Eine Urlaubsreise kann leider mit unschönen Erlebnissen verbunden sein: Betrüger, Nepper und Taschendiebe nutzen die ausgelassene Stimmung der Touristen gerne, um leichte Beute zu machen. Wir erläutern, welche Sicherheitstipps Urlauber deshalb beachten sollten!
Am Giebel der Kathedrale funkeln goldene Fresken, die junge Touristin legt den Kopf in den Nacken, ein Passant rempelt sie plötzlich an – und schon ist es passiert. Als sie sich später bei Starbucks einen Latte macchiato gönnen möchte, sucht sie nach ihrer Geldbörse. Vergeblich. Sie ist verschwunden. Geld, Kreditkarte Personalausweis, Krankenkassenkarte – alles weg. Der Urlaub ist so gut wie gelaufen. Das muss nicht sein: Wer die Augen offenhält und Tipps von Sicherheitsexperten beherzigt, ist besser dran. Wir verraten, welche Sicherheitstipps Urlauber deshalb beachten sollten!
Augen auf in überfüllten Touristen-Hotspots
Das Phänomen ist nicht neu. Im Gegenteil. Überall, wo Gedränge herrscht, mischen sich in der Regel auch Kriminelle unter Leute. Bei Touristen, die nicht aufpassen oder durch Sehenswürdigkeiten ihre Augen woanders haben, haben sie besonders gute Karten. Daher ist Wachsamkeit der sicherste Schutz. Das gilt auch auf Festivals und in gutbesuchten Fußgängerzonen oder überfüllten Einkaufszentren. Taschendiebe nutzen besonders gerne Gedrängel und Trubel, um Jagd auf ahnungslose Touristen zu machen.
Oft gehen sie gerissen vor. So traurig es klingt: Wenn Fremde mit der Stadtkarte nach dem Weg fragen oder »aus Versehen« mit Sauce oder Getränken bekleckern, sollten bereits die Alarmglocken schrillen. Denn Ganoven arbeiten oft im Team. Während der Komplize das Opfer in ein Gespräch verstrickt oder die Sauce wegwischen will, greift der Langfinger nach dem Portemonnaie.
Kreditkarten und Schmuck nicht auf der Sightseeing-Tour
Vorsicht und gesunder Menschenverstand ist zur Vermeidung solcher Fälle die Mutter der Porzellankiste. Wer Rucksack und Handtasche unachtsam stehen lässt oder im Café an die Stuhllehne hängt, fordert Langfinger geradezu heraus. Man sollte daher Tasche & Co. stets bei sich führen und im Café oder Restaurant beispielsweise gut sichtbar platzieren oder sie auf den Boden legen. Tasche oder Rucksack sollte man nach Möglichkeit mit den Schlaufen fixieren, etwa zwischen den Beinen. Größere Gepäckstücke, die in der U-Bahn, im Bus oder Zug nicht in der Nähe des Sitzplatzes untergebracht werden können, sollte man am besten in einem Schließfach am Wagenende oder mit einem Gepäck- oder Fahrradschloss gesichert ablegen.
Aber selbst, wer sein Gepäck nicht aus den Augen lässt, sollte Handy, Bargeld und Kreditkarten immer verdeckt am Körper tragen. Die Gesäßtasche ist zwar ein bequemer, aber kein empfehlenswerter Aufbewahrungsort. Das Handy oder die Geldbörse sollte man so bei sich tragen, dass ein Taschendieb nicht leicht zugreifen kann; am besten in einer mit Reißverschluss gesicherten Innentasche der Jacke.
Gut eignen sich auch Brustbeutel, Beuteltasche oder Geldgürtel – auch für Damen. Auch wenn diese eng am Körper liegen: Immer wieder passiert es, dass Motorradfahrer und Fahrradfahrer auf Straßen Passanten quasi im Vorbeifahren ihre Tasche oder ihr Handy entreißen. Den Gurt über Kopf und Schulter zu schlingen, ist keine gute Idee. Denn damit steigt das Verletzungsrisiko, sollte ein Dieb Gewalt anwenden. Schmuck und Kreditkarten sollten besser im Hotel bleiben. In guten Hotels gibt es auf dem Zimmer einen Safe, in dem Gäste ihre Wertsachen einschließen können. Unser Tipp: Stets eine Kopien des Reisepasses mit sich führen. Diese kann man dann im Urlaubsland mit sich tragen, wenn man unterwegs ist. Und sollte der Reisepass dann doch mal Abhandenkommen, hat man zumindest noch die Kopie.
Tricks der Diebe erkennen
Ob Madrid, Prag oder Paris – eines ist gewiss: Diebe gönnen sich keine Pausen. Daher gilt: Aufmerksamkeit und ein gesundes Misstrauen helfen, böse Überraschungen zu vermeiden. Denn Diebe und Bauernfänger werden immer »kreativer”, wenn es darum geht, potentielle Opfer um ihr Hab und Gut zu bringen. Sie lassen sich immer neue Tricks einfallen. Die einen stecken ihren Opfern Blumen an die Jacke als vermeintlich nett gemeinte Aufmerksamkeit. In Wahrheit wollen sie ihnen unbemerkt in die Tasche greifen.
