Berlin, Madrid, London und Rom stehen in den Rankings der beliebtesten Städtereiseziele Europas stets vorn. Sie alle haben aber einen großen Nachteil. Zumindest für Strandliebhaber: Sie liegen nicht am Meer. Andere Städte dagegen, die eher in der zweiten Liga der Städtereise-Trips zu finden sind, haben zentral gelegene Strände vor ihrer Haustür. Wir verraten, in welchen europäischen Städten man Großstadt- und Strand-Feeling verknüpfen kann.

Wer im Sommer ein paar Tage Urlaub machen möchte, aber sich nicht so recht zwischen Strandurlaub und Städtetrip entscheiden kann, steckt in der Bredouille. Oft ist nämlich beides zusammen nicht zu haben. Bekannte Städtereiseziele wie zum Beispiel London, Paris, Berlin oder Prag sind ziemlich weit vom Meer entfernt. Einige Großstädte in Europa aber, davon sehr bekannte wie etwa Barcelona oder Marseille, versprühen echtes Metropolen-Feeling und haben schöne Strände gleich vor der Haustür. Welche Stadt in Europa sonst noch mit Strand aufwarten kann, berichten wir in diesem Artikel. Und los geht’s:

Athen, Griechenland

Athen – eine Stadt mit Strand? Wer schon mal in Griechenlands Hauptstadt zu Gast war, wird vermutlich die Nase rümpfen. Denn Athen liegt gar nicht direkt am Meer. Allerdings wollen wir nicht so streng sein. Bis zu den Stränden der Athener Riviera ist es nicht weit. Die meisten Strände sind zwischen 15 und 25 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Insofern lässt sich während eines Besuchs in Athen Geschichte, Kultur und Strand super miteinander verknüpfen.

Im Süden Athens liegt das Viertel Glyfada. Hier locken gleich mehrere Strände in schönen Buchten. Weitere Strand-Hotspots an der Athener Riviera sind Vouliagmeni und Astir. Tipp: Wer nicht jeden Tag von der Stadt mit Bus und Bahn an die Riviera rausfahren will, sollte sich überlegen, ein Hotel an der Riviera zu nehmen. Die Auswahl ist wirklich groß, und für jeden Geldbeutel dürfte etwas dabei sein.

Drohnenaufnahme vom Strand Glyfada in Athen

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Barcelona, Spanien

Seit Jahrzehnten schon ist die katalanische Kulturhochburg Barcelona, weltbekannt für die Las Ramblas, Sagrada Família oder das Camp Nou, eines der beliebtesten Städtereiseziele der Deutschen. Auch, wenn sich unter den Einheimischen immer wieder Protest gegen die vielen Touristen äußert, dürfte sich daran in Zukunft nicht viel ändern. Neben Kulturliebhabern lockt Barcelona nämlich auch viele an, die gern im Meer baden. Und dazu haben Sonnenanbeter und Badenixen jede Menge Gelegenheit. Barcelonas populärster und bekanntester Strand befindet sich im Viertel La Barceloneta, wo man am über einen Kilometer langen Strand Sant Sebastià den ganzen Tag verbringen kann. Neben feinem Sand locken zahlreiche Cafés und Restaurants an der Promenade. Wer hier schick übernachten möchte, kann dies im W Hotel Barcelona tun. Es thront wie ein Segel am Strand.

San Sebastian Beach in Barcelona aus der Vogelperspektive

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Bari, Italien

Italiens Regionen sind ganz vorn dabei, was Stadt mit Strand angeht. Bari ist eine Stadt davon. Apuliens größte Stadt, rund 320.000 Menschen leben hier, bietet lange Sandstrände – und das mitten in der Stadt. Eine Runde Strandliegen empfiehlt sich ganz besonders hier: am Lido San Fransceco Alla Rena und am Spiaggia Pane e Pomodoro.

Etwas außerhalb von Bari liegen einige der bekanntesten Küstenstädte der Region. Polignano a Mare und  Monopoli mit Sandstränden und Klippen, die aus dem kristallklaren, türkisfarbenen Wasser ragen.

Strand Polignano a Mare in Apulien

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Brighton, England

Wenn die Einwohner Londons total gestresst sind und mal eine Auszeit am Meer benötigen, dann nehmen sie Kurs auf Brighton. Die Stadt, rund anderthalb Stunden Fahrtzeit von London entfernt, bietet eine schöne Promenade und einen nicht minder schönen Strand. Obwohl die Stadt nur knapp 300.000 Einwohner zählt – und damit etwa in der Liga von Bonn ist –, kommt man sich in Brighton wie in einer Metropole vor. Das liegt vor allem an der ziemlich präsenten Künstler- und Schwulenszene, die tolle Locations für Kunstliebhaber und Partyfreunde bereithält.

