320 Tage im Jahr Sonnenschein – die Costa del Sol (»Sonnenküste«) gehört zu den wenigen europäischen Reisezielen, die mit so einem Trumpf aufwarten können. Aber das sonnige Wetter ist längst nicht der einzige Grund, warum sich eine Reise in die andalusische Region lohnt. Es locken Strände, Kultur, Gastronomie und pittoreske Dörfer in außergewöhnlich schönen Landschaften. Unsere Tipps für einen Besuch der Sehenswürdigkeiten an der Costa del Sol und der Umgebung!

Wer sich im Freundes- und Bekanntenkreis nach der Lage der Costa del Sol umhört, wird häufig diese Antwort erhalten: an der gesamten andalusischen Küste. Leider falsch. Denn entgegen einer weit verbreiteten Meinung liegt die Costa del Sol »lediglich« zwischen den Städten Manilva im Westen und Maro im Osten Andalusiens. Klein ist die Costa del Sol deshalb nicht: Immerhin fast 170 Kilometer Küstenlinie bietet die Region – schöne Strände inklusive. Die bekanntesten und größten Städte der Costa del Sol sind Marbella und Málaga.

Strand in der Stadt Nerja an der Costa del Sol

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Zu den Sehenswürdigkeiten rund um die Costa del Sol gehören aber auch traumhafte Gegenden im Landesinneren. So lässt sich in der Umgebung der Berge von Ronda herrlich entspannen. Oder man schlendert durch pittoreske Dörfer wie Genalguacil oder Parauta.

An der Costa del Sol kann man aber auch morgens am Mittelmeer spazieren gehen und nachmittags die Torrecilla erklimmen, den höchsten Gipfel des Naturparks Sierra de las Nieves. Er verdankt seinen Namen der Tatsache, dass er in den kältesten Wintermonaten von Schnee bedeckt ist. Das Gleiche geschieht in den Sierras von Tejeda, Almijara und Alhama, einem weiteren Naturpark, in dem man wunderbar wandern kann. Kurzum: Die Costa del Sol bietet weit mehr als Strände, an denen man sich tagelang in der Sonne aalen kann. Hier unsere Tipps für eine Reise an die Costa del Sol.

Beste Reisezeit für die Costa del Sol

Zunächst ein paar Worte zum Wetter: Durch das ganzjährig milde Klima lassen sich die Sehenswürdigkeiten der Costa del Sol zu jeder Jahreszeit besuchen. Wer gemäßigte Temperaturen zwischen 20 und 27 Grad Celsius mag, sollte einen Trip im Frühjahr (April bis Anfang Juni) oder im Herbst (Mitte September und Oktober) ins Auge fassen. Für diejenigen, für die Temperaturen um die 13 bis 20 Grad akzeptabel sind, können auch im Winter an die Costa del Sol reisen. Eine Reise im Hochsommer ist dagegen etwas für Hitzeliebhaber. Dann nämlich sind Temperaturen von über 40 Grad Celsius möglich.

Tipp Nummer eins für Städteliebhaber: Málaga

Málaga ist als das Herz der Costa del Sol bekannt. Mit ihrer fulminanten Kunstszene, ihren vielen Sandstränden und ihrem quicklebendigen Nachtleben ist hier für Gäste jedes Alters etwas dabei.

Silhouette von Malaga

Ales Nesetril

Besucher finden in der Stadt ein restauriertes Erbe historischer Baudenkmälern vor, das eine Zeitspanne von 3.000 Jahren unter den verschiedensten Kulturen reflektiert, die sich in der Stadt angesiedelt haben. Phönizier, Römer, Araber, Juden und Christen: Sie alle hinterließen in Málaga eine Menge Spuren, die noch heute zu bestaunen sind. So zum Beispiel im Römischen Theater, in der Festungsburg Gibralfaro und in der Alcazaba – sie bilden einen in Europa einmaligen archäologischen Komplex.

