Wer gern Thailändisch essen geht, hat sicher schon mal Mango Sticky Rice oder Khao Niao Mamuang probiert. Khao Niao Mamuang sieht einfach aus, ist aber komplexer, als man denkt. Es gilt als Thailands Nationaldessert.

Vor ein paar Tagen, auf den Malediven, um genauer zu sein im Hotel Naladhu, gab es ein ausgezeichnetes thailändisches Restaurant (genau genommen gehört es zum Schwestern-Resort Anantara Veli). Wer jetzt die Augen verdreht: auf den Maldiven Thailändisch essen? Ja! Das geht und zwar sehr originalgetreu und richtig gut. Woran ich das gemerkt habe? Insbesondere am Dessert. Denn – wer wie ich – immer gerne Mango Sticky Rice bestellt, kann die Unterschiede erschmecken. Das Niveau auf der Zunge spüren. Und das war im Naladhu Weltklasse.

Also, dachte ich mir, wird es mal Zeit, dem Rezept auf die Spur zu kommen. Denn es muss am Ende eine perfekte Mischung aus sich ergänzenden Texturen und Aromen sein. Es ist ja allein schon eine Herausforderung, hier in Deutschland eine süße und reife (aber nicht überreife!) Mango zu bekommen.

Frau hält Teller mit thailändischem Gericht

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Was ist Mango Sticky Rice genau?

In Thailand ergibt Mango-Klebreis einfach Sinn. Das Leben der Thais ist seit der Antike untrennbar mit dem Reis, oder Khao, verbunden. Die Thais essen ihn nicht nur praktisch zu jeder Mahlzeit, sondern glauben auch an die Reisgöttin Mae Phosop, die die Reispflanzen beschützt und ihnen zum Gedeihen verhilft.

Obwohl es praktisch unendlich viele Reissorten gibt, brauchen wir  Khao Niao – einen klebrigen Reis. Er ist sozusagen das Grundnahrungsmittel im Nordosten Thailands. Auch Kokosmilch ist ein fester Bestandteil vieler Desserts in Thailand. Sie wird über Früchte geträufelt oder mit Reis zu klebrigen Kuchen verarbeitet, die in Bananen- oder Lotusblättern eingewickelt werden. Die Kokosnussmilch ist es, die alle Elemente von Khao Niao Mamuang zusammenbringt und dem Gericht eine cremige Süße verleiht.

In Thailand findet man überall Variationen von Khao Niao Mamuang, in schicken Restaurants, die es mit dünn geschnittener Mango oder schwarzem Reis servieren, und auch bei Straßenhändlern, die die frischen Früchte schnell vor den Augen des Gastes zerkleinern und in einer kleinen Plastiktüte servieren.

Natürlich gibt es das Dessert auch hier beim Thailänder. Selten – dafür aber richtig gut. Grund genug, es selbst einmal zu probieren, oder?

Street Food Stand in Bangkok

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So macht ihr das Gericht zu Hause

Wer Khao Niao Mamuang einmal in sein Dessert-Repertoire aufgenommen hat, kann das Gericht auch nach eigenem Geschmack verfeinern und sogar bei den Toppings kreativ werden. Ist einem lieber, dass der Klebreis in Kokosmilchsoße ertrinkt? Knusper sich geröstete Sesamsamen besser als Mungobohnen?

Der erste Schritt: Mit dem Anschneiden der Mango bitte warten, bis sie einen intensiven Reifegrad erreicht hat. Die Frucht sollte sich also dem Punkt der Überreife nähern, damit sie nicht hart serviert wird und optimal süß ist.

Für zusätzlichen Geschmack in der Kokossoße empfiehlt sich eine hochwertige Kokosnusscreme und Palmzuckersirup anstelle von weißem Zucker. Für ein authentisches Kocherlebnis empfiehlt es sich zudem, in einem asiatischen Supermarkt einen Bambus-Reiskorb zu kaufen, in dem der Reis perfekt dämpfen kann.

Hand hält eine gelbe Mango in der Hand

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Das Rezept

Zutaten:

  • 18 g klebriger Reis (Achtung – den Reis schon am Vortag vorbereiten! Siehe Punkt 3 und 4.)
  • 40 g Kokosnusscreme
  • 37 g Zucker oder besser noch Palmzuckersirup
  • eine Prise Salz
  • eine Handvoll gelbe Mungobohnen

Zubereitung:

  1. Kokosnusscreme in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze auf dem Herd erwärmen. Zucker und Salz hinzufügen und mit dem Schneebesen verrühren, bis Zucker und Salz gut eingebunden sind.
  2. Einen Wok oder eine Bratpfanne auf dem Herd auf kleiner Flamme erhitzen. Die gewünschte Menge Mungobohnen hinzufügen und unter ständigem Rühren trocken braten, bis sie goldgelb und knusprig werden. Schmeckt auch gut mit gerösteten Sesam.
  3. Den ungekochten Klebreis waschen, bis das Wasser klar ist.
  4. Den Reis bei Zimmertemperatur mit der doppelten Menge Wasser über Nacht einweichen.
  5. Am nächsten Tag das Wasser abgießen den Reis kochen. Entweder im Dämpfer oder eben im Topf.
  6. Dämpfen, bis der Reis durchgebraten, aber nicht matschig ist. Etwa 15 Minuten.
  7. Den Kokosnusssirup langsam unter den Reis heben, bis er aufgesogen und abgekühlt ist. Immer wieder umrühren!
  8. Sofort mit reifer Mango servieren und mit extra Kokosnusssirup und Mungobohnen garnieren.
Thailändisches Gericht Mango Sticky Rice

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Guten Appetit!