Dort, wo in der italienischen Toskana seit Jahrtausenden heißes Quellwasser aus dem Erdinneren strömt, lädt das Traditionshotel »Terme di Saturnia« dazu ein, den Körper zu verwöhnen. Nicht nur die Wärme und Wohligkeit des Thermalwassers bringt heilende Energien, auch eine gehörige Portion Dolce Vita darf nicht fehlen.

Es ist noch früh. Die ersten Sonnenstrahlen blitzen hinter dem Hügel hervor, auf dem die alte Mittelalterstadt Saturnia mit ihrem historischen Kirchturm der Chiesa di Santa Maria Maddalena, gerahmt von stattlichen Zypressen, thront. Ich gleite aus meinem kuscheligen Bademantel und den Latschen und hinein in das dampfende Wasser. Es glitzert türkis, ich kann den steinigen Untergrund sehen, so klar ist es. Eine Poolnudel unter meine Knie, eine weitere hinter den Kopf, und so treibe ich, die Augen geschlossen, durch den toskanischen Morgen. Das heiße Wasser verpasst mir glatt eine Gänsehaut, so schön wärmt es mich durch.

Frau in einem Thermalbad in der Terme di Saturnia

Terme di Saturnia

Der Schwefelgeruch kitzelt in meiner Nase. In 200 Metern Tiefe sammelt sich an den Hängen des Monte Amiata Regenwasser und mischt sich mit Schwefel und anderen Mineralien. Hier, etwa 30 Kilometer entfernt, sprudeln pro Sekunde 500 Liter des heilenden Thermalwassers aus der Erde. Schon seit drei Jahrtausenden wissen die Menschen um die heilende Wirkung dieses stets 37,5 Grad Celsius heißen Bads und strömen nach Saturnia.

Ein Schwefeldrink am Morgen vertreibt Gelenkschmerz und Sorgen

Auch das Hotel »Terme di Saturnia« hat Tradition. Seit über 100 Jahren hat der herrschaftliche Naturstein-Travertin-Bau für Erholungssuchende seine Pforten geöffnet, nun wurden die 130 klassischen Zimmer renoviert. Hier trifft Marmor auf goldene Wasserhähne, Fischgrätenparkett hinter historische Schiebetüren auf klassisch geschwungene Bettenrücken.

Hotelzimmer in der Terme di Saturnia in Italien

Terme di Saturnia

Das Luxushotel liegt idyllisch zwischen den seichten Hügeln dieser versteckten Ecke der Toskana. Der gigantische Pool, der direkt von dem natürlichen Schwefelwasser gespeist wird, ist nur den Hotelgästen vorbehalten. Das beliebte Fotomotiv der Toskana, die Wasserfälle Cascate del Mulino, wohin das Wasser von hier aus fließt, wird hingegen vermutlich jetzt schon von Besuchern überrannt.

Cascate del Mulino

Marie Tysiak

Doch so kommt es, dass ich hier noch völlig alleine in dem heißen Wasser des Hotelpools schwebe. Und gar nicht gemerkt habe, wie noch in meinen schlaftrunkenen Gedanken versunken, mein Zeh nun auf der anderen Seite des Beckens anstößt. Ich öffne die Augen. Die Sonne ist ein Stückchen höher geklettert am tiefblauen Frühlingshimmel. Zeit, in den Tag zu starten. So ein heißes Refugium, das den Körper in sofortige und absolute Entspannung versetzt, hätte ich gerne Zuhause.

Ausblick auf die Terme di Saturnia

Terme di Saturnia

Eine wahre Wohltat für meinen jungen, doch von Rückenschmerzen geplagten Körper. Bevor ich unter die Dusche hüpfe, genehmige ich mir noch zwei Gläser des schwefelhaltigen Wassers aus dem dafür vorgesehenen Brunnen im Park. Es kostet reichlich Überwindung – aber es soll unsagbare Kräfte bringen, Krankheiten und Gelenkschmerzen vorbeugen! Was macht man nicht alles für die Gesundheit. Ich schlucke brav das stinkende Wasser hinunter.

Schlag um Schlag zum Golfprofi

Nach einem herzhaften Frühstück mit reichlich italienischem Dolce Vita – frischer Serrano-Schinken, bester Espresso, mindestens zwanzig verschiedene Käsesorten – im schönen Innenhof stehe ich kurze Zeit später gestriegelt am Golfplatz. Golf-Manager Procolo Sabbatino hat sich für heute Vormittag ein ganz schönes Meisterwerk vorgenommen: mir das Golfspielen beibringen.

Eimer mit Golfbällen steht auf Wiese

Marie Tysiak

Ich weiß nichts übers Golfen. Aber hier, auf diesem legendären Platz – von Ronald Fream entworfen, 18 Löcher, 72 par und 6.316 Meter lang – mit eigener Golfschule, in der wunderschönen hügeligen Landschaft der Maremma, soll sich das ändern.

