Verschärfung der Corona-Maßnahmen, Angst vor dem Corona-Winter, Diskussionen über Weihnachtsurlaub: Unser Corona-Reise-Ticker im November 2020. 

30. November: Unions-Kritik an Merkel und Söder wegen Ski-Verbote, NRW prüft Weihnachts-Ski-Stopp im Sauerland, Mecklenburg-Vorpommern öffnet Hotels an Weihnachten, Island lockt Besserverdienende

Die harte Linie von Kanzlerin Angela Merkel und Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder gegenüber dem Ski-Urlaub stößt auch in den eigenen Reihen auf Kritik. So sagt Wolfgang Steiger (56), Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU, gegenüber der Bild-Zeitung: »Die Skiurlauber sind alle an der frischen Luft und können in den Übernachtungsbetrieben auf Distanz gehalten werden.« NRW-Ministerpräsident Armin Laschet ist auf Merkel-Linie. Er lässt derzeit prüfen, den Ski-Tourismus im Sauerland in den Weihnachtsferien auszusetzen.

Auch Mecklenburg-Vorpommern will Hotelaufenthalte für Festtagsbesuche erlauben. Drei Übernachtungen seien erlaubt, teilte Wirtschaftsminister Harry Glawe am Wochenende mit. Demnach sollen die Hotels in Mecklenburg-Vorpommern vom 23. Dezember bis zum 1. Januar geöffnet sein dürfen.

Wer ein paar Wochen oder Monate nach Island reisen will, hat dazu ab jetzt die Gelegenheit. Bis zu sechs Monate will es Island ausländischen Staatsbürgern erlauben, auf der Insel zu bleiben. Voraussetzung ist, dass man sein Homeoffice auf die Insel verlegt. Allerdings ist die Hürde hoch: Das Visum wird nur erteilt, wenn man ein Einkommen in Höhe von einer Million isländischen Kronen im Monat nachweisen kann. Das sind mehr als 6.000 Euro im Monat.

28. November: Schwarzwald will am Ski-Opening festhalten, weiter Diskussion über Hotelöffnungen an Weihnachten

Nicht nur in Österreich, auch in Deutschland formiert sich Widerstand gegen die Pläne von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Skisaison in der EU zu verschieben. »Ich halte es für unrealistisch, dass europaweit die Lifte abgestellt werden«, sagte Adrian Probst, Bürgermeister in St. Blasiens am Feldberg, im SWR. Sollten die Lifte erst am 10. Januar geöffnet werden, befürchte er Chaos im Schwarzwald. Unterstützung erhielt er vom Verband Deutscher Seilbahnen.

Nach Hessen, Nordrhein-Westfalen und Berlin wollen nun auch Schleswig-Holstein und Niedersachsen es den Hotels erlauben, über die Weihnachtstage Gäste aufzunehmen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier begrüßt das, Regierungssprecher Steffen Seibert dagegen nicht. Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges fordert eine bundesweit einheitliche Regelung. Unterdessen ergab eine Umfrage des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, an der rund 350 Unternehmen – darunter Hotels, Anbieter von Ferienwohnungen und Campingplätze – teilgenommen haben, dass eine zeitweise Wiedereröffnung des Tourismus über die Feiertage bis zum Jahresende für mehr als 80 Prozent der Unternehmen nicht wirtschaftlich sei.

27. November: Merkel: Ski-Clinch mit Österreich, Sonnenklar TV plant Corona-Impfkampagne, Hessen, NRW und Berlin erlauben Weihnachten Hotelübernachtungen, Delta Air Lines mit Mehrfach-Corona-Tests, Corona-Desaster in Kapverden, Singapur launcht internationale Tourismuskampagne »SingapoReimagine«

Dass Politiker sehr besorgt sein können, wenn es um den Urlaub geht, haben wir in diesem Jahr schon oft erlebt. Mal ging es um das Beherbergunsverbot, mal um die Reise ins Nachbarland, aber meist ging es ums Reisen generell. Das, so der Tenor einiger Politiker, ist in Corona-Zeiten nicht gut. Und schon gar nicht in Zeiten hoher Infektionszahlen. Also jetzt.

Nun ist es aber so, dass dieser Tage die Skisaison in den Alpen beginnt. Oder besser gesagt beginnen sollte. Frankreich mag aber nicht die Pisten öffnen, Italien auch nicht. Das hört Bundeskanzlerin Angela Merkel gern, denn auch sie hält nichts davon, dass sich Urlauber schon bald wieder auf den Skipisten tummeln. Aber ein Ski-Verbot in Deutschland reicht ihr nicht. »Wir werden uns in Europa um eine Abstimmung bemühen, ob wir alle Skigebiete schließen könnten. Es sieht leider nicht so aus, wenn man die österreichischen Verlautbarungen hört, dass uns das so einfach gelingen könnte, aber wir werden es noch einmal versuchen«, sagte Merkel gestern im Bundestag. Unser südlicher Nachbar Österreich ist über das Vorpreschen Merkels, zurückhaltend ausgedrückt, wenig angetan. »Diesem Vorstoß kann ich nichts abgewinnen. Das liegt auch nicht in der europäischen Zuständigkeit. Ich wüsste nicht, auf welcher Rechtsgrundlage die EU die Schließung von Skigebieten verordnen sollte«, ließ Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger gestern über den Spiegel wissen. Die Schweiz hält sich aus der Diskussion heraus – und könnte am Ende der lachende Dritte sein. Dort haben einige Skigebiete den Betrieb bereits aufgenommen.

Die Diskussion über die Notwendigkeit einer Corona-Impfung für Reisende nimmt Fahrt auf. Nachdem Mitte der Woche die australische Fluggesellschaft Qantas ankündigte, bald nur noch Passagiere zu befördern, die gegen Corona geimpft sind, will der Reiseveranstalter Sonnenklar TV eine Deutschland-Kampagne unter dem Motto »Erst impfen, dann reisen!« ins Leben rufen. Andreas Lambeck, Geschäftsführer von Sonnenklar.TV, sagte, obwohl man um die Kontroverse des Themas Impfen wisse, rufe man ganz klar als Reise-Sender dazu auf, sich impfen zu lassen. Das Reisen, so Lambeck, solle wieder selbstverständlich werden und das scheine die einzige Garantie momentan. »Denn ich bin mir sicher, dass neben Airlines wie Qantas auch Länder auf die Idee kommen, dass eine Einreise nur mit einer Impfung möglich ist. Wir haben zwar keinen Einfluss darauf, was und wie die jeweiligen Regierungen weltweit entscheiden, setzen aber ein klares Signal mit unserer Aussage. Wir glauben, eine Impfung ist der einzige richtige Weg, um Reisen für den Gast wieder in vollem Umfang und mit höchster Sicherheit möglich zu machen«, sagte Lambeck. Der WDR hatte zuerst darüber berichtet.

