Bizarre Felsformationen, byzantinische Höhlenkirchen mit leuchtenden Fresken, unterirdische Städte und Karawansereien – das geologische Weltwunder im Herzen Anatoliens raubt einem die Sinne. Wer dazu noch die Wanderschuhe und das Mountainbike auspackt, erlebt märchenhafte Abenteuer in einem Schlaraffenland aus 1001 Nacht. Text: Norbert Eisele-Hein

Im fahlen Mittagslicht scheint es fast, als würde uns am Ende dieser kerzengeraden Straße eine ganze Armee versteinerter Zyklopen entgegenkommen. Die Felsformationen bei Soganli sind zwar uralt, aber sofort schalten unsere Synapsen in den wildesten Science Fiction-Modus. Soviel vorweg – ganz Kappadokien gleicht einer einzigen Filmkulisse für dystopische Endzeitthriller, staubige Western, biblische Sandalenschinken und immer wieder Star Wars. Kein Wunder also, dass sich hier im Zentrum der Türkei internationale Filmteams die Klinke in die Hand geben.

Ausblick über das Tal der Türme in der Türkei

Norbert Eisele-Hein

Felsige Wanderungen in Kappadokien

Aber alles der Reihe nach. Seit Güzelöz ragen die Felswände links und rechts schier senkrecht in den stahlblauen Himmel. Bei der Tokali-Kirche lässt Ali unser Taxi anhalten. Ab sofort heißt es, den Kopf ordentlich in den Nacken legen, um die Wohnstrukturen bis hinauf in den gefühlt achten oder gar zehnten Stock zu erspähen. Ein kleiner gelber Wegweiser zeigt steil bergauf. Die in den Felsen gehauene Treppe gleicht einer Himmelsleiter. Gleich bei unserer ersten Wandertour zwickt jeder Schritt in den Waden. Nach all dem gleißenden Grau brauchen die Augen ein paar Sekunden nach dem Eintritt durch das enge Loch im Fels.

Die Fresken aus dem 10. Jahrhundert sind zwar zum Teil zerstört, aber die Felsenkirche ist immer noch ein prächtiges Kleinod. Der Abstieg über die ausgewaschenen, nur noch rudimentär vorhandenen Treppenstufen erfordert Trittsicherheit und fast schon eine Portion Schwindelfreiheit. Fortan führt uns ein leicht gewellter Wanderweg mitten durch dieses aus dem Stein gehauene Manhattan in der Wüste. Die Tahtali Kilise, die Kirche der heiligen Barbara, erreichen wir ohne jegliche Schwierigkeit über einen simplen Holzsteg. Unser Guide Ali erweist sich schon nach wenigen Stunden als Glücksgriff. Er ist in Berlin aufgewachsen und spricht hervorragend Deutsch. Dank ihm werden all diese wunderbaren biblischen Darstellungen aus byzantinischer Zeit lebendig. Seine Erzählkunst haucht selbst den Steinen neues Leben ein.

Picknick in einer Höhle

Norbert Eisele-Hein

Picknick an der Bilderbuchoase

Allmählich qualmen uns die Socken, aber Ali hat eine lohnende Überraschung für uns. Mitten in dieser trockenen Wüstenlandschaft führt uns ein kleiner Schlenker zum »Zweiten Frühling«. Eine nahe Quelle nährt hohe Pappeln und ein Sammelsurium aus wilden Blumen. Den wohltuenden Schatten genießen wir in der Bilderbuchoase auf gemütlichen Stühlen. Türkischer Tee, serviert in kleinen Gläsern, schwarz, heiß und süß, und feines Gebäck lassen nicht lange auf sich warten.

Bei der Rückfahrt bleiben wir abrupt auf einer Anhöhe stehen. In der Ferne erstrahlen die selbst im Hochsommer noch schneebedeckten Vulkankegel des Erciyes und Hasan Dagi. Mit gewaltigen Eruptionen haben die beiden Fast-Viertausender die einst tropische Sumpflandschaft der Urzeit mit pyroklastischer Asche (Tuff) zugekleistert. Das kreative Traumteam Wind und Wetter hat daraus diese perfekte Hollywood-Kulisse geformt. Und überall dort, wo härtere Lavaschichten einen Deckel bildeten, märchenhafte Gesteinsformationen herausgewaschen, die legendären »Feenkamine«.

