Die Vereinigten Staaten haben ihre Grenzen wieder für internationale Reisende, unter anderem aus dem Schengen-Raum, geöffnet. Die Einreise in die USA aus Deutschland ist nicht komplizierter als vor der Pandemie – wenn man alle Papiere beisammen hat. Text: Verena Wolff
Seit dem 8. November haben die Vereinigten Staaten von Amerika ihr Grenzen für Touristen wieder geöffnet. Für geimpfte und getestete Touristen. Mehr als eineinhalb Jahre konnten sich Familien nicht sehen, die diesseits und jenseits des Atlantiks leben, konnten nicht zu Hochzeiten, Taufen oder Beerdigungen kommen. Die Proklamation, mit der die Grenze zu der ersten steilen Welle des Coronavirus geschlossen worden war, stammte noch von Ex-Präsident Donald Trump.
Im September kündigte der 46. Präsident Joe Biden an, dass im November die Grenzen unter anderem für Besucher aus dem Schengen-Raum, also den Staaten der EU, Großbritanniens, Islands, Liechtensteins und der Schweiz wieder geöffnet würden. Und am 8. November, als es endlich so weit war, waren die Flugzeuge voll – die, die in Frankfurt starteten, in London, Paris oder Athen. Doch was braucht man für die Einreise in die USA aus Deutschland?
So funktioniert die Einreise
Zunächst hatte es geheißen, dass nur geimpfte Reisende ins Land gelassen werden, die einen PCR-Test nachweisen können. Doch auch ein Antigen-Test reicht aus. Beide durften zur Abflugzeit zunächst nicht älter als drei Tage sein. Seit dem 6. Dezember 2021 muss der Test spätestens einen Tag vor der Einreise in die Vereinigten Staaten durchgeführt werden.
Für die Rückreise nach Deutschland braucht es aktuell keinen Test, denn es können ja nur Geimpfte reisen und entsprechend auch zurückkommen. Eine Woche nach der Grenzöffnung hat die Bundesregierung die USA von der Liste der Hochrisikostaaten genommen – das bedeutet, dass man beim Rückflug kein Einreiseformular mehr ausfüllen muss und ungeimpfte Kinder nicht mehr in Quarantäne müssen.
Geprüft werden sämtliche Formalitäten schon vor dem Check-in am Flughafen. Neben den üblichen Fragen, wo das Gepäck gewesen ist und wer die Koffer gepackt hat, wird nun auch der Impfausweis oder das Impf-Zertifikat in der Covid-App geprüft, zudem muss der Test vorgezeigt werden. Er muss auch auf Englisch verfasst sein und klar anzeigen, wann die Probe entnommen wurde, welche Art von Test durchgeführt wurde – und dass das Ergebnis negativ ist.
Während man vor einigen Wochen, als nur bestimmt Berufsgruppen mit einer so genannten National Interest Exemption (NIE) einreisen durften, keinen Bordpass nach dem Online-Einchecken bekam, wird dieser inzwischen wieder ausgestellt – doch der beschleunigt die Reise nur, wenn man mit Handgepäck reist.
Hilfe in der App von United Airlines
Lufthansa hält ausführliche Informationen auf der Webseite bereit. United Airlines, die von den Flughäfen Frankfurt am Main und München verschiedene Direktverbindungen in Kooperation mit der deutschen Airline in die USA anbieten, bieten in ihrer App und auf der Webseite ein hilfreiches Tool, um sicher am Flughafen alle Papiere beisammen zu haben: Travel Ready Center heißt dieser Bereich. Darin wird angezeigt, welche Dokumente gebraucht werden – ob mit oder ohne Coronavirus. Der Reisepass muss sechs Monate nach der Einreise gültig sein. Touristen, die nicht länger als 90 Tage im Land bleiben, brauchen in aller Regel nur ein ESTA (Electronic System for Travel Authorization), das online beantragt und spätestens nach ein paar Tagen bewilligt wird. Und: den Nachweis der Covid-Impfung mit einem von der WHO anerkannten Impfstoff sowie einen negativen Test. Beides kann 72 Stunden vor dem Abflug hochgeladen werden und wird dann vonseiten der Fluggesellschaft geprüft.
Wer nicht weiß, wo er einen Test machen kann, findet auch dazu Hilfe in der App:
»Die können dort einen Anbieter auswählen, den Termin vereinbaren und schließlich ihr Testergebnis erhalten«
sagt Toby Enqvist, Chief Customer Officer von United Airlines. Wer alles ordnungsgemäß nachweist, hat auf der Bordkarte ein kleines grünes Feld, das einen als »travel ready«, also bereit zum Reisen, ausweist.
Die üblichen Fragen bei der Einreise in die USA aus Deutschland
In den USA angekommen ist die Einreise aus Deutschland dann wie immer: Der Weg führt direkt zu den Beamten des Heimatschutzministeriums, die ein Foto machen und Fragen stellen – wo man sich im Land aufhält, wie lange man da ist, ob das Rückflugticket gebucht ist oder es einen Grund für die Reise gibt. Die Fragen sind bei manchem Officer ausführlicher als bei einem anderen; freundliche Antworten und gegebenenfalls die entsprechenden Papiere sind erwünscht. Die beiden Formulare (zum Aufenthaltsort und dem Anreiseweg sowie die Zolldeklaration), die man vor der Pandemie im Flugzeug bekam und ausfüllen musste, gibt es aktuell nicht.
Und in den USA? Da kommt es darauf an, welchen Bundesstaat man bereist. Denn die Regelungen sind überall etwas anders. Medizinische Masken reichen in aller Regel in Innenräumen aus, FFP2-Masken sind eher selten zu sehen. Zwar stehen vielerorts Schilder, dass Masken getragen werden müssen. Aber nicht alle halten sich daran. In ein Restaurant oder Café kommt man, sowohl draußen als auch drinnen, ohne das Vorzeigen einer Impfung oder eines Tests.
Einreise USA aus Deutschland: Die Checkliste
- Covid-Impfung ist Pflicht und muss mindestens zwei Wochen vor Abreise abgeschlossen sein
- Impfpass oder EU-Zertifikat in der Corona-Warn-App
- ESTA – muss vor Reiseantritt genehmigt sein. Der Antrag kann hier gestellt werden. Kreditkarte bereithalten – der Antrag kostet 15 US-Dollar und das ESTA ist dann zwei Jahre lang gültig
- frühestens 72 Stunden vor Abflug: Antigen- oder PCR-Test machen. Die Bescheinigung muss (auch) auf Englisch sein und die Art des Tests ausweisen
In unserer USA-Knigge findet ihr viele weitere hilfreiche Tipps für eure Reise in die Vereinigten Staaten.