Caligraphy Museum zu neuem Leben erweckt.
Die Kulturlandschaft in Sharjah bietet Kunst- und Kulturinteressierten ein abwechslungsreiches Programm. Mit der größten Kunstausstellung in der arabischen Welt, der Sharjah Biennale hat sich das drittgrößte Emirat, das 1998 zur Unesco-Kulturhauptstadt der arabischen Welt gekrönt wurde, an die Spitze der zeitgenössischen arabischen Kunstwelt gesetzt.
Und Kunst kommt von Können und wer kann, kuckt sich die Kunst mal an.
Wüstentour mit Wüste pur
Gemütlich im Hotelbett schlafen – easy. Aber da geht noch mehr in der Wüste! Wer Lust hat, lernt die Sandkiste Sharjahs auf eine ganz besondere Weise kennen. Etwa während der »Sunset Lounge« auf dem Faya Mountain mit seinen steinzeitlichen Höhlen.
Oder steht der Sinn eher nach »Overnight Camp«, einer Nacht im Zelt plus Trekking und Barbecue? Es geht auch höchst romantisch zum Sternegucken. Die niedrige Luftfeuchtigkeit in der Wüste der arabischen Halbinsel und das Fehlen jeglicher Lichtverschmutzung sorgen nämlich für pechschwarze Nächte – ideal, um Sternbilder, Planeten wie Mars und Jupiter und sogar ferne Galaxien zu beobachten.
Und wenn dann noch die Sternschnuppen vom Himmel fallen, werden die Wünsche ganz sicher wahr!
Buchung der Touren sind über das The Chedi Al Bait Sharjah möglich. Weitere Infos und Buchung hier.