Hinweisschilder beim Wandern in der Türkei

Norbert Eisele-Hein

Kappadokien: in vier Stunden im Outdoor-Paradies

Kappadokien wirkt wie ein anderer Planet. Nur vier Stunden Flugzeit, keine schmerzhafte Impfung, kein Ärger mit Visum, kein Jetlag. 200 Quadratkilometer groß ist dieses Wander- und Radfahrparadies im Zentralanatolischen Hochland. Wer auf google earth reinzoomt, glaubt zunächst, ein riesiger Igel wäre mitten in der Wüste gestrandet. Die unzähligen Türme, Zinnen und Felsnadeln verleihen diesem Landstrich einen einzigartigen, fast schon unwirklichen Charakter.

Für unser weiteres Programm hat uns Ali mit Mustapha, dem Bikeguide von Argeos vernetzt. Denn was hilft die schönste Strecke, wenn man sich dauernd verfährt. Mustapha stattet uns mit funkelnagelneuen E-Mountainbikes aus. Gemach pedalieren wir Richtung Zelve. Dort sind die knallroten, spitzen Türmchen durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Hohlwege, Felsabsätze, versteinerte Buckel – ein Abschnitt für puren Fahrspaß.

Mountainbiken in der Türkei

Norbert Eisele-Hein

Über exponierte Felsen, die so rau sind, dass die Reifen dran haften wie Marmelade an den Fingern, steuern wir weiter nach Pasabaglari ins »Tal der Mönche«. Und in der Tat, die dunklen Lavahauben der Feenkamine erinnern stark an Mönchskapuzen. Die Aussicht raubt uns einmal mehr den Atem. Oben auf dem Grat sehen wir von Weitem schon ein quietschgelbes Fahrzeug leuchten. Ein letzter Aufschwung noch und schon stehen wir vor dem ultimativen Saftladen in einem umgebauten Camper. Der »Black World Coffee Shop« serviert in dieser aberwitzig exponierten Lage frisch gepresste Granatäpfel und Orangen und – nomen est omen – köstliche Kaffeespezialitäten.

Kaffeestopp in Kappadokien

Norbert Eisele-Hein

Göreme Open Air Museum: Unesco Welterbe

Gleich am nächsten Morgen treffen wir Ali wieder im Göreme Open Air Museum. Die Höhlenkirchen des Unesco Weltkulturerbes zählen zu den besterhaltenen der über 3.000 griechisch-orthodoxen Kirchen Kappadokiens. Vor allem die Karanlik Kilise, die mehrschiffige dunkle Kirche, überwältigt uns mit der Strahlkraft ihrer Fresken. Ali läuft zur Höchstform auf. Der komplette Kreuzweg Christi, die Erweckung des Lazarus, der Auszug aus Ägypten, der Verrat des Judas und das letzte Abendmahl – schon reihen sich weitere Deutsche um uns, weil Ali die Bibelszenen so wortgewaltig plastisch schildert. Wir fahren nur ein paar Hundert Meter weiter zur Tokali-Kilise, der Haarspangenkirche. Sie wird seit vielen Jahren aufwändig von einer italienisch-türkischen Gesellschaft restauriert und leuchtet in einem fast schon sphärisch wirkenden indigoblau. Wer den Künstlern über die Schulter schaut kann ermessen, wie viele Arbeitsstunden und wieviel Herzblut der Erhalt dieses Juwels erfordert.

Freskenkirche in Kappadokien

Norbert Eisele-Hein

Über Nevsehir und Derinkuyu steuern wir am nächsten Tag zur Ihlara Schlucht. Ali ist wieder mit an Bord und hat die Wanderstiefel schon an. Erst kurz nach Güzelyurt erkennen wir, dass der Melendiz-Fluss sich bis zu 150 Meter tief in die Landschaft eingefräst hat und damit einen spektakulären Canyon erschuf. Wir folgen dem schattigen Talgrund, der uns eine prächtige Auenlandschaft offenbart. Kunstvoll aus Holzknüppeln gearbeitete Brücken führen uns immer wieder über mäandernde Seitenarme des Hauptstroms. Auch hier haben sich die Menschen in den Felsen angesiedelt und ihre Religion gelebt. Die Hyazinthen-Kirche, die Schlangenkirche, die Kirche des heiligen Georg. Gelegentlich erfordern die Zustiege über Leitern und Balken starke Nerven. Aber, die leuchtenden Fresken sind die Strapazen allemal wert.

