Im ersten Teil unserer Brotrezepte-Serie haben wir Euch tolle Brotsorten aus Asien vorgestellt. Doch auch Europa hat viele äußerst köstliche Brotsorten in petto. Lust sich durch Europa zu kneten? Unsere liebsten Brotrezepte – von Irland bis Italien!

Foccacia, Italien

Kaum ein Brot unserer Brotrezepte aus Europa wird in so vielen regionalen Varianten gebacken wie Focaccia. Mal ist die luftig-leichte Brotvariante klein und rund, mal lang und flach, mal süß, mal mit Rosmarin, Olivenöl oder Tomaten gespickt. Wir haben uns für die klassische Variante entschieden.

Focaccia wird in Italien in vielen Varianten serviert.

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Zubereitung:

300 g Mehl mit 1 TL Zucker und 1 TL Salz vermischen. ½ Würfel Hefe (wahlweise Trockenhefe) darüber bröckeln, 150 ml lauwarmes Wasser und 3 EL Olivenöl zugeben und mit dem Mixer etwa 5 Minuten kneten. Den Teig eine halbe Stunde gehen lassen.

Backend um die Welt: Focaccia aus Italien!

Karol Kaczorek

Den Backofen auf 200 Grad Celsius Umluft vorheizen. Etwas Mehl ausbreiten und den Teig dort durchkneten und zu einem ca. 2 cm dicken Fladen ausrollen. Auf einem Backblech mit Backpapier so ca. 15 Minuten ruhen lassen. Den Fladen anschließend mit Olivenöl bestreichen und zum Beispiel mit Meersalz und Rosmarinzweigen bestreuen. Zuletzt etwa 25 Minuten backen.

Brioche, Frankreich

Frankreich kann mehr als Baguette! Zum Beispiel Brioche. Vermutlich stammt das ei- und fettreiche Hefegebäck aus der Normandie, denn hier gab es im Mittelalter Frankreichs beste Butter. Der Irrglaube, Marie Antoinette habe dem kuchenähnlichen Tafelgebäck zu seiner Berühmtheit verholfen, ist mittlerweile widerlegt. Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass sich besonders seit dem 17. Jahrhundert dieses Brot großer Beliebtheit im Land erfreut. In manchen Regionen wird es aromatisiert, wie in der Vendée zum Beispiel, wo es mit Rum, Brandy oder Orange verfeinert wird.

Unser Brotrezept aus Frankreich: Brioche!

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Zubereitung:

Für dieses Brotrezept bereitet ihr den Teig am besten am Vortag vor. Dazu schmelzt ihr 325 g Butter und rührt 250 g Zucker ein. Wenn sich der Zucker aufgelöst hat, gebt ihr 250 ml Milch und eine Prise Salz dazu. Etwas abkühlen lassen und wenn die Masse lauwarm ist, gebt ihr 1 ¾ Würfel (ca. 70 g) zerbröckelte frische Hefe, 6 Eier und 1 kg Mehl dazu. Nun knetet ihr den Teig bis er Blasen wirft. Dazu benutzt ihr am besten eine Küchenmaschine.

Den Teig verteilt ihr nun in drei große Schüsseln, deckt sie mit einem Tuch ab und lasst sie an einem kühlen Ort (ca. 14 Grad Celsius, nicht im Kühlschrank) über Nacht gehen.

Paris, Paris, wir wollen nach Paris!

Earth

Am darauffolgenden Morgen könnt ihr nun das eigentliche Brot backen. Dazu gebt ihr den Teig auf eine mit Mehl bestäubte Arbeitsfläche und knetet ihn mit den Händen gut durch. Wenn der Teig an den Fingern klebt, gebt noch etwas Mehl hinzu.

Nun drei eckige Backformen einfetten und den Teig einfüllen. Der Teig sollte max. die Hälfte der Form einnehmen. Jetzt müsst ihr alles drei bis vier Stunden abgedeckt gehen lassen, diesmal darf es etwas wärmer sein (z. B. auf der Heizung).

Brioche kommt ursprünglich aus der Normandie. Wir verraten das Rezept!

