Bei Island denkt man einer an raue, windige Natur, frostige Winter und stetige Dunkelheit. Auf der anderen Seite aber auch an sympathische Fußballfans, bunte Naturphänomene und unentdeckte Landstriche. Wir haben die Sehenswürdigkeiten der weltweit größten Vulkaninsel zusammengetragen.
Laugavegur: Ausgehmeile in Reykjavik
Viele der Sehenswürdigkeiten in Island findet man in der Hauptstadt Reykjavik. Auf keinen Fall fehlen darf bei der Entdeckungstour die Hauptstraße »Laugavegur« im Zentrum. Dort laden tagsüber zahlreiche Geschäfte zum Bummeln und Verweilen ein. Zu späterer Stunde konzentriert sich hier ebenfalls das Nachtleben der isländischen Stadt, das für wirklich jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Neben gemütlichen Cafés tummeln sich Weltklasse-Restaurants, atmosphärische Bars und stylische Clubs.

Tim Trad
Wer keine Zeit hat, sich außer Reykjavik noch weitere Orte in Island anzusehen, sollte FlyOver Iceland besuchen. Die multisensorische Attraktion im Zentrum von Reykjavík, die komplett in einem Innenraum untergebracht ist, ermöglicht es Besuchern, Island in neuen Dimensionen zu erleben, wobei Nebel, Düfte, Musik und Bewegung alle Sinne ansprechen. Die Gäste werden in ein traditionelles isländisches Langhaus und in den »Brunnen der Zeit« geführt, wo FlyOver Icelands hauseigener Troll erzählt, was dieses Land so besonders macht und wie die Natur Islands Community geprägt hat.
Hallgríms-Kirche: Größte Gotteshaus der Insel
Eine weitere Sehenswürdigkeiten in der isländischen Hauptstadt ist die Hallgríms-Kirche. Der über 70 Meter hoher Turm ist beinahe aus jedem Winkel der Stadt sichtbar. Der von 1945 bis 1986 entstandene sakrale Bau soll architektonisch sowohl an zerklüftete Berge und Gletscher als auch an die großen, kargen Weiten Islands erinnern. Heute ist die Kirche mit Sitzplätzen für 1.200 Besucher das größte Gotteshaus der Insel. Im Inneren befindet sich eine gigantische, 15 Meter hohe und 25 Tonnen schwere Orgel, entworfen und gebaut vom deutschen Orgelbauer Johannes Klais in Bonn. Sie füllt seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1992 die großen Räume mit wohlklingenden Tönen.

Cassidy Kelley
Kongresshaus Harpa: Meisterwerk der Architektur
Gelegen am alten Hafen, zwischen dem Stadtzentrum von Reykjavik und dem Nordatlantik, sticht eine weitere architektonische Sehenswürdigkeit ins Auge: das Konzert- und Kongresshaus Harpa. Sowohl die Form als auch die glitzernde Außenfassade machen es zu einem der bedeutendsten Gebäude Islands und für viele sogar zum Wahrzeichen der Hauptstadt. Das Design wurde von der beindruckenden und dramatischen isländischen Natur beeinflusst. Ein ganz besonderes Schauspiel bietet die untergehende Sonne, wenn sie sich in der von Olafur Eliasson designten Außenfassade spiegelt. Und bei Dunkelheit erinnert die changierende Beleuchtung der Fassade an die Nordlichter am isländischen Nachthimmel.

Lance Anderson Cv
Blaue Lagune: Islands berühmteste Therme
Eine kurze Auszeit mit einem wohltemperierten Bad unter freiem Himmel – das ist in Island eine Selbstverständlichkeit. Über 170 Bäder, von denen fast alle geothermisch beheizt werden, säumen den Inselstaat. Da ist es wenig verwunderlich, dass Baden ein elementarer Bestandteil der isländischen Kultur ist. Allen voran in der Blaue Lagune. Sie ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Island. Etwa 40 Kilometer von Reykjavik wartet mit dem Blue Lagoon Thermal Spa eine Oase der Ruhe und Entspannung.
Mit dem durch Erdwärme erhitzen Grundwasser werden die Gebäude in der Gegend beheizt. Danach fließt das Wasser in die umliegenden Lavafelder ab. In den dabei entstandenen Salzwasser-Pools lässt es sich bei angenehmen 36 bis 39 Grad Celsius das ganze Jahr über in einzigartigem, blau gefärbtem Wasser baden. Darüber freut sich auch die Haut, denn zahlreiche Mineralstoffe, Algen und Kieselerde wirken wie eine natürliche Verjüngungskur. Außergewöhnliche Spa-Anwendungen wie eine In-Water-Massage runden den Aufenthalt ab. Oder doch lieber einen leckeren Cocktail an der Bar genießen?

