Cremiges, geschmeidiges Butter Chicken gibt es nicht nur im Restaurant. Denn an kalten Wintertagen könnt ihr euch eine dampfende Schüssel des beliebtesten Currys weltweit ganz einfach nach Hause kochen. Plündert euren Gewürzschrank und folgt diesem Rezept, um dem Indien-Feeling schon bald ganz nah zu sein.
Text: Lisa-Kristin Erdt
Spice, spice, Baby! Gewürze, die in keinem Butter Chicken fehlen dürfen
Viele assoziieren Currys mit Currypulver (= Gewürzmischung), wobei der Begriff »Curry« jede Sauce mit Gewürzen darin bezeichnet. Geprägt ist er durch die indische Küche, in der sich alles um eine komplexe Geschmacksvielfalt dreht. Deshalb landen auf der Zutatenliste für Butter Chicken (»Murgh Makhani«) eine ganze Reihe an Gewürzen, die den Gaumen verwöhnen. Aber keine Scheu: Die bunte Mischung mag auf den ersten Blick überwältigend wirken. In einem Spezialitätenladen oder am Gewürzstand des Wochenmarktes dürfte es aber alles geben, was ein gutes Butterhuhn benötigt. Kurkuma, gemahlener Koriander und Kreuzkümmel sind die Grundlage. Für den Rest bilden fertige Gewürzmischungen wie Garam Masala, Currypulver und rote Currypaste eine einfachere Variante Butterhuhn-Glück.
Mein Extra-Geheimtipp: Ich koche kein Butter Chicken mehr ohne Bockshornkleeblätter. Eine Handvoll davon gibt der Soße viel mehr Tiefe und sorgt für einen Genuss wie im Restaurant.
Das beste Butter Chicken Rezept weit und breit
Viele wundern sich, warum das Hähnchenfleisch im indischen Restaurant so zart und geschmackvoll ist. Das liegt daran, dass es in einer würzigen Joghurt-Marinade durchzieht und anschließend angebraten wird, bevor es in der seidigen Currysoße verschwindet. Und weil wir ja den originalen Geschmack haben wollen, machen wir es wie die Profis!
Zutaten für die Knoblauch-Ingwer-Paste
- 6 Zehen Knoblauch
- 20 g Ingwer
- 1/2 Chilischote
Die Zutaten für die Marinade
- 4 EL Griechischer Joghurt
- 1 TL Koriander (gemahlen)
- 1/2 TL Kreuzkümmel (gemahlen)
- 1 TL Kashmiri Chili Pulver
- 1 TL Zimt (gemahlen)
- Salz
- 500 g Hähnchenbrustfilet
- 2 EL Pflanzenöl
Zutaten für das Curry
- 1 Zwiebel
- 5 Kardamomkapseln
- 4 Gewürznelken
- 1 Zimtstange
- 5 EL Ghee
- 3 EL Tomatenmark
- 1 TL Kurkuma (gemahlen)
- 1/2 TL Kreuzkümmel (gemahlen)
- 1 TL Kashmiri Chili Pulver
- 1 TL Koriander (gemahlen)
- 400 ml Kokosmilch
- 1 TL Honig
- 100 g Cashewnüsse
- 150 ml Sahne
- 50 g Butter
- 1 EL Bockshornkleeblätter
- Salz
- Pfeffer
- frischer Koriander
Was ist Kashmiri Chili Pulver?
Kashmiri ist eine Region in Nordindien. Für das danach benannte Kashmiri Chili Pulver werden spezielle Chilischoten aus der Region gemahlen. Das Pulver verleiht indischen Gerichten eine tiefrote Farbe und Aroma, ohne überwältigend scharf zu sein. Um Farbe und Schärfegrad nachzustellen, eignet sich alternativ eine Mischung aus gängigem Chili- und Paprikapulver.
Zubereitung des Butter Chicken Rezept
Schritt 1: Für die Knoblauch-Ingwer-Paste den Knoblauch und Ingwer schälen und zusammen mit der halben Chilischote in einem Zerkleinerer zu einer geschmeidigen Masse pürieren. Beiseitestellen. Für die Marinade den Joghurt in eine Extraschüssel geben und zusammen mit Koriander, Kreuzkümmel, Chilipulver, Zimt, Salz und der Hälfte der Knoblauch-Ingwer-Paste gut verrühren, bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind. Das Hähnchen in mundgerechte Stücke schneiden und mit der Marinade ummanteln. Mit Frischhaltefolie abdecken und mindestens 30 Minuten, besser über Nacht, marinieren lassen. Wenn das Fleisch durchgezogen ist, Pflanzenöl in einem großen Topf bei mittlerer Hitze erwärmen. Das marinierte Hähnchen nun 2 bis 3 Minuten auf jeder Seite anbraten, bis es goldbraun ist. Kurz beiseitestellen.
Schritt 2: Zwiebel in feine Würfel schneiden. Kardamomkapseln, Nelken und Zimtstange in demselben Topf, in dem das Hähnchen angebraten wurde – ohne Öl – circa 4 bis 5 Minuten auf hoher Stufe erhitzen. Ghee hinzugeben und kurz zusammen erwärmen, damit das Bratfett die Aromen aufnehmen kann. Hitze auf mittlere Stufe reduzieren. Gewürze vorsichtig herausnehmen, die Zwiebelwürfel sowie den Rest der Knoblauch-Ingwer-Paste hinzugeben und 1 Minute mit anbraten. Dann das Tomatenmark mit den restlichen Gewürzen (Kurkuma, Kreuzkümmel, Chilipulver und Koriander) vermengen. Anschließend mit Kokosmilch und Honig verrühren und auf niedriger Stufe für etwa 15 Minuten köcheln lassen. Für extra seidiges Curry die Soße in einen Zerkleinerer geben und glattpürieren. Durch ein Sieb zurück in den Topf geben und mit Schritt 3 fortfahren.
Kleiner Tipp!
Die Kraft der Hitze ist der Schlüssel zur Geschmacksexplosion! Die Gewürze sollten im ersten Schritt auf jeden Fall erhitzt werden, damit sich die ätherischen Öle entfalten können.
Schritt 3: Zum Schluss das angebratene Hähnchen zur Soße geben und auf niedriger bis mittlerer Stufe noch mal 10 Minuten köcheln lassen oder bis das Hähnchen zart ist. Währenddessen die Cashewkerne bei mittlerer Hitze in einer separaten Pfanne anrösten. Zum Schluss kommen Sahne, Butter, Bockshornkleeblätter, Salz und Pfeffer nach Belieben zum Curry hinzu. Das Butter Chicken nun nach Wunsch mit Reis oder Naan-Brot servieren und mit gerösteten Cashews sowie frischem Koriander garnieren. Guten Appetit!
Und was lernen wir daraus? Butter Chicken ist nicht gleich Butter Chicken – es gibt unfassbar viele Tricks für den perfekten Klassiker aus Indien. Ich für meinen Teil könnte es jeden Tag essen. Wie gut, dass man direkt eine große Menge davon kochen und es dann hervorragend einfrieren kann!