Die Südtiroler Winterberge sind wundervoll, die Dolomitengipfel sonnengeküsst, der Schnee erscheint wie Zuckerglasur, nur nach Skifahren steht der Sinn gerade nicht. Was also tun? reisen EXCLUSIV kennt ein paar Winterfreuden jenseits der Pisten in Sexten.
Ein Traum in Weiß
Die Schar derjenigen, die zwar den Winter in den Bergen lieben, nicht aber den Skirummel, wird immer größer. Wer also keine Lust auf volle Gondeln in voller Montur hat, der schnürt am besten die warmen Stiefel und findet seinen Weg auf geräumten Winterwanderwegen, wo Wanderer auf Schritt und Tritt die verschneite Landschaft genießen können.
Die klare Winterluft in den Lungen, den Sound des knirschenden Schnees im Ohr und die imposanten Berge vor Augen. Das klingt prima? Dann ist die sonnenverwöhnte »Sextener Almenwanderung«, die am Kreuzbergpass beginnt und endet, der richtige Weg. Und wie der Name bereits vermuten lässt, liegen auch Almen am Wegesrand, die im Winter geöffnet haben. Wo also einkehren? Auf der Coltrondo Alm, der Nemes Alm, bei der Ottis selbstgemachter Apfelstrudel einen legendären Ruf genießt, oder auf der urigen, auf Tiroler Hausmannskost spezialisierten Klammbachalm, am Fuße der 2.580 Meter hohen Hollbrucker Spitze? Oder noch besser: einfach drei Stopps einlegen!
Nur der Mond ist Zeuge
Wie klingt Yetiwanderung in der Dunkelheit? Keine Angst, es muss sich niemand fürchten, ganz im Gegenteil. Auf einer überschaubaren Strecke, die von den Organisatoren mit Fackeln beleuchtet wird, wartet am Ende des Weges ein wärmender Punsch. Verlockend, oder? Bei Familien steht eine winterliche Wanderung durchs Innerfeldtal hoch im Kurs. Der sechs Kilometer lange Weg mit 300 zu bewältigen Höhenmetern führt unterhalb majestätischer Gipfel entlang und ist auch mit Kindern gut zu schaffen. Wer nach Sonnenuntergang noch überschüssige Energien hat, der dreht täglich bis 21 Uhr auf den beleuchteten Loipen im Dorfzentrum Sextens ein paar Extrarunden.
Auf der Spur bleiben
Bäume, die in strahlend weiße Mäntel gehüllt sind, sehen aus wie Märchenfiguren. Schneewiesen mit bizarrem Raureif überzogen, glitzern in der Sonne, und die schroffen Gipfel der Dolomiten mit der berühmten Sextner Sonnenuhr scheinen zum Greifen nah. Klingt kitschig? Ganz und gar nicht. Klingt nach Fischleintal, das Bergsteigerlegende Luis Trenker zum »schönsten Tal der Welt« geadelt hat.
Die vermutlich attraktivste Fortbewegungsart im winterlichen Fischleintal – neben der Pferdekutsche – sind die Langlaufski. Die breiten Wege mit mehreren Spuren, kaum Steigung und Traumkulisse sind insbesondere für Einsteiger Pluspunkte. Wer sich zu Höherem berufen fühlt, kann die 20 Kilometer lange und bis auf 1.800 Meter hinaufführende Panoramaloipe Kreuzberg-Klammbachalm-Mitterberg unter die Bretter nehmen.
Drei Zinnen und ein paar Schneeschuhe
Knapp 1.000 Höhenmeter sind hinauf zur Dreizinnenhütte zu bewältigen. Ohne Kondition wird das nichts. Das gilt vor allem auch für die Wintervariante. Die setzt neben Tourenski jedoch Schneeschuhe voraus, denn ohne Equipment »unten rum« käme man im Schnee kaum voran. Mit der Schuhvergrößerung jedoch klappt es gut. In der Regel stellt sich selbst bei Anfängern kurz hinter dem Start- und Zielpunkt der Sechseinhalb-Stunden-Tour der Talschlusshütte der richtige Stapfrhythmus ein. Und angesichts der einmaligen Bergkulisse – Euphorie.
Zwar sind die Gipfel der Dolomiten-Dreitausender mit Schneeschuhen kaum zu bezwingen, aber die vielen Höhenwege und Zwischengipfel um die 2.000-Meter-Marke bieten perfektes Schneeschuhgelände, um sich den Felsgiganten zu nähern – dazu zählt eben auch der Aufstieg durchs Altensteintal. Gut zu wissen: Erst ganz zum Schluss wird man mit dem Blick auf die einmaligen Drei Zinnen belohnt. Und meistens hat man den fast für sich allein, denn die Hütten haben im Winter geschlossen. Eigener Proviant sollte also nicht vergessen werden.
Mehr Infos zu gibt es auf der Website von Sexten in Südtirol. Mehr Lust auf Unternehmungen im Winter? Wir haben weitere eiskalte Winteraktionen für euch rausgesucht.