Alcazaba in Malaga an der Costa del Sol

Elvis Bekmanis

Die Kathedrale, die Kirchen und die späteren architektonischen Stile aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die sich in Palais und Herrenhäusern niederschlagen, machen aus der Altstadt eine einmalige Umgebung.

Shopping in Málaga: gewusst, wo!

Zahlreiche Einkaufszentren und Kaufhäuser locken in Málaga mit einem großen Angebot. Besonders romantisch aber ist es, Einkäufe in der historischen Altstadt mit ihren Fußgängerzonen, den verwinkelten Gassen, den Bars und Cafés zu unternehmen. Die Altstadt Málagas bietet über 1.000 Geschäfte in unmittelbarer Umgebung von sehenswerten Baudenkmälern und Museen. Geschichte und Shopping lässt sich also problemlos bei einem Rundgang durch die Stadt miteinander verknüpfen.

Im Herzen der Stadt befindet sich die Marqués de Larios, eine beliebte Fußgängerzone, ein Paradies zum Einkaufen oder auch nur für einen Schaufensterbummel. Alle großen spanischen Modehäuser findet man hier, dazu unzählige inhabergeführte Boutiquen.

Shopping in Malaga in der Larios Fußgängerzone

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Weitere Modegeschäfte findet man auf der Straße hinunter im Blanco (Puerta del Mar 13). Spaniens bekannteste Kaufhauskette El Corte Ingles – die spanische Kaufhof-Variante – in der Avenida de Andalucía gehört ebenfalls zum Einkaufs-Pflichtprogramm in der Stadt.

Für Kunstliebhaber: Picasso Málaga Museum und Museo Carmen Thyssen Málaga

Aber auch Kunstliebhaber nehmen gern Kurs auf die Stadt. Und das hat einen ganz bestimmten Grund: Im Herzen der Altstadt befindet sich nämlich das meistbesuchte Museum Südspaniens: das Picasso Málaga Museum. Es gehört zu den populärsten Sehenswürdigkeiten der Costa del Sol. In dem Museum befindet sich die Sammlung »Dialoge mit Picasso«, die die Entwicklung seiner Werke in den repräsentativsten Momenten seines Lebens darstellt. Das im Buenavista-Palast gelegene Museum trägt genau wie verschiedene Routen auf den Spuren des Künstlers dazu bei, den genialen Maler etwas näher kennenzulernen und dessen Kunst besser zu begreifen.

Eingang zum Picasso-Museum in Malaga

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Das Museo Carmen Thyssen Málaga ist in einem Gebäude des 16. Jahrhunderts mitten im historischen Zentrum Málagas untergebracht. Die Ex-Schönheitskönigin Carmen Thyssen-Bornemisza, Witwe von Hans Heinrich Thyssen-Bornemisza de Kaszon, einem der größten Kunstsammler der Welt, stellt hier 230 ihrer gesammelten Werke zur Verfügung. Eine durchgängige sowie drei immer wieder wechselnde Ausstellungen gehören zum Programm des Thyssen Museums. Die durchgängige Ausstellung beinhaltet die Spanische Malerei des 19. Jahrhunderts und bildet das zentrale Thema der Sammlung, darunter sind Exponate herausragender Künstler wie Sorolla, Zurbarán oder Romero de Torres.

Seit 2015 lockt das Centre Pompidou Málaga, der ersten Dependance der berühmten Pariser Institution außerhalb Frankreichs. Besucher können hier auf rund 2.000 Quadratmetern eine Reise durch die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts unternehmen.

Centre Pompidou in Malaga von außen

Turismo y Planificación Costa del Sol S.L.U.

Ein spannender Kontrast zu dieser geschichtsträchtigen Kunst ist das erst kürzlich umgestaltete Soho-Viertel. Hier wurden die Straßen in Leinwände verwandelt und Straßenkünstler aus aller Welt eingeladen, sich kreativ zu verwirklichen.