Eine Pause in der Oase

Dazwischen gibt es immer wieder fast schon verwunschen wirkende Oasen mit kleinen Teegärten. Manche wurden mit Hilfe schwimmender Pontons direkt über dem Wasser errichtet. Binsendächer und die Wasserkühlung des Flusses sorgen auch bei 30 Grad Außentemperatur für angenehmes Klima. Teppiche und gemütliche Kissen sorgen für entspanntes Glamping-Gefühl. Zum obligatorischen Cay gibt es leckere Gözleme. Das ist eine Art türkischer Crêpe, also ein Pfannkuchen, der auf Wunsch mit Spinat, Hackfleisch oder Käse belegt wird. Wir marschieren durch bis zur Kathedrale von Selime. Ein markanter, locker fünf Stockwerk hoher Felszacken, durch und durch labyrinthartig für sakrale Bauten ausgehöhlt. Die Hethiter nutzten diese Anlage bereits 1500 vor Christus, später diente es als Männerkloster. Aus dieser Zeit stammen auch die elaborierten Malereien und Verzierungen. Auch diese Wanderung erhält die Bestnote.

Pause beim Wandern in Kappadokien

Norbert Eisele-Hein

Tags darauf stehen die unterirdischen Städte von Derinkuyu und Kaymakli auf dem Programm.

»Insgesamt gibt es 52 solcher Städte unter Tage in Kappadokien. 31 davon können besichtigt werden. Kaum vorzustellen, dass in diesen Höhlenstädten teilweise bis zu 10.000 Menschen mehrere Monate autark lebten, während die Angriffswellen der Isaurier, Hunnen, Perser und Araber darüber hinweg brandeten.

In Kaymakli wurde bis zu acht Stockwerke tief gelebt, wir können heute mit einer Führung vier Stockwerke tief absteigen. Die ganze Anlage ist ungefähr einen Quadratkilometer groß«, instruiert uns Ali schon am Ticketschalter.

Treppe um Treppe abwärts in die Unterwelt

Die Tour ist nichts für Klaustrophobiker. Die Gänge sind winzig, schmal und verschachtelt. Häufig geht es nur stark gebückt von Stockwerk zu Stockwerk durch das obskure Bauwerk. Ali schildert das beklemmende Leben dieser hochspezialisierten Unterwelt. »Seht her, mit diesem großen Stein wurde der Hauptgang verschlossen. Das Loch in der Mitte war für den Hebelarm aus einem Baumstamm. So konnten ein paar starke Männer im Nu die Pforte unverrückbar verschließen. Durch kleine Löcher in den Gängen konnten die Aggressoren im Halbdunkel leicht mit Speeren und Pfeil und Bogen zur Strecke gebracht werden. Viele stürzten auch in Fallen zu Tode oder verhungerten grausam in Sackgassen.

Eingang zu den Höhlen in Kappadokien

Norbert Eisele-Hein

Die Versorgung so einer großen Gemeinde war indes eine logistische Glanzleistung. Es gab Zisternen, Getreidespeicher, sogar eigene Ställe für das Vieh. Leinsamenöl, das in großen Amphoren gelagert wurde, diente zum Heizen und auch für eine ausreichende Beleuchtung durch Öllampen. Die Temperatur der Höhlen liegt das ganze Jahr über bei 13-14 Grad Celsius.

»Im Winter haben wir draußen auf dem Hochplateau Kappadokiens häufig bis zu 20 Grad unter Null.«

Für das Abendessen hat Ali einen besonderen Tipp parat. Wir sind zu Gast bei einer türkischen Familie. Bedia und Cafer Yigit bieten ein »Home Cooking«-Erlebnis an, wie das so schön auf Neudeutsch heißt. Je nach Wunsch können die Gäste mitkochen, mitpalavern oder einfach nur nach Herzenslaune schlemmen, worin wir wohl eher unsere Stärke sehen.