Wer über die Weihnachtstage Verwandte besuchen möchte, aber bei ihnen nicht übernachten kann, steht vor einem Problem. Schließlich sind Hotelübernachtungen nur aus geschäftlichen Gründen erlaubt. Was also tun? NRW, Hessen und Berlin wollen über Weihnachten eine Ausnahme machen und für solche Fälle Übernachtungen erlauben. »Wer eine Verwandtenreise macht, muss irgendwo übernachten können«, so Hessen Ministerpräsident Volker Bouffier. Kanzleramtsminister Helge Braun ist damit nicht einverstanden.

Die Airlines werden immer kreativer, um das Beste aus der aktuell für sie miserablen Situation zu machen. Was bleibt ihnen auch anderes übrig? Die US-amerikanische Airline Delta kommt nun mit einem neuen Vorschlag um die Ecke: Auf dem Flug von Atlanta nach Rom sollen Passagiere gleich mehrfach auf das Coronavirus getestet werden. Ab dem 19. Dezember müssen Fluggäste vor dem Abflug einen höchstens drei Tage alten Corona-Test mit negativem Ergebnis vorlegen. So weit, so bekannt. Nun die Neuerung: Vor dem Abflug in Atlanta werden sie dann nochmals per Schnelltest gecheckt – und dann noch einmal bei der Ankunft in Rom. Damit soll die Quarantänepflicht aufgehoben werden. »Sorgfältig ausgearbeitete Covid-19-Testprotokolle sind der beste Weg, um internationale Reisen sicher und ohne Quarantäne wieder aufzunehmen, bis die Impfungen weit verbreitet sind«, sagte Steve Sear von Delta.

Die Kapverdischen Inseln sind ein Urlaubsparadies im Westen der westafrikanischen Küste vor Senegal. Zwar ist Massentourismus hier Fehlanzeige, viele Menschen leben aber vom Tourismus. Die Corona-Krise hat das Archipel wie so viele andere exotische Urlaubsregionen auf der Welt mit voller Wucht erwischt. Auf der Insel Boa Vista, die stark auf den Tourismus fokussiert ist, sei die Stimmung katastrophal, berichtet der Korrespondent der Deutschen Welle.

Das Singapore Tourism Board launcht offiziell seine neue internationale Kampagne »SingapoReimagine«. Ziel sei es, »das Reisen in Singapur und weltweit gemeinsam mit seinen Partnern neu zu denken«. So solle ein neuer Standard für das Reisen geschaffen werden. Um was geht es konkret? So wurde zum Beispiel das Hygienesiegel »SG Clean« ins Leben gerufen. Um dieses Gütesiegel zu erhalten, müssen Tourismusunternehmen strenge Sauberkeits- und Sicherheitsstandards sowie die sogenannten »Safe Management Measures« (SMMs) einhalten. Auch Technologie spielt eine wichtige Rolle. Zu nennen sind hier die Einführung von kontaktloser Technologie und Reinigungsrobotern bis hin zur TraceTogether-App und dem TraceTogether-Token. Last but not least verfolgt Singapur das Ziel, in Zukunft das nachhaltigste urbane Reiseziel der Welt zu sein. Der südostasiatische Stadtstaat sieht sich bereits auf einem guten Weg, diese Vision umzusetzen, beispielsweise durch Naturkonzepte an beliebten Orten wie dem Jewel Changi Airport und den Gardens by the Bay. Auch die Entwicklung des neuen Jurong Lake District sei ein gutes Beispiel hierfür: Das neue Viertel werde eine »erstklassige Lifestyle-Destination sein«, die die Themen Nachhaltigkeit, Innovation, Natur und Wissenschaft miteinander verbinde.

26. November: US-Einreiseverbot für Europäer vor dem Aus?, Zoff um Ski-Opening geht weiter, Luftfahrtexperte rechnet mit höheren Flugticketpreisen

Schon seit März dürfen Europäer nicht mehr in die USA einreisen. US-Präsident Donald Trump hatte den Einreisestopp seinerzeit wegen der Corona-Pandemie verfügt. Nun aber verdichten sich die Hinweise, dass das Einreiseverbot aufgehoben werden wird. Konkret geht es um Bürger aus Großbritannien, Irland und 26 weiteren europäischen Ländern des sogenannten Schengen-Raums, darunter also auch Deutschland. Allerdings steht die Lockerung noch auf tönernen Füßen. Ob und wann sie tatsächlich umgesetzt wird, ist ungewiss.

Mit seiner Forderung, Zurückhaltung beim Öffnen der Skigebiete walten zu lassen, hat sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder keine Freunde gemacht. Sein Koalitionspartner, Tourismusvertreter und auch die Regierung in Österreich halten davon nämlich herzlich wenig. Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger sagte gestern den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, Winterurlaub in Österreich werde sicher sein: »Unsere Betriebe haben bereits umfassende Sicherheitskonzepte für den Skiurlaub.« Die Signale aus Wien wiederum kommen in Italien gar nicht gut an. Dort erwägt man die Schließung der Grenze, sollten die Österreicher tatsächlich die Wintersportorte für Touristen öffnen.

Dass die Corona-Krise nicht spurlos an den Airlines vorbeigehen wird, das scheint sicher. Aber wie schlimm wird es kommen? Und welche Folgen hat das für Urlaubsreisende? Luftfahrtexperte Roland Conrady glaubt: »Wir werden sicherlich weltweit Pleiten von Airlines erleben. Nicht alle Airlines können überleben«, sagte er in einem Interview mit dem WDR. Eine Folge: steigende Ticketpreise. Er rechne damit und glaubt, »dass die Kunden das mitmachen werden«. Die Corona-Zeit habe dazu geführt, dass die Menschen vermutlich »dem Produkt Reise eine höhere Wertschätzung gegenüber bringen«.

25. November: Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen Touristen in Mecklenburg-Vorpommern, Alpen-Ski-Regionen uneins über Saisonstart

Laut der Corona-Landesverordnung in Mecklenburg-Vorpommern sind touristische Aufenthalte in dem Bundesland derzeit nicht erlaubt. Das hält aber einige Zeitgenossen nicht davon ab, ihr Glück trotzdem zu versuchen. So auch in den vergangenen Tagen. Allerdings hatten sie die Rechnung ohne die Behörden des Landes gemacht – und wurden ertappt. Von gleich mehreren Fällen berichtet die lokale Presse. Gegen alle unerwünschten Touristen wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

Snowboard- oder Skifahren in diesem Corona-Winter – ob das noch was wird? Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte jedenfalls machte gestern alle Hoffnungen derjenigen zunichte, die in den nächsten Wochen über die Pisten jagen möchten. Vor dem 10. Januar werde das nichts in Italien, ließ er verlauten. Er strebt mit Frankreich und Deutschland ein gemeinsames Vorgehen in Sachen Ski-Opening an. Österreich dagegen hält nichts davon. Offenbar will die Regierung in Wien Mitte Dezember grünes Licht für die Skigebiete geben. 