Andere schicken bettelnde Kinder vor und greifen klammheimlich zu, wenn Touristen ihre Geldbörse zücken. Selbst bei Uniformen ist manchmal Skepsis angebracht. Es gibt Kriminelle, die sich als Polizisten ausgeben. Sie kassieren angebliche Bußgelder oder fordern Touristen auf, ihre Taschen durchsuchen zu lassen. In manchen Schwellen- oder Entwicklungsländern geben sie sich sogar als Zivilpolizisten aus und fordern Geld für eine vermeintliche Ordnungswidrigkeit.
Meist fällt ihren Opfern erst später auf, dass die vermeintlichen Staatsorgane dabei Geld oder Wertsachen mitgehen ließen. In manchen Ländern ist zudem die fiese Methode verbreitet, Touristen Betäubungsmittel in die Drinks zu schütten, um sie anschließend auszurauben. Daher gilt im Club oder der Hotelbar: nie Getränke von Fremden annehmen, und immer das Glas im Blick behalten.
Sicherheitstipps für Urlauber, die mit dem Auto fahren
Auch im Auto sind sichtbare Wertsachen eine Einladung für Diebe. Daher gilt: Handy, Portemonnaie, Rucksäcke, Kreditkarten oder anderes potentielles Diebesgut am besten mitnehmen, wenn man unterwegs einen Stopp einlegt und währenddessen das Auto nicht mehr im Blick hat. Beim Verlassen des Wagens sollte man darauf achten, dass Fenster, Türen, Kofferraum und – falls vorhanden – das Schiebedach oder Cabrioverdeck geschlossen sind.
Eine beliebte Methode von Autoknackern ist das sogenannte Jamming. Dabei fangen Kriminelle das Funksignal des Autoschlüssels mithilfe eines Störsenders ab. Deshalb beim Abschließen immer auf das Sinken der Türverriegler, das Aufleuchten der Blinker oder das akustische Hupsignal achten. Nur dann ist das Auto auch wirklich abgeschlossen. Damit die Polizei verbaute Autoteile wie Radio oder Navigationsgerät nach einem Einbruch zuordnen kann, empfiehlt es sich, die Seriennummern aufschreiben.
Generell gilt: Wer mit dem Auto in den Urlaub fährt, sollte darauf achten, das Auto nur an sicheren Plätzen zu parken. Das gilt natürlich auch im Ausland. Das Auswärtige Amt informiert in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen, ob beispielsweise ein bewachter Parkplatz empfehlenswert ist. Auch bei einem Autoeinbruch im Ausland lautet die wichtigste Regel: sofort die örtliche Polizeidienststelle informieren. Nachdem sie Anzeige erstattet haben, sollten Betroffene nach einem Protokoll fragen. Damit können sie später auch in Deutschland Anzeige erstatten und es bei der Versicherung einreichen.
Wichtig für die Schadenregulierung ist, die Versicherung unverzüglich über den Vorfall zu informieren – also noch am Urlaubsort. Unter +49 – 116116 und +49 – 30 4050 4050 können Deutsche im Ausland die Sperrung ihrer Karten sowie der elektronischen Identitätsfunktion ihres Personalausweises veranlassen. Bei der Beschaffung eines Ersatzausweises hilft die diplomatische Vertretung. Diebstahlopfer erreichen sie unter der Telefonnummer +49 – 30 50002000.
Böse Überraschungen bei der Taxi-Nutzung vermeiden
Wer an internationalen Flughäfen, wo viele Touristen landen, ankommt, kennt das Spielchen: Scharen von Fahrern umzingeln die Ankommenden und wollen ihnen eine Fahrt zum Zielort andrehen. Nervig. In solchen Fällen sollte man Ruhe bewahren und freundlich ablehnen. Denn unter den Fahrern mischen sich immer wieder schwarze Schafe, die im besten Fall einen viel zu hohen Preis für die Fahrt verlangen. Im schlimmsten Fall wird man in eine dunkle Gegend gefahren und ausgeraubt.
Gerade an Flughäfen, wo diese Probleme bekannt sind, gibt es Mitarbeiter, die einem vertrauenswürdige Fahrer zuweisen. Oft findet man sie beim Verlassen des Flughafens; dort, wo die Taxis in einer Warteschlage positioniert sind. Wer auf Nummer sicher gehen will, dem bietet die App Easy Taxi eine Taxifahrt mit ausgewählten Taxiunternehmen. Der Nutzer kann den genauen Zielort auswählen, zudem können Fahrpreis und Ankunftszeit abgerufen werden. Die App arbeitet dabei mit ausgewählten Taxiunternehmen zusammen und stellt somit sicher, dass die Fahrer geschult und verlässlich sind. Sie ist sowohl über Android als auch im App Store erhältlich. Wer Geld sparen will, sollte sich die Uber-App herunterladen. Uber ist beispielsweise weitverbreitet in China, Indien, den USA, Indonesien und Brasilien.