Luxemburg mit dem Fahrrad entdecken? Eine gute Idee! Über 600 Kilometer lang ist das Radwandernetz des Landes – und führt meist über gut ausgeschilderte, verkehrsberuhigte Straßen. Unsere Tipps für einen Luxemburg-Urlaub mit dem Fahrrad.

Von Bahnhof zu Bahnhof

Bequem von Bahnhof zu Bahnhof: Bei diesen Touren startet man an einem Bahnhof und folgt einer Radroute. Oft führen diese über stillgelegte Bahntrassen. Neben der Landschaft entdecken Radler dabei Schmuckstücke wie in Restaurants umfunktionierte Bahnhofsgebäude. Das Ende der Tour ist dann wieder ein intakter Bahnhof. Mit dem Fahrrad im Gepäck geht es zurück zum Ausgangspunkt – oder wohin man in Luxemburg weiterfahren möchte. Im ganzen Land ist der öffentliche Personenverkehr kostenlos. Die Mitnahme des Fahrrads ist möglich.

Luxemburg mit dem Fahrrad und dabei Land und Leute kennenlernen

Auf Themenrouten kann man als Radfahrer auf einfache Art und Weise Land und Leute eines Landes kennlernen. So auch in Luxemburg. Die Initiative »Grenzenlos Radeln« bietet zwölf Themenrouten.

Radfahrer vor Schloss Beaufort in Luxemburg

Ronald Jacobs/LFT

Sie heben die kulturellen und gastronomischen Highlights in Luxemburg und dem angrenzendem Land hervor. Es gibt für jeden Geschmack die passende Tour. Radfahrer mit einem Faible für Gärten starten beispielsweise in Troisvierges und folgen dem ausgeschilderten Radweg »Jardins à suivre« durch den Naturpark Our.

Als Nebenprojekt der Kulturhauptstadt Luxemburg 2007 haben damals Künstler Gärten eingerichtet, die man erhalten hat. Diesen folgt man auf dieser Route. Als internationales Beispiel bietet sich die Sauertalroute an, die bei Wasserbillig startet und beidseits der Sauer durch Luxemburg und Deutschland führt. Die Strecke verläuft durch die Weinberge bis zur Abteistadt Echternach.

Nah an der Grenze

Wer in einem der kleinsten Länder der Welt radelt, stößt zwangsläufig an Ländergrenzen. Durch Luxemburg führen einige internationale Radwege. Für längere Roadtrips sind vor allem die grenzübergreifenden Fernradwanderwege interessant. Die »Veloroute SaarLorLux« führt in Luxemburg von Schengen in die Hauptstadt, via Dalheim nach Echternach und der Sauer folgend nach Wasserbillig an die Mosel.

Die Eurovelo 5 folgt dem Pilgerweg Via Francigena von London bis nach Brindisi. Per Zufall verbindet sie die wichtigsten Wirkstätten der Europäischen Union: Brüssel, Luxemburg und Straßburg. In Luxemburg selbst verläuft sie auf 107 Kilometern, von Martelange via Luxemburg-City nach Schengen.

Radfahrer vor der Philharmonie Kirchberg in Luxemburg

Thomas Linkel/LFT

Ganz praktisch ist auch der Vennbahn-Radweg. Das ist einer der längsten Bahntrassenradwege Europas. Dieser startet in Aachen, durchquert die belgischen Ardennen und endet in Troisvierges in Luxemburg. Wem die 125 Kilometer Vennbahn zu wenig sind, kann hier direkt ans nationale Luxemburger Radwegnetz anschließen und seine Tour weiterziehen.

Durch Luxemburgs Natur radeln

Wer’s gerne bergig mag, kann Luxemburg prima und einfach mit dem Mountainbike erkunden. 700 Kilometer zählt das MTB-Netz des Großherzogtums auf über 40 Strecken. Sie führen durch Wälder, Täler, über Berge und zu Seen. Dabei entdecken Mountainbiker auch Sehenswürdigkeiten wie die Touren ab Esch-sur-Alzette, das 2022 europäische Kulturhauptstadt wird. Das ehemalige Eisenerzabbaugebiet fasziniert mit seiner roten Landschaft.

Mountainbiker in Luxemburg

A. Schosser/LFT

Ab Esch gibt es diverse Touren, mit denen man der Industriegeschichte der Minett-Gegend auf die Spur kommt.
Eine landschaftlich reizvolle Route ist die MTB-Strecke Bavigne – Boulaide. Die Strecke bietet viele schöne Aussichtspunkte auf den Obersauerstausee. Außerdem führt sie zum Häregaart in Bavigne. Das ist ein Pfarrhausgarten, von dessen drei Terrassen aus sich ein herrlicher Rundblick über die Ardenner Landschaft bietet. Im Sommer sollte man auf keinem Fall die Badeklamotten vergessen. Die nahe gelegenen Strände am Stausee laden zum Planschen und Schwimmen ein. Abgesehen von den Schwimmern zieht der See viele andere Wassersportler an.

Luxemburg mit dem Fahrrad: Praktische Tipps

Wer durch Luxemburg mit dem Fahrrad erkunden möchte, braucht sein Gepäck nicht selbst zu befördern. Dafür sorgt die Initiative »Move we carry«. Sie transportiert das Reisegepäck von Unterkunft zu Unterkunft – und zwar kostenlos! Das Angebot gibt es jährlich, in der Regel vom 1. April bis zum 30. September. Den Service bucht man via Online-Formular oder telefonisch am Vorabend bis Mitternacht. Pro Person werden 20 Kilogramm und zwei Gepäckstücke befördert.

Radler haben besondere Ansprüche. Etwa das gesicherte Abstellen des Vehikels über Nacht, Werkstatt für Reparaturen oder ein vitaminreiches Frühstück. Wer Unterkünfte mit dem Label »Bed + Bike« bucht, ist sicher, dass er die entsprechenden Einrichtungen vorfindet. Derzeit sind 95 Beherbergungsbetriebe mit dem Label ausgezeichnet.

Die Mitnahme des eigenen Fahrrads frisst zu viel Platz im Auto? Kein Problem in Luxemburg. Viele Campingplätze, Hotels oder Geschäfte bieten Fahrradverleih an. Besonders praktisch dabei ist auch die Einwegmiete.