Wer an der  Ostküste unterwegs ist, sollte einen ein Stopp in Philadelphia einlegen. Die Stadt gilt als Wiege der Nation. Sie birgt Geschichte, beeindruckende Architektur und lässige Plätze zum Chillen für zwischendurch. Wie könnte also ein Besuch in der »City of Brotherly Love« aussehen? So viel sei verraten: Es gibt eine ganze Menge zu entdecken!

Ein paar Worte zur Anreise: Bisher fliegt neben Lufthansa, die täglich die Strecke Frankfurt – Philadelphia bedient, ebenfalls American Airlines direkt aus Frankfurt und München. Neu ins Programm aufgenommen hat die Fluggesellschaft die Strecke Zürich – Philadelphia mit einem täglichen Direktflug.

One Liberty Observation Deck in Philadelphia

One Liberty Observation Deck

Icelandair verdoppelte die Flugfrequenz nach Philadelphia seit Mai auf vier Flüge pro Woche. Das Schöne hierbei ist: ein Zwischenstopp in Island bis zu einer Woche ist ohne Aufpreis möglich.

Neue Hotels in Philadelphia

Falls ihr gern in Hotels übernachtet, die gerade einmal vor ein paar Monaten eröffnet wurden: Im Frühjahr eröffnete das Cambria Hotel & Suites Philadelphia Downtown im Herzen der Stadt. Das Hotel bietet 223 Zimmer und acht Suiten.

Das neue Comcast Innovation and Technology Center dagegen wird nach seiner Eröffnung – noch in diesem Jahr geplant – das höchste Gebäude Philadelphias sein. Die obersten Stockwerke des Hochhauses werden das Four Seasons Hotel beherbergen, was den Gästen einen coolen Blick über die Stadt ermöglicht. 217 Zimmer und Suiten, ein Pool und ein Penthouse-Restaurant werden zur Verfügung stehen.

Ein ebenfalls beeindruckendes Panorama bieten die beiden Starwood Hotels W und Element, die gemeinsam in einem 51 Stockwerke hohen Gebäude untergebracht sind. Das 295 Zimmer umfassende W Hotel und das 460 Zimmer große Element Philadelphia Hotel verbindet nicht nur die gemeinsame Lage, sondern auch eine einheitliche Thematik in Design und Einrichtung, die von der Kultur und Geschichte Philadelphias inspiriert wurde.

Lecker essen in Philadelphia

Frühstücksklassiker auf chinesische Art, Eier Benedikt a lá Südstaaten oder Pizza mit Eierbelag – die Locals in Philadelphia lieben das Brunchen! Philly Eater hat die besten Locations in Philadelphia für einen  Brunch zusammengestellt. Neben etlichen Restaurants gehören Susanna Foo’s Suga und das Café The Hungry Pigeon mit ihren Menüangeboten zu den Highlights.

In einem historischen Bahnhof gelegen, bietet der Reading Terminal Market mit mehr als 80 Lebensmittelhändlern, Blumenläden, Kunsthandwerk und dem ältesten Bauernmarkt des Landes lokale Spezialitäten, darunter auch die Pennsylvania Dutch. Der perfekte Ort für eine kleine Stärkung – allerdings habt ihr hier die Qual der Wahl. Ob Roast Pork Sandwich, Donuts, Soft Pretzels oder Philly Cheesesteak, hier gibt es für jeden Geschmack das Passende. Auch wer auf der Suche nach einem passenden Souvenir ist, sollte sich die Zeit nehmen, die Stände zu besuchen, um ein Kochbuch oder einen typischen American Quilt zu erstehen.

Reading Terminal Market in Philadelphia

Frank Störbrauck

Und abends, wenn es mal etwas Feiner sein darf? In der historischen City Tavern fühlt man sich in die koloniale Zeit des 18. Jahrhundert zurückversetzt. Das Interieur sowie die Restaurantküche sind inspiriert von der damaligen Zeit. Der Stadtteil Chinatown und der Reading Terminal Market befinden sich nur einen zehnminütigen Fußmarsch entfernt.

Für eine besonders schöne »Dinner-Experience« solltet ihr euch abends ins Restaurant XIX begeben. Aus dem 19. Stock des Hotels Hyatt at the Bellevue habt ihr einen super Ausblick über die Stadt, während ihr ein exquisites Abendessen genießt.

Auf ein Bierchen im Biergarten!

Der Independence Beer Garden ist in Philadelphia schon zu einer festen Institution geworde. Es ist der ideale Ort, um sich ein Feierabend-Bier zu gönnen. An der Liberty Bell und dem Independence National Historic Park gelegen, befindet sich der Biergarten direkt im Zentrum der Stadt. Er überzeugt vor allem mit einem tollen Einrichtungsstil und typisch amerikanischem Essen mit einem modernen Twist.