Zwar sind die Wassertemperaturen auch in den Sommermonaten mit durchschnittlich 14 Grad recht kühl und dienen eher einer kurzen Erfrischung als einem ausgedehnten Bad, Ausflüge zu Wasser sind aber ganzjährig möglich: Brighton Diver lädt zu Tauch- und Angelausflügen und fährt auch den Windpark vor Brightons Küste an. Aktiv kann der Ärmelkanal mit Brighton Watersports erkundet werden. Der Veranstalter bietet das ganze Jahr über Leihausrüstung für Surfausflüge, Wakeboard-, Kajak- und Stand-up-Paddling-Touren an.

Brighton Palace Pier

Ben Guerin

Danzig, Polen

Die Hafenstadt an Polens Ostseeküste begeistert Besucher nicht nur mit zahlreichen historischen Bauwerken, sie steht auch für exzellente Gastronomie. Für Entspannung sorgt ein Besuch der Danzinger Seebäder, insbesondere das Strandviertel Brzezno, während im Badeort Sopot das Nachtleben tobt. Ebenfalls empfehlenswert ist ein Besuch der Strände von Stogi und Jelitkowo.

Strand und Küste in Sopot bei Danzig aus Vogelperspektive

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Genua, Italien

Und noch einmal Italien: Die ligurische Hafenstadt  wird im Land auch gern einfach nur »La Superba« genannt, zu deutsch »die Stolze«. Allerdings weniger ihrer tollen Strände, sondern ihres außergewöhnlichen historischen und kulturellen Erbe wegen.

Manch Besucher, der die Stadt besucht, staunte allerdings nicht schlecht ob der schönen Strände, die Genua zu bieten hat. Pardon, der Strandbäder. Entlang des Corso Italia gibt es nämlich viele sogenannte Bagni. Das sind die typisch italienischen Strandbäder, teilweise mit Meerwasserpool, Schirmen, Liegen und Snackbars. Wer lieber am Sandstrand liegen möchte, hat es nicht weit: Rund 25 Kilometer östlich von Genua am Golfo Paradiso gelegen befindet sich das zauberhafte Städtchen Camogli, wo man in einer traumhaften Kulisse ein Bad in der Sonne und im Meer genießen kann.

Strand in Camogli bei Genua, Ligurien

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Marseille, Frankreich

Marseille-Kenner wissen: Die zentrumsnahe Anse des Catalans ist eine der schönsten Buchten der Region. So schön, dass sie an den Wochenenden zum Bersten gefüllt ist. Dann nämlich stürmen die Einheimischen den Strand. Wer es ein wenig geräumiger mag, sollte Kurs auf das Areal du Prado nehmen. Das ist größer – und mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen. Wer einen Mietwagen oder einen Roller hat, kann außerdem zur Steilküste des Nationalparks Calaques fahren. Pure Wildnis mitten in der Stadt gibt es hier!

Plage de Catalans, Marseille

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Malaga, Spanien

Wer in Andalusien seinen Urlaub verbringt, landet mit dem Flieger oft in Malaga. Nach der Landung verteilen sich die Touristen meist in den kleinen Städtchen an der Costa del Sol. Kaum ein Strandliebhaber bleibt dagegen in Malaga. Das ist schade. Denn die Strände auf Höhe des Viertels Malagueta sind ideal, um ein Bad in der Sonne zu nehmen. Leckere Strandrestaurants, die sogenannten Chiringuitos, locken obendrein.

Wem es hier zu wuselig ist, sollte Kurs auf den Strand El Palo (Playa del Palo) nehmen. Das ist rund 20 Autominuten von der Innenstadt Malagas entfernt.

La Malagueta Beach in Malaga

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Split, Kroatien

Der perfekte Ort für einen Kurztrip ans Meer in Kroatien ist Split. Die Stadt kann mit einer 1.700 Jahre alten Geschichte aufwarten. Besucher schauen sich hier vor allem den Palast des römischen Kaisers Diokletian an, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Kroatiens. Wer sich in der Stadt nach einem Sprung ins Meer sehnt, sollte den Strand namens Kupaliste Ovcice besuchen. Er ist nur rund 20 Minuten zu Fuß vom Palast entfernt. Allerdings ist der Kieselstrand recht klein, an schönen Sommertagen ist es hier alles andere als beschaulich. Wer mehr Zeit hat, kann sich im Süden an chilligeren Kieselstränden der Adriaküste entspannen oder der Insel Brač einen Besuch abstatten.

