Menschenleere Traumstrände, unberührte Natur und die malerische Great Ocean Road: Der Bundesstaat Victoria ist längst ein Liebling wenn es um Urlaub in Australien geht. Doch es sind nicht nur die üblichen Touristenhotspots, die den Staat mit der Hauptstadt Melbourne so spannend machen. Vielmehr sind es die versteckten Küstenörtchen, die romantischen Weingüter oder die familiengeführten Farmen, die die Seele Victorias einfangen. Wir wollen Victoria abseits der bekannten Pfade erleben und begeben uns auf Entdeckungsreise in Australiens Südwesten. Unsere sieben Geheimtipps in Victoria.
French Island: Willkommen im Koala-Paradies
Unglaublich, aber wahr: Auf French Island leben mehr Koalas als Menschen! Kein Wunder also, dass die Insel in der Western Port Bay ein wahres Paradies ist für alle, die die Abgeschiedenheit lieben. Statt geschäftiger Straßen gibt es bei dem ersten unserer Geheimtipps in Victoria erholsame Wanderwege, statt Auto-Lärm das Gezwitscher der über 500 heimischen Vogelarten. Die vielfältige Flora und Fauna French Islands lässt sich natürlich am besten zu Fuß erkunden, entweder selbstständig oder mit einem erfahrenen Guide.
Eine Pause vom Wandern gefällig? Im australischen Sommer genießen Besucher ein herrliches Glas Wein bei French Island Vineyards im Süden der Insel. Der Meerblick ist dabei inklusive.
Gippsland Lakes: Picknick mit Delfinen
Perfekte Landidylle und bezaubernde Strände gibt’s rund um die Gippsland Lakes. Die Region ist bekannt für ihre kleinen Farmen und Ranches, auf denen es leckere lokale Erzeugnisse frisch zu kaufen gibt. Mit einem prall gefüllten Picknickkorb geht es dann an den Strand. Und nicht an irgendeinen: Der Ninety Mile Beach ist einer der längsten Sandstrände weltweit und unser zweiter der Geheimtipps in Victoria. Ebenso gut Entspannen lässt es sich aber auch am Betka Beach in Mallacoota und am East Cape Beach im Cape Conran Coastal Park. Und dabei gibt’s manchmal tierische Gesellschaft, denn in den Gippsland Lakes lebt der seltene Burrunan-Delphin, eine Tümmler Gattung, die nur dort und in Port Phillip vorkommt. Koala-Fans hingegen machen einen Abstecher zur naturbelassenen Raymond Island, die nur einen kurzen Ausflug entfernt ist.
Clunes: Vom Goldrausch zum Literatur-Hotspot
Im 19. Jahrhundert zog es viele Glücksritter nach Victoria, die auf Gold und Reichtum hofften. Der Goldrausch brachte einige Städtchen hervor, wie Ballarat, Bendigo oder auch Clunes. Auch wenn Clunes nicht ganz so bekannt ist wie seine beiden Nachbarn, so ist es doch einen Besuch wert. Tatsächlich handelt es sich um den ersten Ort, an dem der edle Rohstoff in Victoria entdeckt wurde. Während die Goldgräber früher ihr Glück in der Erde suchten, finden Besucher es heute in Büchern. Clunes ist nämlich eine von weltweit 15 „Booktowns“ und besitzt die umfangreichste Bücherkollektion im ländlichen Australien. Einmal im Jahr findet hier das Booktown-Festival statt, bei dem neben spannenden Lesungen und Buchvorstellungen auch Konzerte und Theaterstücke auf dem Plan stehen. Ein wahrer Hotspot für alle Bibliophilen.
Port Fairy: Die Festival-Stadt am Ende der Ocean Road
Es gibt kaum etwas schöneres in Victoria, als die malerische Great Ocean Road entlangzufahren und die vielfältige Küstenlandschaft zu bestaunen. Einen echten Geheimtipp entdecken Besucher, die die Reise nicht am Ende der Straße in Warrnambool beenden, sondern noch ein kleines Stück weiterfahren. Dort liegt nämlich Port Fairy, hier sollte man bei einem Urlaub in Australien unbedingt mal stoppen. Jeden März verwandelt sich das beschauliche Örtchen in eine bunte Festivalstadt voller Folkmusik, Tanz und guter Laune. Über 40.000 Besucher wollen sich das Spektakel nicht entgehen lassen.