Schlemmen bis zum Umfallen

Die zahlreichen Vorspeisen wie eingelegte Gemüse, mit Reis gefüllte Weinblätter und Dips zähle ich jetzt gar nicht erst einzeln auf, obwohl sie zusammen mit dem zum Niederknieen leckeren Holzofenbrot, das mit schwarzem Sesam bestreut wurde, allein schon eine locker vollwertige Mahlzeit wären. Als Starter wird eine Bulgursuppe mit einer Butterflocke serviert. Dazu gibt es Börek, einen Teigstrudel mit Kartoffel- oder Schafskäsefüllung. Zum zweiten Hauptgang »Mante«, das sind Mini-Tortellini in feiner Zitronen-Joghurt-Sauce, kommen gefüllte Zucchini, Paprika und Auberginen auf den Tisch.

Home Cooking Erlebnis in Kappadokien

Norbert Eisele-Hein

Die Hausherrin zeigt uns, wie sie die Mini-Teigschnipselchen füllt und zu leckeren »Mante« formt. Eine irre-filigrane Arbeit, die sie kunstfertig in Windeseile erledigt. Eigentlich hängen wir schon in den Seilen, aber Frau Yigit kennt keine Gnade. Zur Nachspeise gibt es eingedickte Aprikosen mit Walnussfüllung und ofenwarme Baklava mit Pistazienfüllung – wir schweben im Gourmethimmel. Sprachlich wäre es ohne Ali etwas holprig, der Hausherr kann aber ein wenig Englisch. Das Erlebnis ist ein absoluter Geheimtipp.

Auf der wichtigsten Handelsroute zwischen Asien und Europa

Kappadokien liegt direkt auf der historischen Seidenstraße. Im 11. Jahrhundert ließen die damaligen Machthaber, die Seldschuken, das alte römisch-byzantinische Wegenetz der damals wohl wichtigsten Handelsroute der Welt von Asien nach Europa erneuern. Nicht zuletzt, um damit Waren und Gelder für den Ausbau und Erhalt des eigenen Reichs zu generieren.

In der Saruhan Karawanserayi lässt Ali diese Epoche noch einmal für uns aufleben. Das vorbildlich restaurierte Bauwerk dominiert monumental die Senke einer Wüstenebene. »Früher unterschied man Han und Karawanserayi. Ein Han glich mehr einer einfachen Pension, eine Karawanserai entsprach auf heute übertragen wohl eher einem Luxushotel. Diese hier wurde 1249 von den Seldschuken errichtet. In der Zeit der großen Kamelkarawanen wurde alle 40 Kilometer eine Bleibe errichtet, denn diese Distanz entsprach der täglichen Marschleistung eines mit Waren beladenen Kamels. Im Winter wurde bei den Tieren geschlafen, denn sie spendeten wohlige Wärme. Im Sommer schliefen die Händler gerne im Freien. Es gab sogar ein ausgeklügeltes Buchungssystem. Ganz ohne Internet, Facebook und Instagram. Die Seldschuken nutzten dafür Brieftauben, was erstaunlich gut funktionierte«, plaudert Ali aus dem Nähkästchen.

Heißluftballons in Kappadokien

Norbert Eisele-Hein

Ein Muss: Sonnenaufgang mit Heißluftballons

Seit einer guten Woche haben wir jeden frühen Morgen bis zu 150 Heißluftballone am Firmament bestaunt. Sie starten kurz vor dem Sonnenaufgang in die Lüfte. Heute klingelt auch unser Wecker um 5.00 Uhr. Eine Ballonfahrt über diese Märchenwelt aus Zinnen und Zacken ist DAS Thema für Flitterwöchner und Instagram-Junkies. Das schwerelose Schweben über diesem geologischen Wunderland raubt jedem den Atem. Doch der Instagram-Hype verschlägt uns obendrein die Sprache. Auf den Sanddünen stehen noch vor Sonnenaufgang und bei gerade mal fünf Grad Celsius ganze Hochzeitsgesellschaften, teils mit aufgemotzten, amerikanischen Oldtimern, eigenen Kamera- und Stylingteams. Die Männer in ihren Smokings sind fein raus, aber die Damenwelt in ihrem Hauch von Nichts klappern mit den Zähnen, um diese surreale Szene mit möglichst vielen Heißluftballons auf Social Media zu verewigen.

