Heute – zum Weltfrauentag – zeigen wir euch fünf mutige Frauen, die die Welt erforscht und erkundet haben. Ob tief im Regenwald Afrikas in einer Gemeinschaft mit Menschenaffen, mit dem Flugzeug oder Segelboot um die Welt und auf die höchsten Gipfel der Berge: Diese Abenteurerinnen der Geschichte inspirieren!

Die großen Abenteurerinnen der Geschichte

Jane Goodall – die Erforschung der Schimpansen in Tansania  

Die britische Forscherin Jane Goodall (*1934) war eine von drei Frauen, die durch ihre Langzeitstudien mit Primaten berühmt wurden. 1960 verwirklichte sie ihren Traum und reiste ins Naturreservat Gombe Stream in Tansania. Gemeinsam mit ihrer Mutter und dem afrikanischen Koch Dominic lebte sie nahe dem Ufer des Tanganjikasees in Zelten – und studierte die hier lebenden Schimpansen. Sie gab ihnen Namen und konnte schon nach wenigen Wochen spektakuläre Forschungsergebnisse präsentieren, die die Wissenschaft für immer verändern sollten: Schimpansen essen auch Fleisch – nicht wie bisher gedacht nur Pflanzen und Insekten. Zudem fand sie heraus, dass die Tiere Werkzeuge herstellten. Zum Beispiel nahmen sie Zweige, entfernten die Blätter und stocherten in Ameisenhügeln damit herum. Damit bewies sie, dass nicht nur der Mensch dazu fähig ist, Werkzeuge herzustellen und zu verwenden.

Schimpansen-Baby mit Mama

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Mit ihren Ergebnissen zu dem Verhalten von Schimpansen lassen sich wichtige Rückschlüsse auf unsere eigene Evolution ziehen. Jane Goodall errichtete eine Forschungsstation, die noch heute als eine der wichtigsten zur Erforschung der Schimpansen gilt. Sie reist noch immer regelmäßig für Forschungen nach Afrika und um die Welt. Eine der großen Abenteurerinnen der Geschichte!

5 Abenteurerinnen der Geschichte: Jane Goodall

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Diane Fossey – Leben mit den Berggorillas in Ruanda 

Neben Jane Goodall gab es noch zwei weitere Frauen, die sich mit dem Leben von Menschenaffen auseinandersetzten, wahre Abenteurerinnen der Geschichte. Während sich die Kanadierin Birutė Galdikas vorrangig mit Orang-Utans im Regenwald von Borneo beschäftigte, reiste Diane Fossey (*1932) 1966 in den Dschungel von Ruanda und schaffte es, dort von einer Gemeinschaft von Berggorillas akzeptiert zu werden. Sie lebte alleine in einer Hütte im Wald und baute eine enge Beziehung zu den Tieren auf, die nicht nur mit ihr kommunizierten, sondern ihr sogar auch ihre Babys anvertrauten. Eine besonders enge Bindung baute sie – über mehr als zehn Jahre – zu dem männlichen Silberrücken Digit auf. Als Wilderer das Tier 1977 töteten und Körperteile als Trophäen verkauften, engagierte sich die bis dato Wissenschaftlerin Fossey mehr und mehr auch für den Schutz der Tiere.

Berggorilla in Afrika

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Es kam immer wieder zu Problemen mit Wilderern und der Regierung in Ruanda. Diane Fossey wurde schließlich 1985 ermordet in ihrer Hütte aufgefunden, der Todesfall bleibt bis heute ungeklärt. Ihr verdanken wir heute den Schutz der Tiere im Virunga-Nationalpark. Hier kann man neben einzigartigen Gorilla-Begegnungen auch ihr Grab besuchen. Das von ihr gegründete Karisoke Research Center besteht bis heute.

Abenteurerinnen der Geschichte: Grab von Diane Fossey

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Amelia Earhart – im Flugzeug um die Welt

 Die US-Amerikanerin Amelia Earhart (*1897) flog mit 20 Jahren zum ersten Mal mit einem Flugzeug – und war seither besessen vom Fliegen. 1932 überquerte sie als erste Frau den Atlantik, von Neufundland aus wollte sie eigentlich nach Paris – kam aber aufgrund von Wetter und technischer Probleme nur bis nach Nordirland. 1935 flog sie dann als erster Mensch im Alleinflug von Hawaii nach Kalifornien. Amelia Earhart war eine aktive Feministin, die die Ungleichheit für Frauen in der Luftfahrt, aber auch allgemein scharf kritisierte. Sie galt schon zu ihren Lebzeiten als Pionierin der Vorkriegsluftfahrt und Idol für viele Frauen. Auf unserer Liste der großen Abenteurerinnen der Geschichte darf sie natürlich auch nicht fehlen.

