Malta entführt seine Besucher auf eine kulinarische Reise der Extraklasse. Was hier gekocht und gebacken wird, hat Einflüsse aus Griechenland, Italien, Frankreich und England. Das Beste: Die grenzenlosen Leckereien sprengen nicht mal die Bank. Diese sieben Gerichte muss man in Malta essen!

Pastizzi

Maltas wohl beliebtestes Streetfood sind Pastizzi. Traditionell sind die fluffigen Blätterteigtaschen mit Ricotta gefüllt. Ausgefallenere Varianten mit Spinat, Erbsen, Thunfisch oder Kaninchenfleisch sorgen für Abwechslung. In der Osterzeit gibt es die leckeren Teilchen meistens mit einer Füllung aus Spinat und Anchovis.

Für bereits einen Euro gibt es die Pastizzi in jeder Stadt und in jedem Dörfchen der Insel zu kaufen. Die besten finden sich allerdings im Crystal Palace. Schon seit über 100 Jahren ist die Pastizzeria in Rabat bekannt für diese einheimische Spezialität!

Person hält das Essen Pastizzi in der Hand vor einer Wasserkulisse

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Lampuki-Pasteten

Im Grunde ist Lampuki so etwas wie Maltas Nationalfisch. Während der Saison zwischen August und Dezember fangen lokale Fischer die Lampuki mit einer uralten Methode: Palmblätter werden zu flachen Flößen geflochten und ins Wasser gelegt. Die Fischschwärme nutzen die Schatten spendenden Palmflöße, um sich vor der Sonne zu schützen. So gelingt es den Fischern, die Lampuki ins Netz zu bekommen.

Meistens wird der Fisch in einer Tomatensoße mit Kapern, Oliven und Zitrone zubereitet. Viel spannender sind aber Torta Tal-Lampuki. Die knusprigen Pasteten kombinieren englische, arabische und italienische Einflüsse. Gefüllt werden sie nämlich mit Minze, Rosinen, Tomaten, Oliven und Co.

Wer sich selbst von dem köstlichen Gericht überzeugen möchte, macht einen Abstecher ins Café Jubilie. Lust auf frischen Lampuki? Dann geht es sonntags auf den Fischmarkt von Marsaxlokk. In den Hafenlokalen Tartarun oder Skuna werden die leckeren Fische direkt zubereitet. Frischer geht nicht!

Mehrere Lampukifische zum Essen liegen in einer Box

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Timpana

Wer sich nicht zwischen einem cremigen Pastagericht und knusprigen Pasteten entscheiden möchte, probiert unser nächstes Essen aus Malta, Timpana. Im Prinzip handelt es sich dabei um Makkaroni in Fleischsoße, ummantelt von einer Blätterteigkruste. Hinzu kommen gewöhnlich gekochte Eier oder Hühnchenleber. Das deftige Komfortfood ist definitiv eine Hommage an die italienische Küche und ein Favorit der Malteser.

Zu essen gibt es das mediterrane Komfortfood bei Gululu in Saint Julian‘s oder bei Ta‘Marija in Mosta.

Das Gericht Timpana in einer Aluschale

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Hobza und Ftira

Ob Hobza oder Ftira, eine wichtige Grundlage der maltesischen Cuisine ist Brot. Bei Hobza handelt es sich um eine Art Sauerteig mit dunkelbrauner Kruste und weichem Inneren. Besonders lecker schmeckt es mit einem Hauch Olivenöl, Tomaten oder Oliven. Ftira hingegen ist so was wie Maltas Antwort auf den Bagel. Das weiche, ringförmige Brot wird gerne mit Sardinen, Thunfisch, Kartoffeln, Tomaten oder anderen mediterranen Leckereien belegt. So wird es zum perfekten Lunchsandwich für zwischendurch.

Ausprobieren kann man Ftira zum Beispiel bei Nenu, einem kleinen Café, das dem Besitzer von Maltas Bäckereikette Maypole gehört. Alternativ zieht es Liebhaber aller erdenklicher Gebäcksorten nach Qormi. Die Stadt im Herzen Maltas ist bekannt für ihre fast 50 Bäckereien! Im Oktober findet hier das einzigartige Brotfestival Lejl f’Casal Fornaro statt. Auf dem Programm stehen jede Menge Musik, Kunst und natürlich Gebäck.

Übrigens: Ftira ist sogar so wichtig, dass es 2020 auf der UNESCO-Liste für kulturelles Erbe gelandet ist!

Ein Sandwich mit dem Brot Ftira

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Soppa tal-armla und Aljotta

Gerade in den kälteren Jahreszeiten sind Suppen auf Malta ein allseits beliebtes Essen. Eine davon ist Soppa tal-armla, was so viel heißt wie Witwensuppe. Sie besteht aus Zutaten, die sich auch arme Leute leisten können: Kartoffeln, Karotten, Erbsen, Knoblauch, Bohnen, Blumenkohl. Manchmal wird sie mit einem Löffel Ziegenkäse oder Ricotta getoppt.

Ebenfalls beliebt ist die Aljotta, deren Name vom italienischen Wort Aglio, also Knoblauch, abstammt. Obwohl die Fischsuppe das ganze Jahr über auf den Speisekarten der Insel zu finden ist, wird sie besonders an Ostern gerne gegessen.

Definitiv einer der schönsten Orte, um Aljotta zu löffeln, ist Rampila. Das Restaurant befindet sich in den alten Stadtmauern, die Maltas Hauptstadt Valetta umgeben. Von der Terrasse aus bietet sich ein spektakulärer Blick auf die Altstadt, während der gemütliche Innenraum mit historischem Charme besticht.

Fischsuppe auf einem Teller mit Brot angerichtet

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Stuffatt tal-fenek

Nicht aus der maltesischen Küche wegzudenken ist ein aromatischer Kanincheneintopf namens Stuffat tal-fenek oder einfach Fentaka. Auch wenn eigentlich jede Familie ihr eigenes Geheimrezept hat, besteht er üblicherweise aus Rotwein, Tomaten, Olivenöl, Zwiebeln, Knoblauch und Lorbeerblättern. Legendär für die beste Fentaka der Insel ist Tal-Petut in Birgu. Aber auch sonst darf das Gericht auf keiner maltesischen Speisekarte fehlen und es blickt auf eine lange Geschichte zurück.

Bereits die Phönizier brachten Hasen nach Malta, aber erst während der römischen Epoche wurden sie zum beliebten Nahrungsmittel. Die Römer glaubten nämlich, dass das Fleisch von jungen Häschen der weiblichen Schönheit zuträglich sei. Zwischen 1530 und 1798 wurde die Hasenjagd zeitweise verboten. Aber seitdem ist das Hasenfleisch in Form der Fentaka nicht mehr von der Insel wegzudenken!

Eine Schüssel gefüllt mit Stuffat tal-fenek

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Imqaret

Zum Nachtisch gibt es ein zuckersüßes Dessert mit arabischem Einfluss. Als Imqaret werden auf Malta Gebäcktaschen bezeichnet, die mit Datteln gefüllt sind. Die rechteckigen Teilchen erinnern an Naschereien, die so ähnlich im gesamten Mittleren Osten verbreitet sind.

Zu kaufen gibt es Imqaret zum Beispiel bei Emanuel‘s Bakery in Qormi, dem Dorf, das besonders für seine vielen Bäckereien bekannt ist. Auch sonst kann man die süßen Leckereien an vielen Stellen finden, wie zum Beispiel an kleinen Straßenständen.

Das Gebäck Imqaret auf einem Teller serviert mit Eis

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