»Wir waren auch jeden Morgen am Startplatz der Heißluftballons. Haben uns alle Seidenkleider mit extra-langen Schleppen nähen lassen«

erzählt eine Kasachin. Schon wischt sie über ihr Smartphone und zeigt Bilder, wie ihre Freundinnen die kunterbunten Seidenschleppen für bessere Bilder auf und ab wedeln. Zum Glück ist ab gut 100 Metern über dem Boden Schluss mit der Hysterie. Lediglich das Zischen der Gaszufuhr vermag es dann noch, uns aus einer fast schon psychedelischen Trance zu reißen. Nach einer guten Stunde wirft unser Ballon seinen Schatten auf den Burgfelsen von Uchisar. Wir landen etwas dahinter sanft auf einer Wiese, von dort geht’s im Shuttle zurück.

Heißluftballons in Kappadokien

Norbert Eisele-Hein

Mit dem Fahrrad durch die Szenerie

Nach all den kulinarischen Genüssen und kulturellen Highlights sehnen wir uns wieder nach einer ausgiebigen Radtour. Der Muezzin ruft die Gläubigen gerade zum Gebet, als wir mit Mustapha ins Zemi-Tal abtauchen. Das helle Gestein blendet im gleißenden Sonnenlicht. Eine vom Regen ausgewaschene Rinne markiert den Trail durch den Steilhang in die eingekerbte, grüne Schlucht. Zwischen den Büschen führt ein schmaler Weg in Spitzkehren weiter zum Talboden. Kaum unten angekommen, sorgt ein schmaler Bach weiterhin für unerhörten Fahrspaß, wir fahren mal am Ufer, mal direkt im Bachbett.

Das Sahnehäubchen liefern die Tunnels. Mit der Geduld von Jahrtausenden hat das Rinnsal Gänge in die im Weg stehenden Berge gespült. Im Limbo-Style tanzen wir auf dem Rad durch die Höhlen, während das Spritzwasser unsere Waden kühlt. Wow, wir pfeifen durch die Zähne. Nicken stumm mit Endorphin geschwängertem Glücksblick. Es folgt ein Abstecher zum 60 Meter hohen Burgfelsen von Uchisar. Dort genießen wir noch einmal das 360 Grad Panorama auf dieses fantastische Felsenchaos mit seinen pastellfarbenen Felsbändern. Die Abfahrt in das Güvercinlik-Tal beschert erneut unglaubliche Trails und führt uns direkt ins »Love Valley«.

Fahrradfahren in Kappadokien

Norbert Eisele-Hein

Bisher haben wir uns mit Interpretationen zurückgehalten, aber man muss kein Freudianer sein, um diese Felspfeiler eindeutig als Phallussymbole zu outen. Eine riesige Fläche perfekt erigierter Phalli. Ein wahres »Vibrator City«, und der Weg führt mitten durch. Na, wenn das kein Grund für Hochgefühle ist.

Mehr Infos zu Kappadokien

Allgemeines: www.goturkiye.com

Charakteristik: Kappadokien gilt als geologisches Weltwunder im Herzen der Türkei. Wanderer und Radfahrer werden in der Tufflandschaft spektakuläre Touren entdecken. Die Wanderrouten sind meist gut beschildert, Mountainbiker sollten besser einen Guide buchen. Das ca. 200 Quadratkilometer große Areal um Göreme, der Schaltzentrale Kappadokiens, wurde schon 1985 zum Weltkultur- und Weltnaturerbe der UNESCO erklärt.

Anreise: Flug über Istanbul nach Kayseri (oder direkt) und von dort mit Bus noch ca. 2 Stunden nach Ürgüp und Göreme.

Beste Reisezeit: Mitte April bis Ende Juni und September bis Mitte Oktober. Kappadokien liegt im Schnitt auf ca. 1000 Metern, also wärmere Bekleidung für die Morgen- und Abendstunden nicht vergessen. Im Hochsommer wird das Wüstenplateau allerdings auch schnell zum Kochtopf.