24. November: Qantas will Nachweis über Corona-Impfung verlangen, Azoren: Zwangs-Quarantäne deutscher Touristen war rechtswidrig, Bayern zieht Weihnachtsferien vor, Bareiß: Skiurlaub möglich

Die Spatzen pfeifen es schon länger von den Dächern, jetzt prescht die erste Airline vor: Qantas, Australiens nationale Fluggesellschaft, will von allen Passagieren auf Interkontinentalflügen einen Nachweis über eine Impfung gegen das Coronavirus verlangen. Das sagte Alan Joyce, Chef der Airline, gegenüber dem australischen Sender Nine News. »Wir versuchen, unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen für internationale Reisende zu ändern. Wir werden die Menschen bitten, sich impfen zu lassen, bevor sie in das Flugzeug einsteigen können«, sagte er. Ob die Impfpflicht auch für inneraustralische Reisende gelten wird, ließ er offen.

Wer während des Urlaubs im Ausland auf Corona getestet wird und anschließend ein positives Ergebnis erhält, dem droht Quarantäne. Dieses Schicksal ereilte eine vierköpfige Touristengruppe aus Deutschland, die im August auf den Azoren Urlaub machte. Einer der vier Urlauber wurde positiv getestet, die anderen drei negativ. Daraufhin mussten gemäß einer Aufforderung des örtlichen Gesundheitsamtes alle vier Urlauber 16 Tage lang (!) in Quarantäne. Die Justiz stoppte die Quarantäne, das Berufungsgericht in Lissabon bestätigte das Urteil: Die Quarantäne-Maßnahmen waren rechtswidrig.

NRW preschte bereits vor einigen Wochen vor, jetzt zieht auch Bayern nach: Auch dort sollen die Weihnachtsferien vorgezogen werden. Statt am 23. wird am 21. Dezember Beginn der Weihnachtsferien sein. Damit wird Freitag, der 18. Dezember der letzte Schultag sein. In den anderen Bundesländern beginnen die Weihnachtsferien auch schon am 21. Dezember.

Wird das noch was mit dem Skiurlaub in diesem Winter? Angesichts der Verlängerung der Corona-Maßnahmen in Deutschland, aber auch in Österreich, haben viele Ski- und Snowboardurlauber Zweifel. Thomas Bareiß, Tourismusbeauftrager der Bundesregierung, macht aber Hoffnung. »Ich bin sicher, dass Skifahren möglich sein wird. Nur unter anderen Bedingungen, mit mehr Abstand beispielsweise«, sagte er in einem Interview der Heilbronner Stimme.

23. November: Terminal 5 am BER vor Schließung, tiefstes Tauchbecken der Welt eröffnet

Wie in anderen Flughäfen der Welt auch, sieht es derzeit auch am brandneuen BER-Airport in Berlin mies aus. Gerade einmal ein paar Dutzend Flieger verlassen täglich den Flughafen. Istanbul, London und Stuttgart werden am meisten angeflogen, heißt es. Aber das reicht nicht. Nun soll gespart werden. Im Gespräch ist, den früheren Flughafen Schönefeld, heute Terminal 5 des BER, zu schließen. Ab März 2021 soll er ein Jahr lang dichtgemacht werden.

In Corona-Zeiten gibt es nicht nur schlechte und traurige Nachrichten. Einige Menschen nutzen die Zeit – wenn auch zwangsweise – damit, ihr Unternehmen auf Vordermann zu bringen: Hotels bekommen eine neue Inneneinrichtung verpasst, Restaurants eine neue Wandfarbe oder einen neuen Fußboden. In Polen geht man sogar einen Schritt weiter. Mitten in der Corona-Krise wurde in der Nähe von Warschau das 45,5 Meter tiefe Tauchbecken des »Deepspot« eingeweiht. Wegen Corona ist das Tauchbecken zwar noch für Otto Normalverbraucher geschlossen, ein paar Tauchlehrer durften aber schon abtauchen – seht selbst:

21. November: NRW: Aus für Quarantänepflicht für Reiserückkehrer, Corona-Schnelltests bei der Lufthansa, Reisebüro-Mitarbeiterinnen helfen Gesundheitsamt

Die Quarantäneregeln für Reiserückkehrer aus Risikogebieten – sie sind eine Neverending-Story. Kritiker haben sie schon immer für einen ziemlichen Humbug gehalten, denn, so ihr Argument: Reisen an sich sei nicht gefährlich, es komme vielmehr darauf an, dass man auch auf Reisen die Abstands- und Hygieneregeln einhalte. Das hielt die Befürworter aber nicht davon ab, an den Quarantäneregeln für Reiserückkehrer festzuhalten. So auch die Politik. Mit den in Deutschland steigenden Corona-Infektionszahlen kam es aber zu einer ziemlich absurden Situation: Wer beispielsweise von Köln nach Mallorca in den Urlaub fuhr, reiste von Risikogebiet zu Risikogebiet – und musste nach der Rückkehr in Quarantäne. Wer aber, um bei dem Beispiel zu bleiben, die ganze Zeit im Risikogebiet Köln blieb, der musste nicht in Quarantäne. Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat diesem Spuk nun ein Ende bereitet. Es entschied: Das Land NRW habe nicht berücksichtigt, dass Reisende bei der Rückkehr aus Ländern mit geringeren Infektionszahlen als an ihrem Wohnort nach der Heimkehr einem höherem Infektionsrisiko ausgesetzt seien. Sie gaben dem Kläger damit recht. Konkret ging es in dem Fall um einen Bielefelder, der zur Zeit in Spanien ist und morgen (22. November) zurückfliegen will. Er wehrte sich dagegen, dass er danach in Quarantäne hätte gehen müssen. Aufgrund der Gerichtsentscheidung hat das NRW-Gesundheitsministerium die Corona-Einreiseverordnung des Landes nun außer Kraft gesetzt.

Nun erfolgt der Test in der Praxis: Die Lufthansa testet auf der Strecke München-Hamburg (und zurück) derzeit die Corona-Schnelltests. Und, wie läuft’s so, wird sich manch einer vielleicht fragen? Die Süddeutsche ist zum Flughafen München gefahren, hat sich das Procedere angeschaut und mit Passagieren gesprochen. Ihre Beobachtung: Nicht alle Passagiere sind einverstanden, doch andere buchen die Verbindung gerade deswegen.