Biergarten in Philadelphia

Rob Cardillo

Auch sonst wächst die Biergartenszene der Stadt rasant – vor allem in die Höhe, denn 2016 wurde mit dem SkyGarten der höchste Biergarten in Philadelphia auf der 51. Etage des Top of the Tower – Three Logan Square eröffnet. Neben lokalen Biersorten findet ihr hier auch bekannte Produkte aus Deutschland, darunter Warsteiner Dunkel, Hofbräuhaus Sommerbier und Schöfferhofer Grapefruit Weizen.

Must see: Liberty Bell Center und Independence Hall

Startet eure Philadelphia-Sightseeing-Tour am besten an der historischsten Quadratmeile Amerikas im Independence Visitor Center. Dort bekommt ihr hier kostenlose Eintrittskarten für das Liberty Bell Center, das President’s House und die Independence Hall. Ein verdammt geschichtsträchtiger Ort, denn hier haben die Gründungsväter des Landes die Unabhängigkeitserklärung ausgearbeitet. Im National Constitution Center gibt es Ausstellungen zur Geschichte und ihren Einfluss auf die amerikanische Verfassung.

Independence Hall in Philadelphia

Sean Pavone/Shutterstock.com

One Liberty Observation Deck: Aus dem 57. Stockwerk des Hochhauses (zentral auf der Market Street gelegen) könnt ihr einen tollen 360-Grad-Blick über die Stadt erhaschen. In 270 Metern Höhe sollte man für dieses Abenteuer definitiv schwindelfrei sein. Aber einmal oben angekommen, hält die Aussichtsplattform, was sie verspricht: eine einzigartige Aussicht über die Dächer der Stadt. Über interaktive Touchscreens könnt ihr eine Menge über die Umgebung erfahren. Vor dem Aufstieg oder nach dem Abstieg könnt ihr in den unteren Stockwerken ein Restaurant und ein Café besuchen.

Es gibt wohl kaum in den USA einen Ort, an dem Geschichte lebendiger wird als hier. Das Franklin Institute gehört zu den ältesten und besten Forschungszentren in den USA und dient auch noch heute dazu, Begeisterung und Spaß an Wissenschaft zu vermitteln – ganz im Sinne des bekannten Wissenschaftlers Benjamin Franklin.  Zwölf Dauerausstellungen, darunter »Dein Gehirn«, Wissenswertes über Elektrizität und die Erde und vieles mehr, laden zum Entdecken und Erkunden ein. Neueste Techniken wie 3D-Drucker oder virtuelle Realität werden eingesetzt, um die Themen anschaulich und lebendig zu vermitteln. Auch gibt es einen Escape Room, aus dem man sich in einer vorgegebenen Zeit mit logischem Denken, Freude am Rätseln und vor allen Dingen Teamwork befreien kann.

Franklin Institute in Philadelphia

PHL CVB

Nicht nur für Kunstliebhaber: Barnes Foundation und Mural Arts

Schaut euch unbedingt auch die Unterkunft der Barnes Foundation an, die sich seit Mai 2012 am Franklin Parkway befindet. Sie umfasst eine der weltweit besten privaten Gemäldekollektionen der frühen französischen Moderne und des Postimpressionismus. Gegen Abend ist ein Besuch im hauseigenen »Garden Restaurant« zu empfehlen. Freitags treten ab 20 Uhr Musiker und Künstler auf.

In Philadelphia beschränkt sich Kunst aber nicht auf Museen. In der ganzen Stadt gibt es rund 4.000 Wandmalereien. Straßenkunst wird im Rahmen des City of Philadelphia Mural Arts Program sogar offiziell gefördert. Auf diese Weise ist über die Jahre eine Serie von Werken entstanden, die auf Straßen, Plätzen und an Gebäuden frei zugänglich zu besichtigen ist.

Mural Art auf der South Street in Philadelphia

Christian Carollo/Shutterstock.com

Die Vielfalt der Werke verwandelt das Stadtbild von Philadelphia in eine Skulpturen- und Wandgemäldegalerie. Mit einem entsprechenden Plan bewaffnet, machen die Entdeckungen am Straßenrand besonders viel Spaß. Die Mehrzahl der Kunstwerke findet man entlang einer Route, die vom Delaware River über die Market Street zum Rathaus verläuft, von dort auf den Benjamin Franklin Parkway abbiegt und sich dann hinter dem Art Museum langsam in den Gartenanlagen des Fairmount Parks verliert. Geführte Touren werden ebenfalls angeboten.

Museum of the American Revolution, African American Museum und Simeone Foundation Automotive Museum

Das Museum of the American Revolution nimmt euch mit auf eine Reise in die Gründerzeit Amerikas. Das Museum erklärt die Geschichte des Landes auf anschauliche Weise, so kann man das Zelt von General George Washington besichtigen und die Nachbildung eines Freibeuterschiffes erklettern. Geschichte zum Anfassen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Museum of the American Revolution

Museum of the American Revolution

Das African American Museum legt das Augenmerk auf die Historie, Lebensweise und Kultur der afro-amerikanischen Bevölkerung in Philadelphia und in den USA. Neben den regulären Ausstellungen erfahren die kleinen Besucher in einer speziell eingerichteten »Children’s Corner«, wie gleichaltrige Kinder im Philadelphia des 18. Jahrhunderts gelebt haben.