Bikeshop, Guides: 

Argeus, Istiklal Cad. No: 47, 50400 Ürgüp, Tel. +90 384 341 4688 , großartiges Team von Insidern. Verleih von Bikes und E-Bikes, Guides, Werkstatt.

Middle Earth Travel, Gaye Gönülal hat mitten in Göreme ein kultiges Outdoor-Café mit Bikeshop, Verleih und Reparaturwerkstatt kombiniert. Er ist gleichzeitig auch Bergführer und Autor mehrerer Wander-, Bike- und Skibücher. Gaferli Mah. Cevizler Sok. No: 20, Göreme, +90384 271 2559.

Reiseführer/Karten: Susanne Oberheu, Michael Wadenpohl: Kappadokien: Ein Reiseführer durch das Land der Feenkamine und Felsenburgen, 24,95 €, liebevoll, informativ.

Blick über Kappadokien

Norbert Eisele-Hein

Hotels in Kappadokien

Dere Suites, Tel. +90 384 341 3051, herrliche Höhlensuiten im Tuff, top Terrassen mit Blick über Ürgüp, feine Restaurants.

Alia Cave Hotel, Tel. +90 0384 271 20 45, Neubau aus Sandstein in Göreme, geräumige Zimmer, die Ballone schweben zum Greifen nahe an der Terrasse vorbei.

Kale Konak, Tel. +90 384 219 2828, unterhalb des Burgfelsens von Uchisar, aufwändig renoviertes Boutiquehotel mit stilvollen Zimmern, grandioses Frühstück.

Persönliche Tipps zu Kappadokien

»Tanz der Derwische«, traditionelle Vorführung in den ehrwürdigen Gemäuern der alten Karawanserei Saruhan, +90 384 511 37 95, es gibt auch weniger sakral-ernsthafte Tanzabende mit Derwischen, Bauchtanz und mehrgängigen Menüs in größeren Tanzhallen.

Home Cooked Cappadocia, Bedia & Cafer Yigit, info@cappadociavillagehomecooking.com, lukullisches Großereignis, Essen bei der Familie, auf Wunsch mit Einblick in das „»making of«, großen Appetit mitbringen.

Ballonfahrt mit Voyager Ballons, Gaferli Mah, Muze Cad, 50180 Göreme, Tel. +90 384 271 3030, zuverlässiger Anbieter mit erstklassigem Personal.

Kaffee in der Türkei

Norbert Eisele-Hein

Restaurant-Tipps für Kappadokien

Prokopi, Yunak, Tevfik Fikret Cd. No:40, 50180 Ürgüp/Nevşehir, +90 384 341 52 58, schöne Dachterrasse, Empfehlungen: Fisch in Salzkruste und Holzofenpizza

Ziggy Cafe, Musa efendi Mahallesi, Ahmet Refik Cd., 50400 Ürgüp, +90 384 341 71 07, Steak und Pizza

Dibek, sehr zentral in Göreme, mit schöner Kaminofenatmosphäre, Testi-Kebap geschmort im Tongefäß, +90 384 271 2209

Reserved, Restaurant mit DJ, Drinks und Club-Atmosphäre, großer Garten, Asagi Mah. Adnan Menderes Cad. No. 50, 1 Uchisar,

Elai, Fine Dining in gediegenem Saal, offener Kamin, Tipp: Filet Mignon, Eski Goreme Cad.Tekelli mah. No. 61, Uchisar 50420, +90 384 219 31 81

Urfa Sofrasi, Carsi Meydani, Bankasi Yani No: 13, Avanos +90 511 701, Holzofen-Pide und leckere Suppen, mitten in Avanos, schöne Terrasse und Balkon, günstig und gut.

Kontakt zum Guide Ali

Guide: Kultur, Wandern, Trekking, Ali Kaya, +90 532 614 41 32, aliguide@yahoo.com, Ali kennt alles und jeden, hat ein phänomenales Wissen zu den Felsenkirchen und spricht Deutsch.

Guide Ali in der Türkei

Norbert Eisele-Hein

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Norbert Eisele-Hein