Das Lufthansa City Center Reisebüro Schlagheck ist eine Instiution in Coesfeld. Schon in dritter Generation wird es erfolgreich geführt. Aber die Corona-Pandemie hat auch das Reisebüro hart getroffen. Statt Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken oder sie gar zu entlassen, hatte Chefin Laura Brokamp eine Idee: Sie bot dem Gesundheitsamt bei der Kontaktverfolgung ihre Hilfe an. Das war einverstanden. Nach einer kurzen Schulung sind die Mitarbeiter des Reisebüros nun für das Kontaktmanagement der auf Corona positiv Getesteten im Kreis Coesfeld zuständig.

20. November: Corona-Fazit: Deutschland 2020, Flughafen München schließt Terminal 1, Klassenzimmer in Jugendherbergen?

Auch wenn viele Deutsche in diesem Jahr ihren Urlaub in der Heimat verbracht haben: Für viele Tourismusregionen in Deutschland lief das Geschäft im zu Ende gehenden Jahr schlecht. Zwischen Januar bis August 2020 sank die Zahl der Gäste um rund 45 Prozent auf 70,4 Millionen. Alle Bundesländer litten in der Zeit unter einen heftigen Gästerückgang. In fast allen Bundesländern betrug der Verlust mehr als 40 Prozent, in manchen gar 50 Prozent. Einzige Ausnahme: Mecklenburg-Vorpommern. Hier betrug der Gästerückgang »nur« rund 29 Prozent. Besser sieht es bei den Campingplatz-Betreibern aus. Trotz der Zugewinne im Sommer sank die Zahl der Gäste aber immer noch um rund 11 Prozent.

Eine Ahnung, wie viele Fluggäste der Münchner Flughafen aktuell noch abfertigt? Na? Rund 10.000! Im Vergleich dazu: Im November 2019 waren es täglich noch 120.000. Das ist natürlich viel zu wenig, um den Airport noch wirtschaftlich zu betreiben. Aber keine Sorge, dichtgemacht wird Deutschlands zweitgrößer Flughafen nun nicht. Dennoch zieht man jetzt in Terminal 1 den Stecker. Die Passagierabfertigung in dem Terminal wird vorläufig eingestellt.

Wenn in den nächsten Wochen oder Monaten, wer weiß das schon, die Corona-Maßnahmen mit Blick aufs Reisen wieder gelockert werden, könnte es sein, dass Jugendherbergen weiter für Übernachtungsgäste geschlossen bleiben. Der Grund: Das Deutsche Jugendherbergswerk spielt mit dem Gedanken, die bundesweit 450 Häuser für den Schulunterricht zu öffnen. Ob Politiker auf dieses Angebot eingehen werden, ist indes noch offen.

19. November: Malediven-Luxusresort lockt 2021 mit Jahrespaket, Einreiseerleichterung für Paare, Lufthansa streicht Gratis-Verpflegung auf Europaflügen

Das Anantara Veli Maldives Resorts liegt auf der Privatinsel Veliganduhuraa auf den Malediven. Das Luxusresort ist, wie so viele andere Hotels auf der ganzen Welt, von der Corona-Pandemie gebeutelt: Nur noch wenige Gäste verlieren sich in dem Resort. Nun will das Anantara Veli Maldives Resorts mit einer ungewöhnlichen Angebot 2021 Gäste ins Resort locken: Für einen Festpreis von 30.000 US-Dollar (umgerechnet ca. 25.300 Euro) können Insel-Urlauber einen Überwasser-Bungalow für zwei Personen anmieten. Für das Geld dürfen sie bis zum 23. Dezember den Bungalow nutzen – egal, wie oft sie an- oder abreisen.

Paare, von denen ein Partner im Nicht-EU-Ausland wohnt, hatten es bisher schwer, sich zu treffen. Grund waren die strikten Einreisebestimmungen in Zeiten der Corona-Pandemie. Seit gestern nun sind die Einreisebestimmungen gelockert worden. Notwendig ist jetzt eine Einladung des Partners, in der versichert werden muss, dass man sich auch wirklich kennt.

Auch die Airlines sind wegen der Corona-Pandemie mächtig unter Druck. Sie müssen an allen Ecken und Enden Kosten sparen. Der Lufthansa-Konzern, zu dem u.a. SWISS und Austrian gehören, will ab dem Frühjahr keine kostenlose Verpflegung mehr auf den Kurz- und Mittelstrecken anbieten. Das Glas Cola und der Sandwich sollen dann der Vergangenheit angehören.

18. November: Thailand lockert Einreise, Diskussion über Schnelltests an Airports

Reisen nach Thailand sind ja nun wieder möglich. Seit dem 9. November erlaubt die Regierung des Landes Touristen wieder die Einreise. Allerdings muss man sich dazu ein sogenanntes Certificate of Entry (COE) besorgen. Um das zu erhalten, ist ein Touristenvisum notwendig. Und um das zu bekommen, muss man einige Anforderungen erfüllen. Eine der Anforderungen: der Nachweis eines Kontostands in Höhe von 15.000 Euro in den letzten sechs Monaten. Dieses Kriterium aber sorgte in den sozialen Netzwerken für Kritik und Spott. Nun zieht die Regierung des Landes die Reißleine: Diese Anforderung soll nun gestrichen werden. Alle anderen Bedingungen (u.a. Corona-Test und Krankenversicherung) bleiben bestehen.

Die Airline ächzen derzeit ganz schön unter der Corona-Pandemie: Kaum einer fliegt noch. Neben der womöglich herrschenden Angst, sich während der Reise anzustecken, ist ein weiterer Aspekt für die Reisezurückhaltung verantwortlich: die Quarantänepflicht nach der Rückkehr aus einem Risikogebiet. Das, so die Beobachtung der Airlines, wirke wie ein Lockdown für die Luftfahrtindustrie. Deshalb sympathisieren viele Airlines mit Corona-Schnelltest. Sie sollen das Geschäft wieder in Schwung bringen. Aber die Politik spielt da nicht mit: Viele EU-Länder lehnen eine gemeinsame Regelung für Schnelltests ab, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

17. November: ADAC: Wohin man derzeit noch reisen kann, kein »kleiner Grenzverkehr« mehr von Sachsen in Nachbarländer, Knatsch im Schwarzwald wegen ausbleibender Corona-Hilfen

Die weltweite Corona-Pandemie hält viele, viele Reisende derzeit davon ab, die Koffer zu packen und sich in den Flieger zu setzen – entweder, weil für viele Reiseziele eine Reisewarnung gilt oder weil Länder, die ungefährlich sind, keine Touristen ins Land lassen. Geht also gar nichts mehr? Doch. Der ADAC listet auf, wo derzeit »mit vertretbaren Einschränkungen« Urlaub gemacht werden kann.

Wer in Sachsen wohnt und beim Einkaufen oder Tanken ein paar Euro sparen will, kann problemlos nach Polen oder Tschechien fahren. Aber ist das derzeit eine gute Idee? Sachsens Regierung meint: auf keinen Fall! Es hat gestern Abend den sogenannten kleinen Grenzverkehr verboten. Nun gilt: Nur wer einen triftigen Grund habe, darf ohne Quarantänepflicht und nur noch für maximal zwölf Stunden im Nachbarland aufhalten. Einkaufen und tanken fallen nicht in diese Kategorie.