Chillen und mampfen an Málagas Stränden

Die Stadtstrände Málagas sind recht leicht zu erreichen. Am schnellsten ist man am Playa de la Malagueta. Der Strand liegt in der Nähe der Altstadt. Wer mehr Zeit hat, sollte den Playa de Pedregalejo im Osten der Stadt besuchen. Er liegt im traditionellen Fischerviertel – definitiv einer der besten Orte, wo man in den Strandkneipen, Chiringuitos heißen sie, Pescaíto frito (frittierte Fische) probieren kann. Weitere empfehlenswerte Strände sind La Misericordia, San Andrés, Campo de Golf/San Julián (mit FKK-Strand) und El Palo.

Strand von Malagueta in Malaga

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Schlemmen im Atarazanas

Über die Hälfte des weltweiten Olivenöls wird in Andalusien produziert. Das intensiv aromatische, goldene Öl ist ein fester Bestandteil der spanischen Küche. Wer vor Ort das weltberühmte Olivenöl probieren möchte, braucht nur in eines der vielen Restaurants zu gehen. Ein besonderes Highlight ist das Balausta-Restaurant – hier servieren die Gastgeber Gerichte, die fest in der andalusischen Tradition verwurzelt sind und die besten Aromen aus der Region beinhalten. Wer den Geschmack Südspaniens mit nach Hause nehmen möchte, sollte auf dem größten und ältesten Markt Málagas, dem Atarazanas, vorbeischauen. Das architektonische Meisterwerk aus dem 14. Jahrhundert wurde 1870 von Joaquin Rucoba zu einer neuen Markthalle umgebaut und bietet ein tolles kulinarisches Erlebnis.

Marbella: Geschichte und immer noch Hotspot der High Society

Marbella gilt als mondänes Reiseziel, das Besuchern neben einem der schönsten Strände Andalusiens vor allem auch eine exklusive Auswahl an Hotels, Restaurants und Boutiquen bietet.

Kein Wunder: Noch immer zehrt die Stadt von ihrer glorreichen Vergangenheit, wonach die High Society hier ihren Urlaub in ihren Zweitwohnsitzen verbringt.

Auch abseits der Wohn- und Place-to-be-Gegenden der High Society hat Marbella einiges zu bieten: zum Beispiel die wunderschöne Altstadt, die zum Bummeln und Tagträumen einlädt. Geschichtsinteressierte erwartet hier ein Querschnitt vieler Epochen – spannend sind die baulichen Überreste aus der Zeit der Mauren. Besonders hübsch anzusehen ist der Plaza de los Naranjos mitten in der Altstadt. Auf dem Platz, der Ende des 15. Jahrhunderts erbaut wurde und als einer der ersten christlichen Bauten während der Zeit der Reconquista gilt, finden sich tolle Fotomotive wie etwa das Rathaus, die Ermita de Santiago und das Casa del Corregidor.

Plaza de los Naranjos in Marbella

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Hospital Bazán und Cortijo Mirafloresin

Kunstliebhaber dagegen nehmen Kurs auf das Hospital Bazán. Es ist die Heimat des Museums für zeitgenössische Kunst, das Ende 1992 auf Grundlage einer Schenkung von 1.350 grafischen Werken zeitgenössischer spanischer Autoren von José Luís Morales y Marín eröffnet wurde. Gegenwärtig umfasst die Sammlung der Stiftung für zeitgenössische spanische Gravuren mehr als viertausend Druckgrafiken. Außerdem werden Werke u.a. von Picasso, Miró, Tapies oder Chillida gezeigt.

Lohnend ist auch ein Besuch des Centro Cultural Cortijo Miraflores. Der Bau des Cortijo Miraflores geht auf das Jahr 1704 zurück und wurde im Auftrag von D. Tomás Francisco Domínguez errichtet. Es hat einen wunderschönen Garten, der aus verschiedenen exotischen Pflanzen besteht, die von den Philippinen mitgebracht wurden. Im Inneren kann man eine Mühle bestaunen, die bis weit in das 19. Jahrhundert ihre Dienste verrichtete. Heute ist es ein Museum und präsentiert Fräs- und Schleifmaschinen in perfektem Zustand.