Kupaliste Ovcice Strand in Split

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Stavanger, Norwegen

Wundervolle Landschaften mit Fjorden, Stränden und Bergen ‒ das ist Norwegen. Ein ganz besonderes Highlight ist dabei die Stadt Stavanger, welche die unterschiedlichsten Naturphänomene an einem Ort versammelt. Ihr könnt euch daher entscheiden, ob ihr die Aussicht an den Klippen am Lysefjord genießen, am Sola-Strand durch die Dünen spaziert oder die weltberühmte Felsplattform der Preikestolen erklimmen möchtet. Zudem vereint die im 12. Jahrhundert gegründete Stadt Stavanger als Universitätsstadt zahlreiche kulturelle Angebote, Museen und ein junges, urbanes Flair.

Das Badeareal Vaulen im Stadtteil Hinna gehört im Sommer zu den meistbesuchten Orten der Stadt. Man sollte deshalb an heißen Tagen früh da sein, um noch einen hübschen Platz am Strand zu ergattern. An solchen Tagen strömen die Einheimischen nämlich an den Strand. Der Badebereich umfasst sechs kleinere Sandstrände, Spielplätze für Kinder, ein Sandvolleyballfeld und ein Sprungbrett. An Badetagen ist ein Kiosk geöffnet.

Vaulen Strand in Stavanger im Sommer

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Tallinn, Estland

Estlands Hauptstadt Tallinn besticht nicht nur durch saubere Luft und eine wunderschöne historische Altstadt, sie punktet auch mit dem Klima. In den Sommermonaten liegen die Maximaltemperaturen in der Regel nämlich nicht höher als 23 Grad, so dass eine Städtereise nach Tallinn eine angenehme Alternative zu den heißen Metropolen Südeuropas ist. Und eine Stadt mit Strand ist sie auch. Wobei: Gleich mehrere Strände stehen Besuchern zur Auswahl. Der zwei Kilometer lange Pirita-Strand ist der beliebteste in Tallinn. Er bietet on top einen schönen Ausblick auf die Altstadt. Weitere schöne Strände sind die in Kakumäe und Pikakari.

Pirita-Strand in Tallinn, Estland

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Valencia, Spanien

Auch Valencia ist eine überaus gut geeignete Stadt für Strand-Fans. Zwar liegt der Küstenbereich von La Malva-Rosa nicht so zentral wie in Malaga, Alicante oder Barcelona. Per U-Bahn gelangt man aber beinahe direkt zum Strand und muss nur noch ein paar Minuten laufen. Da Valencia sehr flach ist, gelangen Besucher auch per Leihfahrrad recht unkompliziert vom Zentrum ans Meer.

Für diejenigen, die einen Tag am Strand von Valencia verbringen möchten, bieten die Strände von Malvarrosa und Cabanyal die Möglichkeit, Langeweile und Routine zu entgehen – sowohl für diejenigen, die sich in einer Hängematte mit einer Massage entspannen wollen, als auch für Adrenalinliebhaber mit nautischen Aktivitäten wie Jetski, Paddelsurfen oder Windsurfen. Die Belohnung kommt später mit einer authentischen valencianischen Paella in einem der Restaurants mit Blick auf das Mittelmeer. Aber man sollte immer noch Platz für eine süße Horchata mit Fartons lassen, den Sonnenuntergang in einer Strandbar beobachten und den Tag mit einem Abendessen im La Marina abschließen.

La Malvarrosa Strand in Valencia

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Valletta, Malta

Okay, Malta ist nicht gerade für Sandstrände bekannt. Eigentlich so gut wie gar nicht. Die Insel ist ja eine ziemlich felsige Angelegenheit. Das hält sowohl Einheimische als auch Touristen aber nicht davon ab, im Meer zu planschen. Ein guter Ort für einen Sprung ins Nass ist der Felsen auf der Höhe des Fort Tigné in Sliema.  Angenehmer Nebeneffekt beim Baden: ein toller Blick auf die Kulisse Vallettas.

Wer auf einen Sandstrand nicht verzichten will, nimmt Kurs auf den Stadtteil St. Julian. Dort lockt der kleine Balluta Bay Beach Sonnenanbeter und Wassernixen.

Strand Balluta Bay Beach in St. Julian auf Malta

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