Seit jeher gilt Australien als Schmelztiegel der Kulturen. Schließlich stammen die rund 25 Millionen Einwohner des riesigen Landes zum Großteil aus unterschiedlichsten Ländern. Diese Vielfalt wirkt sich auch auf die Kulinarik in Victoria aus. Ganz besonders deutlich wird das in der Hauptstadt Melbourne. reisen EXCLUSIV macht Appetit und nimmt mit auf eine geschmackliche Reise in den Bundesstaat Victoria.

Traditionell: Bush Food

Schon mal von Bush Food oder Bush Tucker gehört? Wohl eher nicht. Dabei gilt Bush Food als das mit Abstand älteste australische Essen und bezeichnet die Nutzung ausschließlich einheimischer Pflanzen und Tiere, wie sie für die traditionelle Küche der Aborigines typisch ist. Zum Bush Food gehören Pflanzen und Tiere, aus denen Nahrungsmittel, Arzneien aber auch Kleidung und Gebrauchsgegenstände wie etwa Körbe hergestellt werden.

Seit einigen Jahren werden die Zubereitungsarten der traditionellen Küche der Aborigines wiederentdeckt. Modern abgewandelt finden sich nun auf Speisekarten von Gourmet-Restaurants und Hotels, Gewürze und Soßen, die auf Traditionen der Aborigines zurückgehen. Das Bush Food präsentiert sich dabei vielfältig. Nur einige Beispiele: die Samen der Akazie, Wattleseed genannt, dienen beispielsweise als Gewürz. Botany Bay Spinach, eine Art Spinat, der auch als homöopathisches Mittel verwendet wird, und Wildlimonen eignen sich hervorragend zum Garnieren von Gerichten. Wer gern selbst Bush Food probieren möchte, wird im Restaurant »Big Esso« am Federation Square in Melbourne fündig.

Kräuter und Beeren, die im Bish Food in Victoria verwendet werden

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Kaffeezeit: Flat White

Heute ist die Kaffeespezialität aus der modernen Kaffeeszene nicht mehr wegzudenken. Der Flat White, der auf den ersten Blick dem Cappuccino ähnelt, entstand wohl Ende des Zweiten Weltkriegs in Australien, als viele Italiener und Briten aus Europa nach Down Under auswanderten, wo ihre heimischen Kaffeekulturen miteinander verschmolzen. Beim Flat White handelt es sich um einen doppelten Espresso mit flüssig geschäumter Milch, serviert in einer Cappuccino-Tasse. Was ihn vom Cappuccino unterscheidet? Der Milchanteil. Beim Flat White dominiert der Kaffeeanteil.

Wer also auf weniger Milch oder Milchalternativen setzt, der bestellt sich den köstlichen Muntermacher in einem der zahlreichen Cafés. Gleich mehrere Möglichkeiten den Flat White zu probieren gibt es im Zuge einer Foodtour – beispielsweise bei der von Hidden Secrets Tours.

Flat White in einem Café in Melbourne

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Nährstoffreich: Mandeln aus Victoria

Mandeln sind ein Exportschlager in Victoria. Pro Jahr verkauft der Bundesstaat die beliebte Baumfrucht im Wert von rund 500 Millionen Dollar in die ganze Welt, was erklärt, wieso insgesamt um die sechseinhalb Millionen Mandelbäume in der Region zu finden sind. Die Anbaugebiete erstrecken sich von Swan Hill bis Lindsay Point an der Grenze zu Südaustralien; das Zentrum des Mandelanbaus liegt in Robinvale in der Nähe von Mildura. Hier lohnt es sich, das jährlich stattfindende Mandelblüten-Festival zu besuchen, das einen Einblick in die örtliche Mandelkultur ermöglicht.

Kulinarik aus Victoria: Mandeln von der Sonre Farm in Swan Hill, Australien

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Salzig: Ein pinkfarbener Schatz

Mit seinen gemütlichen Schaufelraddampfern ist Australiens längster Fluss, der Murray River in Echuca, ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Einheimische gleichermaßen. Das rund 2.700 Kilometer lange Gewässer an der Grenze von Victoria und New South Wales ist zudem Heimat eines echten Schatzes, denn im Murray-Darling-Becken wird seit Anfang des 21. Jahrhunderts in unterirdischen Solen ein einzigartiges Salz abgebaut: auffällig pinkfarbene Flocken, zartschmelzend in der Konsistenz und mild im Geschmack, zudem mit überdurchschnittlich hohem Mineralgehalt. Hobby- und Sterneköche sind begeistert. Eine Tour mit dem Anbieter Murray Offroad Adventures führt in die schöne Gegend rund um den Murray River und direkt zum Schatz, pardon, Salz.

Pinkes Salz wird abgebaut am Murray River in Australien

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Weinwelt: Edle Tropfen

Ein Blick zurück: Aufgrund hervorragender klimatischer Bedingungen war Victoria im Jahre 1880 der größte Weinproduzent Australiens. Doch dann kam die Reblaus in und zerstörte einen Großteil der Anbaugebiete. Erst um 1970 rückte der Bundesstaat wieder in den Fokus der nationalen und auch internationalen Weinwelt. Und so werden in Victoria wieder seit vielen Jahren einzigartige, edle Tropfen produziert, die von Kennern auf der ganzen Welt geschätzt, geliebt und genossen werden. Chardonnay, Pinot Noir, Schaum- und Likörweine – im ganzjährig angenehmen Klima der Region lassen sich unterschiedlichste Rebsorten ideal kultivieren und Weine produzieren.

Einen exquisiten Ruf genießen vor allem die Weine aus dem Yarra Valley, der Mornington Peninsula und des King Valleys im High Country. Aber auch die Bellarine Peninsula bei Geelong, die Macedon Ranges und auch die Grampians bieten unvergessliche Geschmackserlebnisse. Lust bekommen, in die Weinkultur Victorias einzutauchen? Dann lohnt eine Tour mit einem lokalen Anbieter wie der Australian Wine Tour Company. Cheers!

Ihr wollt die Kulinarik im australischen Bundessaat Victoria kosten? Dann solltet ihr die unzähligen Weine probieren!

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