Viele Hoteliers und andere Betreiber von Beherbergungsstätten wie etwa Ferienhaus-Besitzer stehen derzeit mit dem Rücken zur Wand. So auch im Schwarzwald. Sie haben nicht nur finanzielle Probleme, sie sind auch sauer auf die Politik. Denn die hatte ihnen für die Ausfälle im November Hilfen zugesagt. Doch die lässt auf sich warten. Bei der Dachorganisation Schwarzwald Tourismus GmbH wächst das Unverständnis über die Politik.

16. November: Landurlaub-Boom in Mecklenburg-Vorpommern, Seadream I bricht Karibik-Kreuzfahrt ab, Österreich-Winterurlaub in der Warteschleife

Derzeit steht der Tourismus in Deutschland ja still. Wegen des Teil-Lockdowns sind u.a. touristische Übernachtungen verboten. Aber wie schon vor dem Teil-Lockdown sieht es für ein Segment auch in der Vorschau für 2021 gut aus: den Landurlaub. Das teilte der Verband Landurlaub Mecklenburg-Vorpommern mit. Die Buchungen für das kommende Jahr lägen schon jetzt auf Rekordniveau, heißt es.

Das Kreuzfahrtschiff SeaDream I ist derzeit in der Karibik unterwegs. Weil aber Gäste des Schiffes positiv auf Corona getestet wurden, kehrte das Schiff zurück nach Barbados. Das medizinische Personal des Schiffes hat zudem alle Besatzungsmitglieder getestet. Alle Tests sind dabei negativ ausgefallen. SeaDream testet derzeit alle Gäste erneut. »Wir arbeiten eng mit den örtlichen Gesundheits- und Regierungsbehörden zusammen, um diese Situation bestmöglich zu lösen. Unsere Hauptpriorität ist die Gesundheit und Sicherheit unserer Crew, Gäste und der Gemeinden, die wir besuchen«, erklärte Andreas Brynestad, Vize-Chef von SeaDream Yacht Club.

Wer mit dem Gedanken spielt, in den nächsten Wochen zum Skifahren nach Österreich zu fahren, muss sich weiter in Geduld üben. Denn: In unserem Nachbarland werden die Maßnahmen gegen Corona massiv verschärft. Viele Skigebiete wie Ischgl, Ski Arlberg und Serfaus-Fiss-Ladis hatten ihren Saisonstart aufgrund der unsicheren Lage bereits auf den 17. und 18. Dezember verlegt.

14. November: Schweden und Kanada neue Risikogebiete laut RKI, PCR-Tests und Antigen-Tests: Zoff zwischen Madrid und Kanaren

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat gestern eine Neueinstufung der Corona-Risikogebiete vorgenommen. Demnach gelten ganz Schweden und Kanada nun als Risikogebiete. Betroffen sind außerdem Regionen in Griechenland, Großbritannien, Norwegen, Lettland und Estland. In Finnland dagegen existiert nun kein Risikogebiet mehr – das Land ist somit das einzige in Europa ohne Riskogebietsregionen.

Gestern haben wir an dieser Stelle darüber berichtet: Ab dem 23. November muss jeder Urlauber aus einem Risikogebiet, der nach Spanien einreist, zuvor einen PCR-Test gemacht haben. Das Ergebnis muss negativ sein, und der Test darf nicht älter als 72 Stunden sein. Auf den Kanaren ist man damit nicht einverstanden. Dort müssen Gäste, die in einem Hotel oder kommerziellen Apartment-Betrieb übernachten, beim Einchecken zwar auch einen Test vorweisen. Dies kann neben einem PCR-Test aber auch ein Antigen-Schnelltest sein. Und der letztgenannte kann auch nach der Ankunft auf den Kanaren gemacht werden. Dort werden die Gäste noch am Flughafen zur Teststelle gebracht, bevor es dann nach rund 30 Minuten mit dem Ergebnis in der Tasche ins gebuchte Hotel geht. Diese Regelung wollen die Kanaren beibehalten. Sie verhandeln derzeit mit der Regierung in Madrid darüber. Ausgang ungewiss.

13. November: Coronatests für Einreise nach Spanien, Malta und Griechenland, Reisen nach Südafrika wieder möglich – aber auch nur mit Test

Immer mehr Länder, in denen viele Deutsche ihren Urlaub verbringen, verlangen bei der Einreise einen negativen Corona-Test. Konkret geht es aktuell um Spanien, Malta und Griechenland.

Beginnen wir mit der Iberischen Halbinsel: »Ab dem 23. November ist ein diagnostischer Test für alle internationalen Passagiere erforderlich, die aus einem Risikoland oder -gebiet kommen, deren Endziel ein Hafen oder Flughafen in Spanien ist, unabhängig von ihrer Nationalität oder ihrem Wohnort«, teilte das spanische Fremdenverkehrsamt gestern mit. Der PCR-Test muss innerhalb von 72 Stunden vor der Ankunft in Spanien durchgeführt werden. Passagiere, die aus Risikoländern wie etwa Deutschland kommen, erhalten beim Ausfüllen des Gesundheitskontrollformulars einen QR-Code des spanischen Reisegesundheitssystem SpTH. Die Fluggesellschaften und Reedereien prüfen vor dem Boarding, ob sie über den QR-Code verfügen. Ausnahmsweise kann das Papierformular jedoch beim Boarding vorgelegt werden, wenn das Dokument den negativen Nachweis erbringt.

Für eine Reise nach Malta benötigt man ab heute »bei der Einreise einen negativen COVID-19-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Falls kein Negativ-Test vorgelegt werden kann, müssen Reisende einen Test bei Einreise am Flughafen durchführen oder sich in eine 14-tägige Quarantäne begeben«, teilt das Auswärtige Amt mit.
Eine ähnliche Regelung hat Griechenland seit dem 11. November eingeführt. Wie bei Reisen nach Spanien müssen auch Griechenland-Reisende vor der Abreise ein Online-Formular ausfüllen, auch hier bekommt man dann einen QR-Code zugesandt. Wichtig: Das Formular muss spätestens 24 Stunden vor der Abreise ausgefüllt werden.

Am 1. Oktober hatte Südafrika wieder seine Grenze für Urlauber aus Deutschland geöffnet. Nur etwas weniger als drei Wochen später wurde der Schritt wieder zurückgezogen, nachdem in Deutschland die Zahl der positiv auf Corona Getesteten stark stieg. Nun folgte die nächste Kursänderung: Deutsche dürfen seit gestern wieder einreisen. Aber es gibt einige Auflagen. So muss ein negatives Corona-Testergebnis vorgelegt werden, das zum Zeitpunkt des Abflugs nicht älter als 72 Stunden ist. Außerdem müssen sich Reisende die App »COVID Alert South Africa« auf ihr Handy laden.