Aber auch den Rest des Jahres lohnt sich ein Abstecher nach Port Fairy. Während die Stadt mit ihren schicken Boutiquen und Galerien zum Flanieren einlädt, eignet sich das Umland perfekt für eine kleine Wanderung. Die malerische Vulkanlandschaft von Tower Hill und Budj Bim ist ebenso mystisch wie der versteinerte Wald von Portland. Zwischen Mai und September ist Port Fairy außerdem der perfekte Ort, um Wale zu beobachten.
Mildura: Zur Weinprobe ins Outback
Aktivurlauber und Genießer kommen in Mildura gleichermaßen auf ihre Kosten, denn hier trifft authentisches Outback-Feeling auf renommierte Weingüter. Ganze 80 Prozent der heimischen Weintrauben in Victoria werden in Mildura angebaut. In familiengeführten Gütern wie Trentham und Oak Valley können Weinliebhaber in entspannter Atmosphäre eine Vielzahl der lokalen Weine probieren.
Im Mungo Nationalpark mit seiner wüstenartigen Landschaft lernen Besucher mehr über die Kultur der Aborigines. Manchen mag der Park ein Begriff sein, da er vor nicht allzu langer Zeit mit dem »Mungo Man« Schlagzeilen gemacht hat, einem der ältesten bekannten Homo Sapiens Skelette der Welt. Aus spirituellen Gründen wurden die 40.000 Jahre alten menschlichen Überreste 2017 an die Aborigines zurückgegeben. Sie glauben nämlich, dass wenn ein Mensch nicht im »Heimatland« beerdigt wird, er auf Ewigkeiten dazu verdammt ist, über die Erde zu wandeln.
Otways: Himbeer-Farm oder Haute Cuisine Dinner
Kleine Städtchen, dichte Regenwälder und familiengeführte Farmen: Der Great Otway Nationalpark ist der perfekte Ort für Foodies mit einem Hang zu Outdoor-Abenteuern. Der Tag beginnt beim Beeren pflücken auf der Pennyroyal Raspberry Farm. Mit vollem Körbchen geht es anschließend in das hauseigene Café, wo sich leckere Beeren-Smoothies oder Scones mit Himbeer-Marmelade auf der Karte finden. Danach steht ein Besuch in der Yan Yan Gurt Schaffarm an. Dort lernen Gäste, wie regenerative und nachhaltige Landwirtschaft funktioniert und mit etwas Glück dürfen sie sogar ein süßes Lämmchen füttern.
Luxuriös wird der Abend im Brae. Das Haute Cuisine Restaurant mit eigener Farm gilt als eines der 50 besten Restaurants der Welt. Mit einem Preis von rund 200 Euro ist das Tasting-Menü zwar nicht ganz billig, dafür ist die Erfahrung aber unbezahlbar: Die filigranen Gerichte aus lokalem Anbau sorgen für eine einmalige Geschmacksexplosion, die ihres Gleichen sucht. Es empfiehlt sich allerdings rechtzeitig zu reservieren, denn die Tische im Brae sind überaus gefragt.
Cobram: Entspannen am Fluss-Strand
In Cobram sollten Urlauber einen ausgiebigen Tag am Strand einplanen. Aber nicht an irgendeinem Strand, sondern am längsten Inland-Strand der südlichen Hemisphäre! Der Thompsons Beach am Murray River ist ein Muss bei einem Urlaub in Australien er ist perfekt zum Campen, Sonnenbaden und Relaxen. Dazu ist das Örtchen am Fluss bekannt für eine Vielzahl an Frucht- und Obstsorten, die einem den Aufenthalt garantiert versüßen. Damit es nicht langweilig wird, geht es am Nachmittag zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Region, wie dem Cactus Country oder der Byramine Homestead & Brewery. Das kleine Museum mit der dazugehörigen Brauerei zeugt von den alten Zeiten, in denen sich die Pioniere im ursprünglichen Australien niederließen.
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