Malerischer Strand, pulsierende Metropole und historisches Highlight – nirgends liegen die aufregendsten Erlebnisse so nah beieinander wie in Georgia. Hollywood-Feeling gibt’s noch obendrauf: Seit im »Peach State« immer mehr große Blockbuster gedreht werden, erleben die Drehorte einen wahren Boom. Hier unsere Tipps für eine Reise nach Georgia.
Anreise. Hauptflughafen ist der Hartsfield-Jackson Atlanta Airport. Delta Airlines fliegt täglich mehrmals von Deutschland (z.B. Frankfurt a.M., Stuttgart) nach Atlanta. Ab ca. 480 Euro pro Person, www.de.delta.com
Visum. Für die Einreise in die USA ist ein gültiges Esta-Visum Voraussetzung. Das kann bis zu 72 Stunden vor Abflug beantragt werden. 14 Dollar, https://esta.cbp.dhs.gov/esta
Tipps für eine Reise nach Georgia: gut unterkommen
Unterkunft. Unsere Tipps für eine Reise nach Georgia starten mit den Unterkünften. Direkt am Hafen von Savannah liegt das Cotton Sail Hotel. Von der Dachterrasse aus schweift der Blick über den Savannah River und das bunte Treiben an der Promenade, die direkt vor dem Boutique-Hotel entlangführt. In den stylischen Zimmern mit Holzfußböden, restaurierten Ziegelwänden und modernen Bädern fällt das Wohlfühlen leicht. Ab ca. 250 Euro pro Nacht und Zimmer, www.thecottonsailhotel.com
Wie ein historisches Seebad empfängt das kleine Örtchen St. Marys seine Besucher mit einer entspannten Atmosphäre. In kleinen Lädchen führen die Inhaber engagiert durch das Sortiment, Palmen schaukeln gemütlich in der Meeresbrise und abends wird in winzigen Kneipen Karaoke gesungen. Dazu passen die über den Ort verteilten Bed & Breakfasts, in denen man sich sofort zu Hause fühlt: Ältere Damen sitzen zwischen Plüschtieren und Souvenirs an der Rezeption und umsorgen Gäste mütterlich mit allem, was sie sich nur wünschen können. Und: Zu den Fähren, die zu den Golden Isles übersetzen, sind es nur zwei Gehminuten. The Historic Spencer House Inn Bed & Breakfast, ab ca. 120 Euro pro Nacht, www.spencerhouseinn.com
Zentral in Midtown Atlanta, wo viele Theateraufführungen, Ausstellungen und Shows zu sehen sind, liegt das Hotel Indigo. Es wurde von lokalen Künstlern und Innenarchitekten ausgestattet, sein modernes Design fügt sich mühelos in die hippe Umgebung. Das legendäre Fox Theatre von 1929 liegt direkt gegenüber, das Georgian Terrace-Hotel nebenan. Dort wurde 1939 die Premiere von »Vom Winde verweht« gefeiert. Ab ca. 120 Euro pro Zimmer und Nacht, www.otelindigo.com
Schwül im Sommer
Sprache. Die offizielle Sprache in Georgia ist Englisch. Der Südstaaten-Akzent ist für uns Europäer nicht immer leicht zu verstehen, aber die Gastfreundschaft der Menschen die dort leben, ist legendär. Deshalb einfach nachfragen, wenn etwas unklar ist.
Klima und Reisezeit. Bei 280 Sonnentagen im Jahr ist es in Georgia zu jeder Jahreszeit schön. Zumindest fast: Im Juli und August kann es bei schwüler Wärme schon mal über 30 Grad warm werden – wer Ausflüge plant, stößt hier schnell an seine Leistungsgrenze. Im Frühjahr und Herbst ist das Klima bei durchschnittlich 25 Grad angenehm, während es in den Wintermonaten auch mal regnen kann.
Sehenswürdigkeiten. In unseren Tipps für eine Reise nach Georgia dürfen natürlich die Sehenswürdigkeiten nicht fehlen. Der Historic District von Savannah lohnt einen ausgiebigen Spaziergang: Savannah ist die erste Stadt der USA, die auf dem Reißbrett entworfen wurde.
Die Straßen laufen parallel und rechtwinklig zueinander – wo sie sich treffen, wurden mit viel Liebe zum Detail sogenannte Squares angelegt. Kleine Parks, in denen man prima mit einem kleinen Picknick verweilen kann. Historische Gebäude, Kathedralen und geschichtsträchtige Friedhöfe stehen Besuchern offen.
Pilgerstätte für »Coca-Cola-Fans«
Gleich drei Top-Sehenswürdigkeiten liegen in Downtown Altanta nur wenige Gehminuten voneinander entfernt. Im interaktiven »World of Coca Cola«-Museum gibt’s einen Blick hinter die Kulissen, Einblicke in die Produktion des berühmtesten Getränks der Welt; Besucher können die verrücktesten Geschmacksrichtungen probieren.
Im »National Center for Human and Civil Rights« erklären Fotos, Infotafeln und Videos die Ära des Civil Rights Movements um Martin Luther King jr. Und im »Georgia Aquarium« kann man direkt unter einem Becken voller Haie die Nacht verbringen. Die Eintrittspreise für die jeweiligen Attraktionen sind zum Teil recht hoch (für das Aquarium z.B. um 40 Dollar). Sparen lässt sich mit verschiedenen Kombi-Tickets für bis zu fünf Attraktionen. Georgia Aquarium und Center for Human and Civil Rights kosten dann zusammen z.B. nur noch ca. 47 Dollar, Angebote unter www.eorgiaaquarium.org
Drehorte berühmter Filme und Serien gehören mittlerweile zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Georgia. In Atlanta führen professionelle Guides zu den spannendsten Schauplätzen. Das Städtchen Senoia ist ein Muss für »The Walking Dead«-Fans: Wer dort ist, wähnt sich im Serien-Ort Alexandria. Hauptdarsteller Norman Reedus hat hier mit einem Kollegen »Nic & Norman’s« eröffnet, einen amerikanischen Grill. Und im 2800-Seelen-Dorf Juliette steht bis heute das »Whistle Stop«-Café aus dem Kultfilm »Grüne Tomaten«.