12. November: Lufthansa testet Schnelltests, NRW startet früher in die Weihnachtsferien, Drive-In-Weihnachtsmarkt am Niederrhein

Die Passagiere kurz vor Abflug auf Corona testen lassen – das könnte die Rettung für viele Airlines sein. Die Lufthansa hat deshalb heute damit begonnen, diese Tests probeweise zu testen. Alle Passagiere, die heute morgen von München nach Hamburg fliegen, wurde getestet. Die sogenannten Antigen-Schnelltests ähneln den Schwangerschaftstest, sind aber nicht so genau wie die konventionellen Corona-Tests.

Wegen der Corona-Pandemie sollen die Schüler in NRW früher in die Weihnachtsferien starten. Den Familien soll so ein möglichst unbeschwertes Weihnachtsfest ermöglichet werden, sagte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer gestern. Damit wird Freitag, der 18. Dezember, der letzte Schultag in diesem Jahr sein.

Vielerorts wurden die Weihnachtsmärkte bereits abgesagt – ob kurzfristig überhaupt einer stattfinden kann, wird sich wohl erst Anfang Dezember zeigen. Viel hängt von der Entwicklung der Corona-Infektionszahlen ab. Ein Freizeitpark am Niederrhein plant derweil einen Drive-In-Weihnachtsmarkt.

11. November: Harsche Verbraucherschützer-Kritik an Airlines, mehr Hotel-Kontrollen notwendig?, Club-Med-Eröffnungen trotz Corona

Die Airlines und die Zurückzahlung der Gelder für Flüge, die wegen der Corona-Pandemie storniert werden mussten – eine nicht enden wollende Story. Es gab in den letzten Wochen immer wieder Kritik an den Airlines, weil sie sich ewig lang Zeit für die Zurückzahlung ließen und immer noch lassen. Wir berichteten an dieser Stelle häufig darüber. Klaus Müller, Chef der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), legte jetzt noch einmal nach und sagte in einem Gespräch mit der Rheinischen Post, das Verhalten der Airlines sei »peinlich und skandalös«. Als Konsequenz fordert er, dass in Zukunft Tickets erst wenige Tage vor Flugantritt bezahlt werden müssen.

Der Fall in einem Kölner Hotel, in dem trotz Verbots zahlreiche Touristen übernachteten, lenkt den Blick auf die womöglich zu laschen Kontrollen in Beherbergungsbetrieben. Die Mitarbeiter der Ordnungsämter seien vor allem damit beschäftigt, die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes etwa in Fußgängerzonen zu kontrollieren, zitiert der WDR eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes Aachen. Hotels seien bisher »keine Kontrollschwerpunkte«.

Der Cluburlaub-Anbieter Club Med will trotz der anhaltenden Corona-Pandemie Renovierungen und Neueröffnungen seiner Resorts weltweit fortsetzen. So können mit der Buchungseröffnung für den Sommer 2021 ab dem 17. November 2020 das neue Eco-Chic Resort auf den Seychellen, das neu renovierte La Palmyre Atlantique an der französischen Atlantikküste und das ab Dezember 2020 neu eröffnende Winterresort La Rosière in den französischen Alpen gebucht werden, teilte das Unternehmen mit. Darüber hinaus verfolge Club Med für 2021 weitere Expansionpläne in Marroko mit Renovierungsarbeiten und dem Bau des neuen Resorts Essaouira.

10. November: Fast 14 Prozent weniger Übernachtungen im September, Verschärfte Quarantäne-Pflicht in Tunesien, viele Touristen in Kölner Hotel trotz Übernachtungsverbot

Die Corona-Krise macht den Beherbergungsbetrieben in Deutschland weiter schwer zu schaffen. Im September zählte das Statistische Bundesamt 13,7 Prozent weniger Übernachtungen als im Vorjahresmonat. Vor allem das Ausbleiben der Touristen aus dem Ausland drückt die Quote der Übernachtungen weiter nach unten.

Wer derzeit mit dem Gedanken spielt, seinen Urlaub in Tunesien zu verbringen, muss mit Ungemach rechnen: Seit gestern nämlich müssen alle Einreisenden einen negativen Corona-Test vorlegen, der bei Abreise aus Deutschland nicht älter als 72 Stunden und bei Ankunft in Tunesien nicht älter als 120 Stunden sein darf. Außerdem müssen sich Reisende anschließend in eine siebentägige Quarantäne begeben bis ein weiterer Corona-Test negativ ausfällt. Das gelte auch für Pauschaltouristen, so das Auswärtige Amt.

Die für Hotels aktuell geltenden Bestimmungen in der Corona-Schutzverordnung NRW sind eindeutig: Übernachtungen zu touristischen Zwecken sind verboten. Das scherte den Betreiber eines Drei-Sterne-Hotels in Köln aber wenig. Er ließ in seinem Hotel weiter Touristen übernachten. Aufgeflogen war der Verstoß durch einen Mann, der eine unschöne Begegnung mit einer Prostituierten in dem Hotel hatte und anschließend bei der Polizei Anzeige wegen Betrugs stellte. Als die Beamten anrückten, wunderten sie sich über den regen Gäste-Betrieb in dem Hotel und verständigten das Ordnungsamt. Dem Hotelbetreiber droht nun eine Geldstrafe.

9. November: Neue Regeln für Reiserückkehrer, Tourismus-Comeback in Valadero, Scharmützel zwischen Italien und San Marino wegen Corona-Sperrstunden

Ab gestern gelten neue Regeln für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Dabei geht es vor allem um die Zeit, in der man sich in Quarantäne begeben muss. Bisher musste man sich 14 Tage nach der Rückkehr in Quarantäne begeben. Der Zeitraum wird nun verkürzt auf 10 Tage. Zudem hat man die Möglichkeit, die Quarantäne nach fünf Tagen durch einen negativen Corona-Test zu verkürzen. Allerdings gibt es einige Ausnahmen von der Quarantänepflicht.

Sechs Monate lang stand der internationale Tourismus in Kuba still. Wegen Corona ließ der Karibik-Inselstaat keine Touristen aus dem Ausland mehr ins Land. Doch damit ist es seit rund drei Wochen vorbei. Die ersten Besucher sind bereits angekommen und werden in den 4- und 5-Sterne-Hotels von einem Ärzteteam betreut. Mit der Wiedereröffnung des Tourismus in Kubas haben sich Tourismus- und Gesundheitsverantwortliche bewusst Zeit gelassen, berichtet die taz.