Am Abend schließlich lohnt ein Spaziergang über die Hafenpromenade von Marbella mit dem Paseo de La Alameda. Das ist eine Flaniermeile, die im 19. Jahrhundert angelegt wurde und mit Fug als die historische Grünanlage der Stadt schlechthin bezeichnet werden kann.

Die Schlucht von Ronda

Rund 130 Kilometer nordwestlich von Malaga liegt die Stadt Ronda. Sie hat rund 35.000 Einwohner und gehört zu den größeren weißen Dörfern Andalusiens. Sie gehört definitiv zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Region rund um die Costa del Sol. Berühmt ist das Städtchen vor allem durch die 80 Meter tiefe Schlucht El Tajo und die sie überspannende Puente Nuevo (»neue Brücke«). Die Brücke trennt die Altstadt (La Ciudad) von der Neustadt (El Mercadillo). Den besten Blick auf die Attraktion hat man von den Aussichtspunkten Mirador Puente Nuevo de Ronda und am Arco del Cristo. Aber natürlich kann man auch über die Brücke flanieren. Wer möglichst ungestört den Blick auf die Schlucht genießen möchte, sollte zeitig kommen. Tagsüber wimmelt es hier nur so von Touristen.

Schlucht von Ronda mit Brücke Puente Nuevo

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Hängebrücke El Saltillo mitten im Naturpark

Wem der Sinn nach Abenteuer und Adrenalinausstoß ist, sollte einen Besuch der neu recht neuen Hängebrücke El Saltillo in Erwägung ziehen. Das sehenswerte Bauwerk aus Stahl und Holz befindet sich auf der siebten Etappe der Wanderroute »Gran Senda de Málaga«. Die Brücke ist 50 Meter lang, somit gehört sie zu den drei größten Hängebrücken Spaniens in Naturgebieten. Von der Brücke aus genießt man eine schöne Aussicht auf den Flusslauf des Almanchares. Durch ihre Lage mitten im Naturpark Sierra Tejeda, Almijara und Alhama hat man vor oder nach dem Besuch der Brücke – ganz wie es einem gefällt – Gelegenheit, die Flora und Fauna zu entdecken. Mit etwas Glück begegnet man vielleicht sogar einer Bergziege …

Hängebrücke El Saltillo

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Naturspektakel Sierra de las Nieves

Im Naturgebiet der Serrania de Ronda liegt der Naturpark Sierra de las Nieves. Dieser wird bald offiziell der sechzehnte Nationalpark Spaniens und – neben Doñana und Sierra Nevada – der dritte Andalusiens sein. Der Park ist 20.132 Hektar groß und wurde 1995 von der Unesco zum Biosphärenreservat erklärt. Naturliebhaber sollten ihn ganz oben auf ihrer Liste der Sehenswürdigkeiten rund um die Costa del Sol vermerken.

Landschaft im Naturpark Sierra de las Nieves in Andalusien

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Die Sierra de las Nieves ist ein gebirgiges Gebiet mit Klippen in Form von Schluchten. Am charakteristischsten für die Fauna dieser Gegend ist die Bergziege. Sie weist eine der wichtigsten Populationen im andalusischen Territorium auf, gefolgt vom Reh und anderen großen Säugetierarten. Dank der vielfältigen Tierwelt wurde der Park 1972 als Nationales Jagdreservat zur Erhaltung dieser Arten erklärt. Ebenfalls geschützt ist der 3.000 Hektar große Pinsaparwald, eine vom Aussterben bedrohte Tannenart.

Für Wanderer bieten sich mehrere Pfade an, um die Sierra de las Nieves zu erkunden. Die schönsten Wanderwege führen durch den Pinsapowald, auf den Gipfel Torrecilla und durch die Karstgebiete. Im Folgenden stellen wir einige Wanderrouten vor. Alle sind binnen weniger Stunden machbar.