Abenteurerinnen der Geschichte: Amelia Earhart in einem Flugzeug

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Kurz vor ihrem 40. Geburtstag, am 21. Mai 1937, startete Amelia Earhart zu ihrem letzten Abenteuer. Von Miami aus plante sie, die Welt auf Höhe des Äquators zu umrunden. Dazu musste sie mit ihrem Motorflugzeug Electra immer wieder zwischenlanden. Mit an Bord war ihr Navigator Fred Noonan. Mit Stopps in Brasilien, Westafrika, Indien und Myanmar fehlte nur noch der letzte Teil des Vorhabens: die Pazifik-Überquerung. Beim Start in Papua-Neuguinea waren also fast drei Viertel der Strecke bereits geschafft, als das Flugzeug kurz vor einem Zwischenstopp auf der Howlandinsel etwa auf Höhe der Datumsgrenze Funkverbindung verlor. Vermutlich fanden sie aufgrund von Funkproblemen die Insel nicht, und schließlich ging der Treibstoff aus. Die Maschine kam jedenfalls nie auf der Insel an. Man startete eine gigantische Suchaktion im Umfeld – und fand nichts. Schließlich wurde Amelia Earhart 1939 für tot erklärt. Um ihr Verschwinden ranken sich viele Hypothesen, unzählige Suchaktionen im Laufe der Jahrzehnte blieben erfolglos. Nun will der Ex-Pilot Tony Romeo im Januar 2024 mithilfe einer Sonar-Drohne ihr Flugzeugwrack in fast 5.000 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund ausgemacht haben. Es bleibt spannend! Und Amelia Earharts Pionierinnengeist lebt fort.

Krystyna Chojnowska-Liskiewicz – die Weltumseglerin

Krystyna Chojnowska-Liskiewicz (*1936) lernte Schiffbauingenieurin an der Universität in Danzig, bevor sie schließlich eine Karriere als Kapitänin in der Hochseeschifffahrt startete. Die Polin führte 21 Hochseeschifffahrten auf den Weltmeeren an, die sie zum Teil rein weiblich besetzte. Weltbekannt wurde Krystyna Chojnowska-Liskiewicz, als sie als erste Frau alleine die Welt umsegelte. Sie startete mit ihrer Segelyacht Mazurek am 28. März 1976 von Gran Canaria und segelte nach Barbados über den Atlantik, und erreichte schließlich mit Stopps auf verschiedenen Inseln im Pazifik (unter anderem Tahiti) Sydney und dann Darwin in Australien.

Segelboot auf dem Ozean

Geranimo

Unterwegs wurde sie so krank, dass sie die Reise hier kurzfristig unterbrechen musste. Das hinderte sie aber nicht am Erreichen ihres Ziels – und so segelte sie schließlich weiter über den Indischen Ozean, durch die Straße von Mosambik, rund um Afrika und erreichte nach insgesamt 401 Segeltagen am 1. April 1978 ihr Ziel auf Las Palmas. Damit wurde sie zu einer Inspiration für viele Seglerinnen, die nach ihr kamen! Sie starb 2021 in Danzig.

Junko Tabei – auf die höchsten Berge der Welt  

 Schon als Kind entdeckte die Japanerin Junko Tabei (*1939) ihre Leidenschaft fürs Bergsteigen, der sie seither mit vollem Eifer nachging. Nachdem sie in Japan fast alle großen Berge bestiegen hatte, gründete sie 1969 den Joshi-Tohan-Club, der nur weibliche Bergsteigerinnen aufnahm und sich Expeditionen im Himalaya widmete. 1970 bestieg sie mit einer Gefährtin als erste Frauen den rund 7.500 Meter hohen Gipfel des Annapurna III in Nepal. Das nächste Ziel war klar: der Mount Everest! Es dauert Jahre, um alle Genehmigungen und Gelder zu bekommen, und natürlich, um ausreichend zu trainieren. Auch die Geburt ihrer Tochter Noriko ließ Junko Tabei nicht von ihren Plänen abweichen. Und als es schließlich soweit war und die Expedition mit 15 Bergsteigerinnen sich in Nepal an den Aufstieg machte, passierte etwa Schreckliches: Auf einer Höhe von 6.300 Metern wurde das Camp 2 von einer Lawine verschüttet. Auch Junko Tabei wurde unter den Schneemaßen vergraben und verlor für mehrere Minuten das Bewusstsein. Ein Sherpa grub sie schließlich aus. Nur 12 Tage später erreichte sie als erste Frau den Gipfel des Mount Everest. Leider reichte das Budget der Expedition nur, um sie und den Sherpa Ang Tsering für diese letzte Etappe auszurüsten.

Mount Everest in Nepal

Martin Jernberg

Junko Tabei führte ihre Bergsteigerkarriere fort (auch nach der Geburt ihres zweiten Kindes, einem Sohn) und hatte 1992 schließlich als erste Frau alle höchsten Gipfel der Kontinente erklommen – die Seven Summits. Später leitete sie Schülergruppen aus von Erdbeben betroffenen Regionen in Japan auf den Mount Fuji. Ihre Geschichte zeigt es einmal mehr: Frauen können alles schaffen!

Abenteurerinnen der Geschichte: Junko Tabei

Courtesy of Tabei Kikaku Ladies Climbing Club

Kleiner Sprung in die Gegenwart gefällig? 

Auch heute noch haben es Frauen in der Reisewelt schwerer als Männer. Doch das wollen wir ändern! Wie ihr helfen könnt? Frauengeführte Unternehmen in der Reisebranche unterstützen – danke schonmal in diesem Fall, dass ihr auf unserer Webseite gelandet sind. Mehr zu unserer weiblichen Führung findet ihr auf der Team-Seite. Und: Ihr könnt in Hotels absteigen, die von Frauen geführt werden! Unsere Lieblinge: Das Hotel Beethoven in Wien mit gleich vier Frauen an der Spitze und das Hotel Muchele bei Meran!

Frauen in der Leitung im Hotel Beethoven

Hotel Beethoven