In Italien gelten aktuell wieder massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Bereits um 18 Uhr müssen die Restaurants schließen, um 22 Uhr tritt eine Ausgangssperre in Kraft. Anders in dem bei Rimini gelegenen Zwergstaat San Marino: Dort haben die Restaurants bis 22 Uhr geöffnet. Die Folge: Viele Italiener setzen sich abends ins Auto und fahren nach San Marino, um sich dort in den Restaurants zu vergnügen. Das wiederum ärgert den Bürgermeister Riminis und weitere Stadtoberhäupter der Region. In San Marino ist man über die Einmischung »not amused«.

7. November: RKI aktualisiert Risikogebiete, Diskussionen über Quarantäne-Zeit im Hotel und Zahl der Flughäfen in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut hat gestern wieder die Liste der Risikogebiete im Ausland aktualisiert. Kurz zusammengefasst: ganz Italien ist nun dabei, ebenso sehr große Teile Schwedens und Dänemarks, außerdem die Algarve in Portugal.

Wer in Quarantäne muss, bleibt zu Hause. Gut, wenn man in einem solchen Fall allein wohnt. Wer aber mit weiteren Personen in einem Haushalt lebt, kann sich nicht komplett isolieren. Vor allem, wenn etwa Küche oder Bad gemeinsam genutzt werden. In solchen Fällen ist die Gefahr groß, dass sich auch Angehörige mit Corona infizieren. Deswegen regt die Ärztegewerkschaft Marburger Bund eine Isolation positiv Getesteter im Hotel an. Das habe schließlich gleich mehrere Vorteile, so die Gewerkschaft.

An vielen Flughäfen in Deutschland ist derzeit nur noch wenig los. Wir haben an dieser Stelle schon unzählige Male über die stark gesunkenen Passagierzahlen in der Corona-Zeit berichtet. Dass sich Flughäfen wie die in Frankfurt, München, Düsseldorf, Köln, Hamburg oder Berlin nach der Corona-Zeit wieder berappeln werden, steht wohl außer Frage. Aber was ist mit den kleinen Flughäfen? Werden sie dauerhaft überleben? Thomas Jarzombek (CDU), Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt, ist sich da nicht so sicher: »In der Menge, wie die Flugplätze heute aufgestellt sind, glaube ich, sind es tatsächlich zu viele«, sagte er dem WDR. Konkret nannte er keinen Flughafen, der seiner Ansicht nach geschlossen werden sollte. Er fügte aber hinzu: »Ein Flughafen wie Kassel-Calden, der vor der Pandemie einmal pro Tag angeflogen wurde, aufrechtzuerhalten, war schon vor der Corona-Zeit ein ausgesprochen sportliches Vorgehen.«

6. November: Thailand ab 9. November für Touristen offen – mit hohen Hürden, BDL: 87 Prozent Passagierrückgang im Oktober, DTV-Untersuchung: Berlin großer Verlierer, OVG in Schleswig-Holstein lehnt Klage ab

Gute Nachrichten für alle, die im Winter in Thailand ihren Urlaub verbringen wollen: Ab kommenden Montag (9. November) ist das möglich. Allerdings ist die Reise nach Thailand mit heftigen Unannehmlichkeiten verbunden. Zum einen benötigt man ein Touristenvisum. Das ist aber keineswegs eine formale Angelegenheit. Vielmehr muss man die Buchung eines staatlichen Quarantäne-Hotels nachweisen, in dem man 14 Tage nach Einreise bleiben muss. Außerdem muss man Kontoauszüge der letzten sechs Monate vorlegen – und einen ziemlich hohen Mindestkontostand nachweisen.

Die Passagierzahlen an Flughäfen in Deutschland sind erneut eingebrochen. Das zeigten Zahlen zur Entwicklung der deutschen Luftverkehrswirtschaft in den ersten drei Quartalen des Jahres, teilte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft gestern mit. Seit Oktober verschärfe sich diese Tendenz weiter. Seit der Ankündigung von Bund und Ländern, das Testen an den Flughäfen zugunsten einer Quarantäneregelung aufzugeben, seien die Passagierzahlen wieder stark rückläufig. Mitte Oktober lag der Passagierrückgang an den deutschen Flughäfen bereits bei 87 Prozent. In den kommenden Wochen werden sich die Passagierzahlen aller Voraussicht nach weiter verschlechtern, so der Verband.

Und weitere Zahlen, dieses Mal aus den Großstädten in Deutschland, die das Ausmaß der Corona-Krise für den Tourismus deutlich machen: Während Wandern und Radreisen an Bedeutung gewannen, haben Touristen in diesem Jahr Städte mit ihren Fußgängerzonen und kulturellen Angeboten gemieden, so das Ergebnis einer Untersuchung des Wirtschaftswissenschaftlichen Institutes für Fremdenverkehr (DWIF) im Auftrag des Deutschen Tourismusverbandes (DTV). Besonders Berlin sei stark davon betroffen, heißt es weiter.

Der neuerliche Corona-Teil-Lockdown ärgert viele Menschen. Vor allem jene, die unmittelbar von den Folgen betroffen sind. So auch ein Ehepaar aus Österreich, das derzeit seinen Urlaub auf Sylt verbringt und bald abreisen soll. Das will das Paar aber nicht. Es klagte vor dem schleswig-holsteinischen Oberverwaltungsgericht gegen die drohende Zwangsabreise. Das aber lehnte den Antrag des Ehepaars als unbegründet ab.

5. November: Luftfahrt-Bundesamt verhängt Bußgelder, Mein-Schiff-1-Kreuzfahrten abgesagt, Motel-One-Stornierungen wegen Querdenker-Demo in Leipzig

In den vergangenen Monaten lieferten viele Airlines ein trauriges, gar ein erschütterterndes Bild ab: Trotz klarer Rechtslage erstatteten viele von ihnen die Ticketkosten für coronabedingte Stornierungen nicht oder viel zu spät zurück. Das ist natürlich auch dem Luftfahrt-Bundesamt nicht entgangen. Es zog jetzt die Reißleine und verdonnerte in 21 Fällen gegen Fluggesellschaften Bußgelder.

Eigentlich wollte TUI Cruises mit dem Kreuzfahrtschiff Mein Schiff 1 bald wieder in See stechen. Doch daraus wird nichts. Die Reederei darf von deutschen Häfen aus nicht ablegen. »Das Verbot bedauern wir sehr, insbesondere da es sich um internationale Kreuzfahrten und nicht um Inlandsreisen handelt und wir mit einem strengen Hygienekonzept inklusive verpflichtendem COVID-19-Test fahren«, schreibt TUI Cruises auf seiner Website.