Dieser Platz biete ein paar schöne Löcher zum Üben, sagt der Golf-Manager, als wir uns im Golfcart zu Loch 1 aufmachen. Außerdem, so Sabbatino, sei sein Sohn zu einem erfolgreichen Golfspieler aufgestrebt. Sein Einfluss und Training sollten also Früchte tragen. Und tatsächlich: Nach zwei Stunden Golfcartdüsen über den Platz – was mir besonders viel Freude bereitet hat – und vielen Fehlschlägen, schaffe ich einen erstaunlich guten Abschlag, auf den ich sogar ein wenig stolz bin.

Blick auf einen Golfplatz in der Toskana

Terme di Saturnia

Nach dem Sport kommt die Entspannung

Am Golf Club wird anschließend aufgetischt. Der Picknickkorb, den Sabbatino aus seinem »Kofferraum« zaubert, ist reich gefüllt – und natürlich darf auch eine Flasche bester Bianco di Pitigliano nicht fehlen, schließlich sind wir in Italien. Dazu gibt es Brot mit Olivenöl des hoteleigenen Hains, eine Tarte mit gegrilltem Gemüse. Es folgt ein Stück Mandarinenkuchen. Hach, genießen kann Italien einfach. Und wenn jede Golf-Session so endet, habe ich meinen neuen Sport gefunden.

Frau bekommt Spa-Gesichtsbehandlung

Terme di Saturnia

Mehr noch als für seinen Golfkurs hat sich die Terme di Saturnia ihren Namen als Spa-Destination gemacht. Dass das Hotel den Titel »Best Medical Spa« in Italien gewonnen hat, verrät: Es handelt sich nicht um einen gewöhnlichen Wellnessbereich. Auch hier steht die naturheilende Wirkung des Thermalwassers im Mittelpunkt. Die Spa-Produkte werden aus den schwefelhaltigen Feststoffen des Quellwassers hergestellt. Wer mag, bekommt eine ordentliche Schlammpackung davon ins Gesicht, oder gleich den ganzen Körper. Darüber hinaus werden auch Schönheit-Treatments von Botox bis Laser-Haarentfernung angeboten. Wer allumfassend regenerieren mag, der bucht das Programm “Rebalance”, um Körper, Geist und Seele nachhaltig zu entspannen. Denn hierbei kommen nicht nur naturheilkundliche Anwendungen und Spa-Elemente zum Einsatz, auch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Erkenntnisse der Fachmedizin fließen in das Programm mit ein.  Ich widme mich diesem Wochenende gänzlich meinem schwächsten Punkt: dem Rücken. Und so fühle ich mich nach einer Saturnia Deep Massage revitalisiert und wie in Watte gebauscht.

Dinner an der heißen Thermalquelle

Terme di Saturnia

Eine große Portion Dolce Vita darf in Italien nicht fehlen

Mal ganz ungewohnt nicht im Bademantel schlendere ich zum Abendessen ins schlichte, aber schicke Restaurant 1919 mit Blick auf den Pool die Treppe hinunter. Es ist ein Gedicht! Zur Vorspeise wähle ich Polpo in hauseigenem Olivenöl. Die folgenden handgemachten Tortello mit Ricotta und Spinat, garniert mit Trüffeln, zergehen im Mund. Als mein Hauptgang kommt, Wildschwein gleich hier aus Maremma, bin ich im siebten Himmel. Natürlich harmoniert die Weinbegleitung perfekt mit jedem Gang.

Essen im Polpo Restaurant 1919

Marie Tysiak

Mein Blick schweift nach draußen zum dampfenden Becken. Ich mag den Gedanken, dass seit Jahrtausenden die Menschen in diesen Kurort pilgern, um in den heilenden Quellen Kraft zu tanken. Aber zum wahren Wohlgefühl gehört eben auch eine gehörige Portion Dolce Vita – und das kann die Terme di Saturnia. Ich erhebe mein Glas und danke Saturn, der der Legende nach diese Quellen erschaffen hat.

Infos für eine Reise in die Terme di Saturnia

Das Fünf-Sterne-Traditionshaus Terme di Saturnia Natural Destination lädt mit seinem ausgezeichneten Spa, Restaurant 1919 und seinem 18-Loch-Golfkurs in den Kurort Saturnia ein. Der 37,5 Grad heiße Außenpool des Hotels wird direkt von der Thermalquelle gespeist. Das Hotel verfügt über 124 Zimmer. Eine Nacht im DZ mit Frühstück kostet ab ca. 380 Euro.

Badezimmer im Hotel Terme di Saturnia

Terme di Saturnia

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