Youjeen Cho

Abschließend heizt ihr den Ofen auf Ober- und Unterhitze 180 Grad Celsius vor. Ritzt mit einem Messer noch ein paar große Kreuze in die Oberfläche und back das Brot ca. 45 bis 50 Minuten im Ofen. Anschließend nehmt ihr das Brioche aus der Form und backt es bei Bedarf (wenn die Unterseite noch zu hell ist) nochmal 5 Minuten nach! Bon appétit!

Brotrezepte aus Europa: Zum Kaffee, Frühstück oder Abendbrot

Brown Bread, Irland

Wer glaubt, nur in Deutschland wird leckeres, dunkles Brot gebacken, der irrt. Doch in Irland hat das Brown Bread tatsächlich eine andere, jüngere Geschichte. Weil man das dunkle Korn für minderwertiger hielt, war das Mehl entsprechend günstiger und das dunkle Brot war ein Mahl der armen Bauern, besonders zu den Zeiten der irischen Hungersnot im 19. Jahrhundert. Um das Jahr 1865 aber wurde man sich der  vielen Nährstoffe bewusst – und der Preis von Brown Bread stieg erheblich an. Heute darf das deftige Brot bei keinem irischen Frühstück fehlen – am besten natürlich mit frischer, irischer Butter.

Brotrezepte aus Europa: Brown Bread aus Irland.

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Zubereitung:

Den Ofen auf 180 Grad Celsius vorheizen. 180 g Weizenmehl sieben und 2 TL Natron Backsoda dazugeben. Anschließend 600 g grobes Vollkornmehl, 1 TL Salz und 1 EL braunen Zucker hinzugeben und alles verrühren.

Verteilt auf eurer Arbeitsfläche ein wenig Mehl und kippt die Mischung als Häufchen in die Mitte. Drückt eine Mulde in das Gemisch und gießt 600 ml Buttermilch und 2 EL Olivenöl hinein. Knetet die Masse nun 2 Minuten bis ein gleichmäßiger Teig entsteht.

Auch Irland backt Brot, wir verraten das Rezept!

Henrique Craveiro

Füllt den Teig in eine geölte Backform und stellt sie in den Ofen. In etwa 35 bis 40 Minuten ist das Brot fertig! Sehr simpel – und köstlich!

Pulla, Finnland

In Finnland, wie auch in den anderen skandinavischen Ländern, liebt man Kaffeepausen. Und dazu wird gerne ein kleines Teilchen serviert. Neben Zimtschnecken erfreut sich Pulla, ein mit Kardamom gewürztes süßes Brot, großer Beliebtheit. Beides wird aus dem gleichen Teig gebacken. Nur Pulla wird als großer Laib gebacken, während Zimtschnecken in kleinen Kringeln super zum Teilen geeignet sind. Unser letztes der Brotrezepte aus Europa ist klassisches Pulla!

Pulla ist eines unserer Brotrezepte

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Zubereitung:

Mixe 1 Ei und 150 g Zucker. Bröckle anschließend 50 g frische Hefe in 500 ml lauwarme Milch und gebe das Ei-Zucker-Gemisch zu. Mit 2 TL Salz und 2 TL Kardamom alles gut verrühren und 10 bis 15 Minuten stehen lassen. Füge 1 kg Mehl und 150 g weiche Butter hinzu und knete es zu einem glatten Teig. Anschließend muss alles eine Stunde abgedeckt gehen.

Teile nun den Teig und rolle die beiden Teile auf einer Arbeitsfläche (Mehl darunter!) aus. Mit einem Pinsel nun etwas zerlassene Butter auf einen der Fladen geben und 1 EL Kristallzucker mit 1 TL Zimt vermengt darauf streuen. Der zweite Fladen wird nun auf den ersten (bestreuten) gelegt und festgedrückt. Jetzt könnt ihr den Fladen in etwa 7 Millimeter schmale Streifen schneiden, entweder zu Kringeln oder Zöpfen verarbeiten und das Pulla nun abschließend bei 200 Grad Celsius im Backofen ca. 10 bis 15 Minuten goldbraun backen! Am leckersten warm, und natürlich mit einem Kaffee dazu genießen.

Zu Pulla aus Finnland schmeckt am besten: Kaffee!

Nathan Dumlao

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In unserer ersten Brotrezept-Serie zeigen wir Euch nicht nur Brotrezepte aus Europa, hier führen wir Euch durch die Brotrezepte aus Asien.

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Tristan Colangelo