Mit seinen über 200 Erdpyramiden und natürlichen Quellen mit teils heilender Wirkung stellt Đavolja varoš (dt.: Teufelsstadt) in Serbien ein erstklassiges Naturdenkmal dar.

Die beiden Naturphänomene von Đavolja varoš locken Besucher aus nah und fern in den Süden Serbiens. Dort liegt das Radan-Gebirge in einer Höhenlage von rund 700 Metern, 27 Kilometer südöstlich der Stadt Kuršumlija. Neben den 202 Erdpyramiden, welche sich in einer mystisch anmutenden Umgebung befinden, beeindrucken zwei mineralische Quellen mit roter Färbung. Ein Informationszentrum sowie ausgebaute Wanderwege stehen den Besuchern ganzjährig zur Verfügung.

Die Teufelsformation im Radan-Gebirge aus der Vogelperspektive

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Die zwei bis 15 Meter hohen »Türme«, wie die Einheimischen die Erdpyramiden nennen, weisen einen mittleren Durchmesser von einem Meter auf. An der Basis sind sie bis zu sechs Meter breit. Die meisten der Formationen schließen mit großen Steinblöcken, bestehend aus dem vulkanischen Gestein Porphyrit, ab. Diese weisen ein Gewicht von bis zu 100 Kilogramm auf und schützen vor weiterer Erosion.

Die Entstehung der auffälligen und interessanten Steinformation begann vor Millionen von Jahren, als die Region durch starke vulkanische Aktivität geprägt war. Im Verlauf der Jahrtausende erodierte der Boden, wodurch diese beeindruckende natürliche Schönheit entstand.

Vernebelter Blick aufs Radan-Gebirge iN Serbien

Shevchenko Andrey

Teufelswasser: Anwendung in der traditionellen Medizin

Zudem prägen zwei hydrologische Phänomene den Ort. Das »Teufelswasser« zeichnet sich durch einen pH-Wert von 1,5 sowie einem Mineralgehalt von 15 g/l aus. Aufgrund dieses hohen Mineralgehaltes weist es eine rote Färbung auf. Es findet Anwendung in der traditionellen Medizin. Der »Teufelsbrunnen« ist eine unter starkem Druck stehende Quelle. Die natürliche Umgebung ist durch eine raue und mystische Atmosphäre geprägt. Zugleich wirkt der Schauplatz malerisch und angsteinflößend.

Rötliches Wasser fließt durch einen Fluss  in Serbien

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Der Ort schafft ein beeindruckendes akustisches Phänomen: Der durch die Pyramiden pfeifende Wind erzeugt heulende, schreiende und quietschende Geräusche. Eine Vielzahl von Mythen und Anekdoten ranken sich noch heute um die Teufelsstadt. So glauben die Einheimischen, die Erdpyramiden seien während der Vorherrschaftskämpfe der Teufel entstanden.

Die rötlichen Felsformationen im Radan-Gebirge

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In Anerkennung an dieses Naturwunder steht Đavolja varoš seit 1959 unter Naturschutz. Im Jahre 1995 wurde das Gebiet durch die serbische Regierung als Naturdenkmal benannt. Zudem war Đavolja varoš Kandidat für die »Neuen 7 Weltwunder.« Dies war eine im Jahre 2007 gestartete Initiative zur Neuwahl von sieben neuen Weltwundern. Außerdem steht es auf der Vorschlagsliste zur Aufnahme als Unesco-Weltnaturerbe.

Wandern durch das Gebiet

Am Eingang des Schutzgebietes befindet sich ein Informationszentrum für Touristen. Ein ausgebauter Wanderweg führt durch das Gebiet. Der Rundweg dauert etwa drei Stunden und weist einen mäßigen Schwierigkeitsgrad auf. Regelmäßig werden Führungen durch ausgebildete Reiseführer angeboten.

Wanderweg durch radan-gebirge in Serbien

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Anreise. Đavolja varoš ist über eine gut ausgebaute Straße zu erreichen. Die Entfernungen nach Niš betragen knapp 100 Kilometer und nach Belgrad knapp 300 Kilometer.

Infos. Weitere englischsprachige Informationen zur »Teufelsstadt« findet ihr hier.