Osaka, die drittgrößte Stadt Japans, ist bekannt für seine ausgezeichnete (Street-)Kulinarik, ein exzessives Nachtleben zwischen Abertausend Leuchtreklamen und Menschen, die moderner und frecher sind als anderswo in Japan. Unsere Tipps für Osaka, eine der lebenswertesten Städte der Welt.  

Früher war Osaka eine bedeutende Kaiserstadt, einige Herrscher hatten hier ihren Sitz und machten so Osaka im Herzen der Hauptinsel Honshu mehrfach zum regierenden Zentrum Japans. Schon immer lag die Stadt an der gleichnamigen Bucht – ideal für den Handel, und so siedelten sich hier im Laufe der Jahre viele Kaufmänner an, die ihre Ware ins ganze Land verschifften. Dem folgte eine Ära als Industriemetropole – was Osaka zum Verhängnis wurde. Denn: Im Zweiten Weltkrieg wurde bei Bombenangriffen ein Großteil der Stadt zerstört. Heute dominieren hier daher moderne Hochhäuser das Stadtbild. In kaum einer anderen Stadt in Japan kann man durch eine solche Ansammlung an Häuserschluchten, gefüllt mit unzähligen Leuchtreklamen, spazieren. Und: Dabei reichlich schlemmen und das Leben genießen. Denn auch wenn die japanische Millionenmetropole keine klassische Schönheit ist, weiß man hier, wie man feiert und gut lebt. Unsere Tipps für Osaka.

Mann auf Fahrrad in Osaka

Antonio Prado

Entertainment pur

Osaka ist bekannt für seine komödiantische Unterhaltungskunst, Manzai genannt. Bei dieser Form der Stand-up-Comedy-Kunst geht es darum, als Duett in blitzschneller Abfolge Witze zu bringen. Klassischerweise gibt sich dabei eine Person etwas dümmlicher und wird von der anderen ständig korrigiert. In Japan liebt man diese Art der Comedy aus Osaka. Leider zeigen die meisten Manzai-Theater nur Shows auf Japanisch, doch man merkt sofort: Die Menschen in Osaka sind frecher und humorvoller als anderswo im Land. Überall auf den Straßen scheint diese Stadt lebendig.

Wer dennoch abends ein wenig lokale Kultur genießen möchte,  der sollte sich Tickets für eine Vorstellung im nationalen Bunraku Theater besorgen. Denn: Osaka ist auch Heimat des traditionellen Puppentheaters Bunraku, bei dem drei Puppenspieler Geschichten von japanischen Legenden und Sagen aus dem 17. und 18. Jahrhundert erzählen. Das Gute: Hier gibt es oft eine englische Übersetzung.

Bunraku Theater in Osaka

cowardlion/Shutterstock.com

Lichtermeer in Osaka

Osakas berühmtestes Viertel ist zweifelsohne Dotonbori rund um den gleichnamigen Kanal. Hier drängt sich ein dichtes Lichtermeer um den Fluss; Bars und Restaurants am Kanal und auf Dachterrassen liefern Livemusik, Drinks und Essen. Und zeigen, wie gut und gerne die Japaner ausgehen! Am besten bummelt man durch die Leuchtreklamen und schlüpft in eines der Izakayas, wie die typisch japanischen Kneipen genannt werden, und lässt alles bei einem frischen Bier auf sich wirken.

Wer einen Blick über das Lichtermeer der Stadt erhaschen möchte, der sollte dem schwebenden Garten auf dem Dach des Umeda Sky Buildings in 173 Metern Höhe einen Besuch abstatten.

Leuchtreklamen in Japan

Kit Ko

Food-Hotspot – Spezialitäten aus Osaka

Osaka wird gerne auch als die Küche Japans bezeichnet. Denn: Hier gibt es fantastisches Essen, das von lokalen Spezialitäten geprägt ist. In den Izakayas kann man sich nach Herzenslust durchprobieren – oder wie die Japaner sagen: kuidaore – essen bis zum Umfallen. Unbedingt kosten solltet ihr Tako-yaki (Oktopus-Teigbällchen), Kushikatsu (BBQ-Sticks aus paniertem Gemüse, Meeresfrüchten und Fleisch) und natürlich Okonomiyaki – die berühmten Pfannkuchen mit Kraut, Fleisch, Fisch und Gemüse. Diese werden auf einer heißen Platte mit einem Spachtel direkt vor den Augen der hungrigen Kunden frisch zubereitet.

berühmte Pfannkuchen aus Osaka

Daniel Hooper

Ein Hauch der Vergangenheit bei der Burg Osaka-jo

Leider wurde fast alle traditionelle Architektur in Osaka im Zweiten Weltkrieg dem Erdboden gleichgemacht. Doch einige von ihnen, wie die Burg Osaka-jo aus dem 6. Jahrhundert, baute man nach dem Krieg wieder auf. Der Besuch lohnt allemal, besonders wenn im Frühjahr der Park rund um die hübsche Burg in voller Kirschblüte steht.

Wer sich für die traditionelle Architektur Osakas interessiert, sollte unbedingt auch dem Osaka Museum of Housing and Living einen Besuch abstatten. In diesem Open Air-Museum kann man gigantische Replikas der traditionellen Häuser der Gegend zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert bestaunen. Für die volle Erfahrung kann man sich dafür in einen traditionellen Kimono einkleiden lassen. Klingt absurd, ist in Japan aber tatsächlich nicht unüblich.

Burg in Japan

Han Min

Tipps für Osaka: Shopping in Shinsaibashi

Wie es sich für eine ehemalige Kaufmannsstadt gehört, kann man in Osaka selbstverständlich herrlich shoppen. Von Kuriosem und Buntem hin zu Handgemachtem – Souvenir-Shopping geht in Osaka ganz hervorragend. Am besten besucht man die verschiedenen Shoppingmalls rund um Shinsaibashi. Doch auch die Tenjinbashi-suji Shopping Street solltet ihr nicht verpassen – hier erwartet euch auf überdachten zwei Kilometern die längste Einkaufsstraße Japans. Wer an alternativen Heilmethoden interessiert ist, für den haben wir diesen Tipp für Osaka: Besucht hier eine der traditionellen Apotheke.

Shopping in Osaka

Romeo A

Mehr aus Japan lesen

Das waren unsere Osaka Tipps. Doch wir lieben Japan. Hier weitere spannende Artikel zum Thema.

Ihr wollt in einem traditionellen Gästehaus übernachten? Unsre Tipps für die besten Ryokans in Japan.

Unsere Redakteurin Marie war zu Besuch in Hiroshima – und mehr als beeindruckt.

Auf einen Tee mit einer Geisha? Unser Autor hat’s gemacht und berichtet.

Ihr möchtet mehr über das Kirschblütenfest in Japan erfahren? Bitte hier entlang.

Wir haben Euch außerdem ein paar Tipps für die Etikette in Japan zusammengestellt.

Ihr wollt eine traditionelle Onsen besuchen? Da haben wir einen absoluten Geheimtipp in den Bergen.

Tipps für eine Traumreise nach Japan gefällig? Hier findet ihr Tipps für Tokio, und hier gesamt in Japan.