Köstliches auf den Tisch
Restaurants. Traditioneller kann man in Georgia wohl nicht speisen: »Mrs. Wilkes’ Dining Room« in Savannah überrascht mit einer Essenskultur, die wir so nicht kennen. In einem Rutsch werden dort alle Tische besetzt, an denen rund 15 Personen Platz haben. Schwungvoll servieren die Köchinnen dann alles, was an diesem Tag im Angebot ist: Macaroni & Cheese, Süßkartoffelpüree, Barbecued Pork, eingelegte Gurken, Ocra – und das obligatorische Fried Chicken. Aus den unzähligen Schälchen auf dem Tisch bedient man sich gemeinsam – egal, ob man zu einer Gruppe gehört oder mit (noch) Fremden am Tisch sitzt. Erst, wenn alle aufgegessen haben und alle Tische abgeräumt sind, werden die nächsten Gäste hinein gebeten. Darum steht man hier mitunter auch schon mal eine Stunde an. 22 Dollar pro Person.
Aus frischen Zutaten, die in der Region wachsen, zaubert Chefkoch und Besitzer Matthew Raiford im »The Farmer & The Larder« bodenständige Menüs mit dem gewissen Etwas. Gutes Fleisch, raffiniert gewürztes Gemüse und handgemachte Dips und Saucen schmecken vorzüglich. Vor allem aber sitzt man in dem kleinen Restaurant sehr gemütlich und kommt schnell mit anderen Gästen ins Gespräch – oder mit Matthew selbst, der nur zu gerne aus seinem Leben erzählt. Vor Jahren hat er zum Beispiel für das US-Repräsentantenhaus gekocht. Hauptgerichte ab ca. 15 Dollar.
In Georgia ist der nächste Grill nie weit: Barbeques sind Tradition und bringen Familien und Freunde zusammen. Im »Blowin’ Smoke« in Savannah können auch Gäste diesem Gefühl nachspüren: Chicken Wings, Nachos und Beef Ribs sind hier legendär. Unbedingt den Margarita probieren! Hauptmenüs ab ca. 12 Dollar.
Marmeladen, Tees und Öle zum Mitnehmen
Trinkgeld. In den USA ist ein Trinkgeld von 15 bis 20 Prozent üblich – wer sehr zufrieden ist, gibt auch mehr.
Souvenirs / kulinarisch. Gerade in Atlanta finden sich an jeder Ecke »Vom Winde Verweht«-Devotionalien: Tassen, Poster, T-Shirts und sogar Brettspiele. Beliebt ist ansonsten alles rund um den Pfirsich, immerhin ist das hier der »Peach State«: Es gibt zum Beispiel Marmeladen, Tees oder Öle. Typisch als Souvenir ist auch handgefertigter Silberschmuck.
Ausflüge. Paradiesisch präsentieren sich die Golden Isles im Osten Georgias. Von St. Marys aus setzen regelmäßig Fähren über. Cumberland Island gilt als die schönste der Inseln: Zwischen üppig-grüner Vegetation und einem endlosen, nie überlaufenden Strand lassen sich lange Spaziergänge planen, bei denen man sicher einer Truppe der dort wild galoppierenden Pferde begegnet. Jede Insel bezaubert mit einem ganz eigenen Charme: Auf Saint Simons gibt es Fahrradwege, über die sich das gesamte Eiland erkunden lässt, auf Jekyll Island Golfplätze.
Die alternative Seite von Atlanta entdecken
Atlanta ist stolz auf seine neue »Belt Line«. Der gepflasterte Weg umringt die Innenstadt. Man kann ihn zu Fuß oder auf dem Rad erkunden.
Hier lässt sich das junge Atlanta erleben: Graffitis, bemalte Stromkästen und Pfeiler säumen die Trasse, an der immer mehr kleine Shops, Cafés und Restaurants eröffnen. Junge Künstler und Kreative wohnen in den angrenzenden Lofts. Ein guter Ausgangspunkt für den Rundgang: der »Krog Street Market«, in dem man sich wunderbar stärken kann – an verschiedenen Ständen lockt eine große Auswahl an Gerichten, von Pizza bis Fried Chicken, von veganen Burgern bis zu feinem Gebäck.
Persönlicher Tipp. Cumberland Island besuchen hauptsächlich Tagesausflügler.
Was viele Touristen nicht wissen: Schon ab vier Dollar pro Nacht kann man hier campen. Auf der Insel gibt es keine Geschäfte gibt und Müll darf nicht dort gelassen werden. Deshalb reisen Camper gut vorbereitet mit Bollerwagen voller Lebensmittel und Kleidung an. Das Gefühl, mitten im Paradies zu urlauben, gibt’s dagegen umsonst. Am besten weit im Voraus planen, denn die Einheimischen wissen um diesen Geheimtipp und nutzen den Campingplatz gerne. Gebucht wird über den National Park Service.
Reiseführer. Jim Morekis wurde in Savannah geboren – und liebt die Südstaaten. Mit großer Leidenschaft gibt es Tipps für eine Reise nach Georiga. »Georgia« von Jim Morekis, Moon Travel, 17,49 Euro.