Wandern durch Kiefern- und Zedernwälder

Die Route von Puerto Saucillo nach Puerto Bellina ist dank der vielen Pinsapos eine der schönsten. Der Rundweg befindet sich in der Gemeinde Yunquera und führt von Puerto Saucillo nach Puerto Bellina. Die etwas mehr als vier Kilometer lange Strecke, die in eineinhalb Stunden zurückgelegt werden kann, führt durch Kiefern-, Kastanien- und Zedernwälder, die eine vielfältige Fauna beherbergen. Eine der Bewohner dieser Gegend ist zum Beispiel die Bergziege.

Wanderer in der Sierra de las Nieves

Javier Fernández

Eine weitere Wanderstrecke mit Ziel La Fuensanta startet in der Stadt El Burgo und verläuft über rund fünf Kilometer (Hin- und Rückweg), für die man zweieinhalb Stunden benötigt. Der Schwierigkeitsgrad ist gering. Entlang des Weges säumt sich ein dichter Kiefernwald neben jahrhundertealten Olivenbäumen. Der Start dieser Route befindet sich neben der Brücke, die auf der Straße von El Burgo nach Yunquera über den Fluss El Burgo führt. Hier gibt es mehrere Informationsschilder sowie ein Schild für den Fernwanderweg GR-243. Empfehlenswert ist ein Abstecher zu den Staudämmen des Flusses Turón. Diese liegen etwa zwei Kilometer vom Ausgangspunkt entfernt und laden zum Schwimmen im kalten, kristallklaren Wasser ein.

Wandern auf den Gipfel Torrecilla

Der Wanderweg von Quejigales nach Torrecilla ist eine der bekanntesten Routen, um den Gipfel Torrecilla (1.919 Meter) zu besteigen. Zu Beginn der Route durchquert man eines der schönsten Landschaftsbilder der Sierra de las Nieves: den Pinienwald Cañada del Cuerno. Nach einer Weile kommt man am Cerro del Pilar vorbei, wo sich eine Höhle befindet, in der eine Büste der Virgen de las Nieves aufbewahrt wird. Der Gipfel der Torrecilla befindet sich in Richtung Puerto de los Valientes, auf der linken Seite des Berges. Puerto de los Pilones ist ein weiteres Highlight der Route. Hier bietet sich uns ein außergewöhnlicher Panoramablick auf die Bergkette mit dem Meer im Hintergrund. Die Route ist zwar für jede Jahreszeit geeignet, kann aber im Sommer mit sehr hohen Temperaturen und im Winter durch die Eisschilde ein anstrengendes Unterfangen werden.

Auf dem Gipfel des Torrecilla in der Sierra de las Nieves

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Last but not least empfiehlt sich der rund zweieinhalb Kilometer lange Wanderweg von Balenario de Tolox nach Charco de la Virgen. Dieser Wanderweg verläuft entlang des Flusses Los Caballos bis zu einer der charmantesten Orte der Gegend: dem Charco de la Virgen. Der Schwierigkeitsgrad der Route ist gering, weshalb sie für jedermann geeignet ist. Man sollte allerdings auf die Strömung des Flusses achten, diese sollte nicht zu hoch sein. Sowohl der Fluss Los Caballos als auch einer seiner Nebenflüsse – der Palmarejo-Strom – müssen nämlich an mehreren Stellen überquert werden. Achtgeben sollte man auch auf die Kreuzungen des Weges, da er sich in mehrere Richtungen gabelt. Highlight ist der wunderschöne Wasserfall, der in den Charco de la Virgen fällt. Eine kleine Oase, die besonders in der heißesten Zeit des Jahres bei allen, die sich am Canyoning versuchen, für einen Sprung ins Wasser beliebt ist.

Zum Anbeißen lecker: Köstlichkeiten in der Sierra de las Nieves

In der Sierra de las Nieves werden viele Früchte, Gemüse und Hülsenfrüchte angebaut, die in den einheimischen Rezepten zum Verfeinern der Gerichte mit Wildfleisch aus den Bergen verwendet werden. An Vieh- und Wildfleisch fehlt es im Allgemeinen in der lokalen Küche nicht, genauso wenig wie an Olivenöl.