Am kommenden Samstag wollen in Leipzig Gegner der Corona-Einschränkungen demonstrieren. Die Demonstration hat das Motto »Gemeinsam Geschichte schreiben. Friedliche Evolution« und wurde von der Querdenker-Initiative angemeldet. Es wird damit gerechnet, dass die Demonstranten aus vielen Orten Deutschlands anreisen werden. Einige von ihnen wollen vor oder nach der Demonstration in Leipzig übernachten, unter anderem in den Hotels von Motel One. Die Hotelgruppe aber will die Corona-Demonstranten nicht beherbergen. In einem Twitter-Tweet vom 2. November teilte Motel One zunächst mit, dass die Teilnahme an einer Demonstration kein »geschäftlicher Reisegrund« sei. Einen Tag später dann eine andere Begründung:

Rechtlich spräche nichts gegen die Übernachtungen. Laut dem MDR Sachsen teilte das Sächsische Sozialministerium mit, dass die Teilnahme an einer angemeldeten, genehmigten Versammlung nicht zu »touristischen Zwecken« zähle. Personen, die in einem Hotel übernachten wollten, um an einer solchen Versammlung teilzunehmen, dürften damit auch beherbergt werden.

4. November: Zahl der Touristen in Spanien 2020 stark gesunken, Reiseverzicht-Appell der Niederlande und NRW, Dortmunder Weihnachtsbaum wird wieder abgebaut

Wegen der Corona-Pandemie sind bisher in diesem Jahr deutlich weniger Touristen nach Spanien als gereist als 2019. Zwischen Januar und September betrug der Rückgang rund 75 Prozent. Das gab die spanische Statistikbehörde INE gestern bekannt. In Touristenzahlen heißt das: Statt 67 Millionen kamen nur noch 16,8 Millionen Urlauber nach Spanien.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul und der niederländische Minister für Justiz und Sicherheit, Ferd Grapperhaus, haben die Menschen in ihren Ländern dazu aufgerufen, unnötige Reisen in das jeweilige Nachbarland zu vermeiden. »Dies ist einfach nicht die Zeit für Geselligkeit, Freundschaftspflege und Shoppingtouren. Niederländer und Deutsche sollten jetzt Abstand halten. Das hilft beiden Ländern im Kampf gegen Corona und rettet Leben«, sagte Reul. Grapperhaus sagte: »Ein Ausflug oder Einkaufstouren im Nachbarland verstärken nur die weitere Verbreitung des Virus auf beiden Seiten der Grenze.« Die Grenze zwischen Deutschland und Holland bleibe aber offen.

Im Advent ist Dortmund normalerweise für viele Menschen ein beliebtes Tagesausflugsziel. Das liegt unter anderem an dem Weihnachtsmarkt – und dem riesigen Weihnachtsbaum am Hansaplatz. Er gilt als »größter Weihnachtsbaum der Welt«. Sage und schreibe 17.000 Fichten machen ihn aus. Aber wegen der coronabedingten Absage des Weihnachtsmarktes wird nun auch der Weihnachtsbaum nicht weiter aufgebaut.

3. November: Ruhiger Fährbetrieb von Ostfriesischen Inseln, Corona-Fälle auf Fluss-Kreuzfahrtschiff in Potsdam, Machu Picchu wieder geöffnet, Air Malta mit garantiertem Mindestflugplan im Winter

Seit gestern ist in Deutschland das Übernachtungsverbot für Touristen in Kraft. Glück haben die Touristen, die sich aktuell in Niedersachsen aufhalten. Denn sie dürfen ihren Urlaub wie geplant zu Ende bringen – auch, wenn der noch etwas andauert. Und das scheinen auch viele zu machen, denn die Fährbetriebe an der ostfriesischen Nordseeküste melden aktuell, dass sie nicht mehr Reisende von den Inseln befördern als sonst.

Auf einem Fluss-Kreuzfahrtschiff in Potsdam sind mehrere Crew-Mitglieder positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Rede ist von insgesamt zehn Personen. Sie müssen nun in Quarantäne. Die 26 Passagiere durften das Schiff verlassen.

Eine erfreuliche Nachricht aus Peru: Dort ist die weltberühmte Inka-Stätte Machu Picchu nach monatelangem Lockdown wieder geöffnet. Sie war seit März wegen Corona geschlossen. Ganz so wie früher wird die Inbetriebnahme aber nicht ablaufen: Nur 675 Menschen pro Tag dürfen die Inka-Stätte besuchen. Das sind etwa 30 Prozent im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit.

Air Malta hat jüngst den Winterflugplan 2020/21 vorgestellt, der 21 Ziele mit 156 Flügen pro Woche abdeckt. Die Airline sagt zu, mindestens 50 Prozent dieses Flugplans durchzuführen. Zudem verzichtet die Air Malta weiterhin auf Umbuchungsgebühren. Außerdem kündigte Air Malta einen garantierten Mindestflugplan für mindestens 15 Ziele mit 82 wöchentlichen Flügen an: Mit dem “Business Guaranteed”-Flugplan will der Nationalcarrier seinen Kunden “Planungssicherheit und Verlässlichkeit in den derzeit unsicheren Zeiten” bieten. Der garantierte Flugplan wurde so angepasst, dass Destinationen für Geschäftsreisende regelmäßig angeflogen werden; für Urlaubsziele wurde darauf geachtet, dass kurze Reisen am Wochenende und in der Wochenmitte möglich sind.

2. November: Abreisetage für Touristen in Deutschland, Flughafen Düsseldorf schließt Flugsteig, Landgasthof-Sterben in Niedersachsen befürchtet

Nachdem sich Bund und Länder dazu entschossen hatten, Urlaubsübernachtungen in Deutschland zu verbieten, müssen viele Touristen heute abreisen. So zum Beispiel in Bayern. Anderenorts, sprich in anderen Bundesländern, haben Urlauber noch ein paar Tage Zeit. In Mecklenburg-Vorpommern müssen Touristen spätestens bis zum 5. November abreisen. Ein ziemliches Durcheinander also. RTL listet auf, wo welcher Abreisetermin aktuell gilt.

Auch am Flughafen Düsseldorf herrscht derzeit Flaute. Das Passagieraufkommen bewegt sich derzeit bei rund einem Fünftel des für diese Jahreszeit üblichen Volumens. In den kommenden Wochen rechnet der größte Airport Nordrhein-Westfalens mit insgesamt 100 bis 150 Starts und Landungen pro Tag. An normalen Tagen sind es täglich rund 600 Flugbewegungen. Daraus zieht der Airport nun Konsequenzen: Ab morgen (3. November) wird Flugsteig B vorübergehend nicht mehr genutzt. Die Abfertigung der Passagiere erfolgt künftig nur noch über die Flugsteige A und C. Die Hugo-Junkers- sowie die Open-Sky-Lounge bleiben geschlossen.

Weil von heute an bundesweit u.a. Restaurants und Landgasthöfe schließen müssen, befürchten Branchenvertreter verheerende Folgen. Der Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga Niedersachsen rechnet damit, dass in naher Zukunft 7.000 Betriebe in dem Bundesland werden schließen müssen, davon viele Landgasthöfe. Es gebe bereits die ersten Insolvenzen.