Das Simeone Foundation Automotive Museum beherbergt eine der größten Sammlungen von Rennsportwagen und ist ein Muss für jeden Auto-Enthusiasten. Die über einen Zeitraum von 50 Jahren zusammengestellte Sammlung des bekannten Neurochirurgen Dr. Frederick Simeone enthält 65 der seltensten und bedeutendsten Sportwagen, die je gebaut wurden. Zu den Highlights zählen ein BMW 328 aus dem Jahr 1937, ein Ferrari 375 MM, der einst dem Hollywood-Star William Holden gehörte, sowie einer (von drei gebauten) Cunningham C4R aus dem Jahr 1952 und der Aston Martin DBR1 (Baujahr 1958), den Stirling Moss auf dem Nürburgring 1961 zum Sieg steuerte. Viele der Sammlerstücke sind exakt in dem Zustand, wie sie die Rennbahn verlassen haben. Im Museum selbst sind die Autos nicht einfach nur aufgereiht. Die Wandgemälde, vor denen sie präsentiert werden, erzählen die Geschichte des Rennsports.

Tierisches 360-Grad-Treiben im Zoo und chillen im Fairmont Park

Unbedingt besuchen sollte man den Philadelphia Zoo. Es ist der älteste Zoo der USA, der mit seinem Zoo360-Programm ein Erlebnis bietet. Wobei man »rundum« hier durchaus wörtlich nehmen kann, denn das Zoo360-Programm erlaubt es den Tieren, über ein spezielles Wegesystem verschiedene Gehege auf dem Zoogelände zu besuchen. Die Pfade laufen an den Besucherwegen entlang oder auch über die Köpfe der Gäste hinweg. Sie ermöglichen es so, die Zoobewohner aus ungewohnten Perspektiven und aus nächster Nähe zu erleben. Derzeit gibt es fünf Zoo360 Trails.

Blick auf den Eingang vom Philadelphia Zoo

Frank Störbrauck

Der Fairmount Park ist einer der größten städtischen Parks in den USA. Mit einer Gesamtfläche von rund acht Quadratkilometern und einer Vielzahl an Wander- und Radwegen sowie Picknick-Möglichkeiten ist er genau der richtige Ort für einen kleinen Ausflug ins Grüne.

Ausflüge rund um Philadelphia: Shopping in der Prussia Mall, Action in den Freizeitparks

Rund eine Stunde von Philadelphia entfernt, befindet sich die Prussia Mall. Als Teil der Simon Shopping gibt’s hier insgesamt 450 Shopping- und Essensmöglichkeiten! Bei diesen zahlreichen Einkaufsoptionen ist garantiert für jeden Geldbeutel etwas dabei.

Ein ideales Ausflugsziel bieten mehrere Themen- und Freizeitparks, die sich nur ein kurzes Stück außerhalb von Downtown Philadelphia befinden. Vor den Toren der Stadt, in Langhorne, liegt Sesame Place, ein Themenpark, der ganz der populären Kinderserie gewidmet ist, mit zahlreichen Fahrgeschäften, Fotogelegenheiten und einer täglichen Parade, an der all die beliebten Charaktere der Fernsehsendung teilnehmen. Welches Kind hat nicht schon immer von einem Foto mit Ernie und Bert oder dem Krümelmonster geträumt?

Kind im Sesame Place

PHL CVB

Hersheypark, der »süßeste Ort der Welt«, zählt mittlerweile zu den beliebtesten Freizeitparks an der Ostküste der USA. Achterbahnen und andere aufregende Fahrgeschäfte begeistern ebenso wie Touren und verschiedene Angebote rund um Schokolade und die beliebten Hershey’s Produkte. So kann man sich über die Geschichte des Unternehmens informieren, man kann lernen, wie Schokolade entsteht und sogar seinen eigenen Schokoriegel kreieren. Gibt es für einen Schokoladen-Fan noch mehr Gründe für einen Besuch im Hersheypark?

Lecker wird es auch bei der Herr’s Snack Factory Tour – neben allerlei Informationen über die Herstellung von Kartoffelchips und anderen Knabbereien gibt es hier und da auch mal ein paar Gratisproben. Herr’s gibt es seit 1946 in Lancaster, Pennsylvania.

Bevor es Zeit für die Abreise wird, solltet ihr noch einen Stopp beim Eastern State Penitentiary einlegen. Das ehemalige Gefängnis, in dem auch Al Capone schon seine Strafen abgesessen hat, ist heute eine schaurig-schöne Ruine; besonders im Herbst: die Veranstaltung »Terror Behind the Walls« sollte sich kein Horrorfan entgehen lassen.

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