In Guaro, einem Dorf, das seine typisch andalusische Atmosphäre bis heute bewahrt hat, kann man verschiedene Köstlichkeiten probieren, wie beispielsweise Caldereta de chivo (Ziegeneintopf), Kaninchen mit Mandeln oder die traditionelle Galipuche-Suppe. Apropos Suppen, sie werden in der Gegend üblicherweise mit Brot und Gemüse zubereitet. Die Poncima aus Alozaina oder die Sopa de los siete ramales aus El Burgo sind zwei der bekanntesten Rezepte. Die beste Beilage zu den Gerichten in der Sierra de las Nieves sind gewürzte Oliven, Wurstwaren und Aufschnitt. Allesamt Lebensmittel, die von Hand zubereitet werden, genauso wie die Weine und Moste aus Yunquera oder Tolox.

Das muslimische Erbe ist in der Sierra de las Nieves mehr als präsent, weshalb Zutaten wie Honig, Mandeln, Kastanien und Walnüsse in Süßspeisen besonders häufig verwendet werden. Leckereien wie die Kastanien in Sirup, Piñonate, Alfajores und Pestiños sind die besten Beispiele dafür. All diese süßen Köstlichkeiten sollte man mit einem Glas Schnaps aus Ojén probieren.

Besuch in Estepona: das grüne Fischerdorf an der Costa del Sol

Die kleine Stadt Estepona wird in Andalusien gern als »der Garten der Costa del Sol« genannt. Auch sie gehört zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Costa del Sol. Bei einem Besuch des Küstenortes wird ziemlich schnell klar, warum die Stadt mit dieser floralen Apposition geadelt wird: Elegante Plätze und Gärten sowie charmante Straßen mit weißen Häusern, die mit bunten Blumen herausgeputzt sind, prägen das Stadtbild. Besucher verfallen dem Charme dieser Gegend mit mehr als 21 Kilometer Küstenlinie und einem spektakulärem Fischmarkt in kürzester Zeit. In der renovierten Altstadt befindet sich ein traumhafter Garten, in dem Tradition und Moderne harmonisch nebeneinander hergehen.

Enge Gasse in Estepona an der Costa del Sol

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Wer Zeit und Hunger hat, sollte unbedingt eines der Restaurants aufsuchen. Deren Speisekarten sind mit Gerichten aus lokalen Produkten aus dem Meer und vom Land gefüllt: Pescaíto frito (frittierter Fisch), Espetos de sardinas (Sardinenspieße), Venusmuscheln, Coquinas (Muscheln), oder Garnelen. Tipp: das direkt am Mittelmeer gelegene Restaurant El Pescador, wo Chefkoch Alfonso Garrido, ein echter Experte für Meeresgerichte, köstliche Fischgerichte serviert.

Weltkulturerbe El Torcal de Antequera

Eines der beliebtesten Naturschutzgebiete Spaniens ist das Unesco-Weltkulturerbe El Torcal de Antequera. Die Karstlandschaft ist berühmt für ihre zerklüfteten Schluchten, Säulen aus Steinplatten und ungewöhnlichen Kalkstein-Felsformationen, die über 200 Millionen Jahre alt sind. Ein Labyrinth aus Felsen, engen Passagen, Tälern und Höhlen.

Iberien-Steinbock in El Torcal de Antequera bei Malaga

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Das Naturschutzgebiet verfügt über eine Vielzahl an Wanderwegen für jedes Alter und Können. Auch für sportliche Familien ist etwas dabei. Mit über 644 Pflanzenarten und als beliebter Zwischenstopp für verschiedenste Vogelarten ist der Ort zudem ein Highlight für Naturfotografen.

