Eine 3.000 Kilometer lange Küstenlinie, Sonnenschein bis zum Abwinken und eine Landschaft zum Verlieben: der Lake Powell, ein riesiger Stausee im Grenzgebiet der US-Bundesstaaten Utah und Arizona, ist im Sommer ein lohnendes Ziel.

Egal ob ihr euch in der Sonne fläzen, baden oder wandern wollt: Der Lake Powell sollte in jedem Fall auf eurer Reiseliste stehen, wenn ihr in Arizona oder Utah unterwegs seid. Ihr könnt hier locker ein paar Tage verbringen. Es bieten sich Übernachtungen auf Hausbooten und Campingplätzen oder in Hotels und Ferienresorts an. Aber auch ein Tagesausflug zum Stausee hat seinen Reiz. Wir verraten, welche Unternehmungen sich am Lake Powell anbieten.

Idealer Ausgangspunkt, um die Natur um den Lake Powell und die Glen Canyon National Recreation Area zu erkunden, ist Page. Das Städtchen zählt zu den jüngsten Gemeinden in den Vereinigten Staaten und wurde erst 1957 als Arbeitersiedlung für den Bau des Glen Canyon Dam errichtet. Page liegt etwa fünf Autostunden nördlich von Phoenix.

Canyon in Page, USA

Ashim D’Silva

Übernachten auf dem See

Lake Powell ist ein Urlaubsort für Ferien auf dem Hausboot. Das liegt unter anderem daran, dass für ein Lake-Powell-Hausboot keinerlei Steuermann-Erfahrungen notwendig sind. Gemietet werden können die Schiffe im Wahweap-Yachthafen. Dabei hat man die Wahl zwischen Economy-, Deluxe- und Luxury-Ausführungen. Bevor es jedoch auf den See geht, bekommt jeder Gast eine ausführliche Einweisung für die rund 20 Meter langen Boote. Diese verfügen über Schlaf- und Badezimmer sowie eine eigene Küche und eine Lounge im unteren Deck. Je nach Modell zählen zur weiteren Ausstattung sogar eine Wasserrutsche, die direkt in den See führt, eine Bar sowie ein beheizbarer Whirlpool. Von hier aus lässt sich nachts der Sternenhimmel beobachten. Hat was, oder?

Bootstouren auf dem Lake Powell

Langjährige Besucher und Kenner der Region wissen: Eine Bootstour auf dem Lake Powell ist der beste Weg für Neulinge, um sich von der Region bezaubern zu lassen. Wer das möchte, sollte sich zur Wahweap Marina am Lake Powell Resort begeben. Von dort starten zahlreiche geführte Touren.

Hausboote auf dem Lake Powell in den USA bei Dämmerung

Paul Brady Photography/ Shutterstock.com

Ein bisschen gemächlicher geht es bei den verschiedenen Bootstouren zu, wie bei einem Ausflug zur Rainbow Bridge, die an der Grenze der Bundesstaaten Arizona und Utah liegt. Das National Monument ist die größte natürliche Steinbrücke der Welt. Niemand darf allerdings über sie hinüber- oder hindurchgehen, denn die Rainbow Bridge ist den Navajo-Indianern heilig.

Bei einer weiteren Tour kann mandie mystische Schönheit des Antelope Canyon entdecken. Er teilt sich in Lower Antelope Canyon und Upper Antelope Canyon und gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Gegend.

Am Upper Antelope Canyon haben sich im Laufe der Jahre durch Erosion unglaubliche Formen gebildet, die ganz besonders zur Mittagszeit durch einfallende Sonne in spektakulären Farben erstrahlen. Die Mitnahme einer Kamera ist bei diesem Ausflug daher ein Muss.

Antelope Canyon in den USA

Sebastien Gabriel

Wer es romantisch mag, kann auch einfach nur abends eine Dinnerfahrt unternehmen.

Action auf dem Wasser

Neben Schwimmen und Sonnenbaden hält der See auch Wassersportangebote bereit. Wer es also gern actionreich mag, kann zum Beispiel mit einem Jet-Ski über den Lake Powell düsen. Verschiedene Schnellboote garantieren auf Wasserskiern und auf Wake- oder Knee-Boards Action. Auch Ski Tubes und Kayaks mit der entsprechenden Ausrüstung können am Ufer des Lake Powell geliehen werden.

Wandern rund um den Lake Powell

Wer gern lange wandert, ist am Lake Powell am richtigen Ort. Der See ist ist geradezu prädestiniert für einen mehrtägigen Wanderaufenthalt. Es gibt hier unzählige Wanderwege. Zur Orientierung: Man teilt die Wanderwege am Lake Powell in einen nördlichen und einen südlichen Teil ein.

Wanderer am Lake Powell

Galyna Andrushko/Shutterstock.com

Am nördlichen Ufer sind Davis Gulch und der Smith Fork Canyon beliebte Ziele. Davis Gulch liegt etwa acht Kilometer oberhalb des Escalante Arm und ist mit dem Boot von der Bullfrog Marina aus erreichbar. Der Escalante Arm des Lake Powell ist einer der landschaftlich schönsten Abschnitte des Sees. Viele Wanderer finden: Das ist der schönste Abschnitt des Sees. Besucher erwartet ein wunderschöner Canyon mit sandigem Canyonboden und fließendem Bach.

Im Süden findet man viele Wanderwege, die auch für Anfänger geeignet sind. Andere Touren dagegen erkundet man besser mit einem ortskundigen Guide. Hier bieten sich Wanderungen zur Rainbow Bridge oder durch den Labyrinth Canyon an.

Egal man im Süden oder Norden wandert: Einige Wanderwege erreicht man nur mit dem Boot. Andere dagegen sind fußläufig erreichbar. Und: Neben ausreichend Flüssigkeit darf die Kamera bei allen Wanderungen nicht fehlen. Denn es gibt hier wirklich spektakuläre Motive wie den Glen Canyon Damm, die Hanging Gardens oder den Antelope Canyon zu fotografieren.

Tagesausflüge in die Umgebung des Lake Powells

Auch in der Nachbarschaft des Lake Powells kann man einiges unternehmen. Nicht nur der beliebte Antelope Canyon lässt sich von hier aus gut erreichen, auch der Canyon X und der Horseshoe Bend sind ein Must-do – besonders für diejenigen, die auf der Suche nach Hingucker-Fotomotiven sind. Es empfiehlt sich, eine Bootstour vom Glen Canyon Damm aus zu machen, der den Colorado River zum Lake Powell aufstaut. Etwa zehn Kilometer stromabwärts des Colorado Rivers offenbart sich schließlich der Horseshoe Bend in Form eines hufeisenförmigen Mäanders. Die spektakulärste Aussicht hast du von einer höher gelegenen Aussichtsplattform. Doch hier ist Vorsicht geboten, da der Zugang zum Aussichtspunkt über keine Absperrung verfügt und die Felswände steil abfallen.

Horseshoe Bend

Aramark

Action versprechen dagegen die Raftingausflüge auf dem nahegelegenen Colorado River. Das entzückende Monument Valley mit dem Navajo Park und der Nordrand des weltberühmten Grand Canyons liegen nur zwei Autostunden vom Lake Powell entfernt. Geschichtsinteressierte sollten Kurs auf das John Wesley Powell Museum nehmen. Dort erfährt man Wissenswertes über die Geologie, Dinosaurier und Ureinwohner der Region.

Wer das nötige Kleingeld hat, kann die Region auch aus der Luft erkunden. Papillon Lake Powell Tours beispielsweise bietet Erkundungstouren mit Hubschraubern und Segelflugzeugen an.