Kein Besuch der Costa del Sol ohne Tapas-Schmaus

Die Tapa ist bekanntlich der typische Appetithappen, der in vielen Bars und Restaurants Spaniens serviert wird. Üblicherweise werden Tapas zu einem Getränk gereicht. Diese Art des Essens und der dazugehörende Wechsel der Örtlichkeiten nennt man »tapeo« oder »ir de tapas« und ist in Andalusien besonders an den Wochenenden eine übliche Tradition.

Auch die Costa del Sol gehört den Regionen Andalusiens, in denen die Tapaskultur sehr lebendig ist. Die Tapas werden üblicherweise im Stehen an der Theke verzehrt oder – dem meist sonnigen Wetter sei Dank – gemütlich sitzend auf den Terrassen.

Besucher auf der Terrasse einer Bar in Malaga

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Die Auswahl an Tapas ist unendlich groß und nahezu jedes Städtchen hat ihre eigenen Spezialitäten, obwohl es einige Klassiker unter ihnen gibt, die fast überall angeboten werden. Da wären zum Beispiel La ensaladilla rusa (spanischer Kartoffelsalat) oder Gambas al Pil Pil (Garnelen mit Knoblauch in Öl gebacken). Die meisten Zutaten stammen aus der Umgebung. Die meist ausschließlich mediterranen Rezepte basieren auf Fischprodukten, Gemüse und Olivenöl.

Schöner schlafen: Hoteltipps für die Costa del Sol

Das erst im Mai dieses Jahres eröffnete Fünf-Sterne-Resort Ikos Andalusia ist ein hübsches Hoteljuwel mit 411 Zimmern und Suiten und einer Gesamtfläche von 4.000 Quadratmetern inmitten einer üppigen Gartenanlage. Das Resort liegt an der Playa de Guadalmansa, weniger als eine Stunde vom Flughafen Málaga entfernt. Die Stadt Marbella ist in 20 Minuten vom Resort zu erreichen, und Estepona befindet sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe. Wie in anderen Ikos Resorts gibt’s auch hier den Komfort von All-Inclusive: sechs à la Carte Restaurants stehen zur Auswahl.

Pool-Landschaft im Ikos Andalucia

Ikos Resorts

Das Golf & Spa Resort Finca Cortesin erhebt sich inmitten grüner Hügel unweit von Málaga. Das vom deutschen Direktor René Zimmer geleitete 215 Hektar große Areal kombiniert eine Aussicht auf das Mittelmeer und traditionelle andalusische Architektur mit Antiquitäten sowie alten Steinböden aus Kirchen und Klöstern. Das Luxusresort wurde um zwei Haupthöfe von palastartigen Ausmaßen erbaut. Es verfügt über 67 Suiten mit vier Meter hohen Decken, die von 50 bis 180 Quadratmeter Größe reichen.

Lobby in der Finca Cortestin, Andalusien

Finca Cortestin

Wer beim Besuch der Sehenswürdigkeiten der Costa del Sol lieber zentral in der Stadt übernachten will, sollte einen Blick auf das zur Hilton-Gruppe gehörende Higuerón Hotel Málaga werfen. Das Hotel hat 177 Gästezimmer, bietet einen super Blick auf das Mittelmeer und beherbergt sechs verschiedenen Restaurants und Bars. Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant Sollo von Chefkoch Diego Gallegos serviert innovative Gerichte auf Basis von Flussfisch und Kaviar. Sie werden alle in der hoteleigenen hydroponischen Farm vor Ort kultiviert. Ein Traum ist auch die Dachterrasse samt Pool.

Dachpool im Higueron Hotel in Malaga

Curio Collection by Hilton

Auch das Luxus-Boutique-Hotel Palacio Solecio ist perfekt gelegen, um Málaga bequem zu Fuß zu erkunden. Das Hotel befindet sich in einem renovierten Stadtpalast aus dem 18. Jahrhundert und ist mit seiner imposanten Fassade selbst ein Kunstwerk.

Weitere Tipps, Attraktionen und Sehenswürdigkeiten der Costa del Sol gibt es auf der Website von Visit Costa del Sol.