Frank Denney
Wem die Blaue Lagune zu überlaufen ist, für den hätten wir eine Alternative: die Forest Lagoon (Waldlagune) im Norden Islands. Sie wurde im Frühjahr 2022 eröffnet, ist 1.300 Quadratmeter groß und umfasst ein Bistro, zwei Infinity-Pools mit zwei Swim-up-Bars, einen kalten Whirlpool und eine Sauna. Während des Besuchs in der Waldlagune erleben Gäste die Aussicht, die Ruhe und die Energie des Vaðlaskógur, des Waldes, der die Bäder umgibt.
Nordisland: Walbeobachtung, Zipline, Schafwolle-Handwerk
Zu den Sehenswürdigkeiten im Norden von Island zählen auch tierische Begegnungen. Für Wal- und Delfinbeobachtungen empfiehlt sich ein Ausflug ins Fischerdörfchen Húsavík in der Skjálfandibucht. Dort werden täglich verschiedene Touren angeboten. Ein neues Unternehmen in Húsavík, Friends of Moby Dick, bietet von nun an Touren in der Bucht an, ebenso wie die bereits etablierten Wal-Guides von Gentle Giants, North Sailing und Húsavík Adventures. In Eyjafjörður sind Walbeobachtungen ganzjährig von Dalvík aus mit Arctic Sea Tours, Hauganes mit Whale Watching Hauganes und Akureyri mit Whale Watching Akureyri und Keli Seatours möglich.

Chris Yang
Im Hafen von Húsavík befindet sich außerdem das Walmuseum, das Führungen in drei Sprachen (Englisch, Isländisch, Deutsch) anbietet. Gestärkt werden kann sich in einem der Cafés oder Restaurants, die ebenfalls im Hafen liegen.
Und wenn man schon mal in der Gegend ist, sollte man eine weitere neue Attraktion im Norden Islands besuchen: Zipline Akureyri. Dabei handelt sich es um eine brandneue Seilrutsche, mit der man über den Gleráu, den Hauptfluss von Akureyri, und die versteckten Canyons mitten in der Stadt hinunterzippen kann. Dabei geht es durch die märchenhafte Flussschlucht mit einer Mischung aus Zipping und leichtem Wandern.
Wer Zeit und Muße hat, etwas über die isländische Kunst des Spinnens von Schafwolle zu erfahren, sollte den Bauernhof der Familie Gilhagi besuchen. Der Hof verfügt über eine Wollmühle, in der man den Prozess des Spinnens von Schafwolle zu Wollkleidung beobachten und kennenlernen kann. Die isländische Wolle hat einzigartige Eigenschaften, die sich in den Garnen und vollständig gestrickten Kleidungsstücken widerspiegeln.
Informationen zur Anreise nach Nordisland, gibt es hier.
Natur pur im Þingvellir National Park
Der Þingvellir National Park im Südwesten Islands bildet zusammen mit dem Gullfoss-Wasserfall und den Geysiren den sogenannten Golden Circle. Dies ist eine 300 Kilometer lange Rundfahrt von der Hauptstadt aus, bei der man die drei wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes an einem Tag besuchen kann.
Die alte Versammlungsstätte Alþing liegt im Nationalpark Þingvellir, rund 40 Kilometer nordöstlich von Reykjavik, und hat eine tiefe historische und symbolische Bedeutung für die Isländer. Sie wurde seit ihrer Gründung im Jahr 930 bis 1798 als Nationalversammlung der freien Männer Islands dazu genutzt, Gesetze festzulegen und Streitigkeiten zu schlichten. Bis zu 4.000 Menschen versammelten sich jeweils zwei Wochen pro Jahr zu diesem Anlass und errichteten ihre Zelte und Buden während der Dauer des Alþings auf dem Gelände. Fragmente von insgesamt 50 dieser Bauten aus Torf und Stein hat man bisher gefunden. Im Nationalpark Þingvellir, seit 2004 auch Unesco-Weltkulturerbe, gibt es jedoch noch weitere Sehenswürdigkeiten zu bestaunen: Hier treffen die eurasische und die nordamerikanische Erdplatte aufeinander. Vier aktive Vulkane, der Thingvallavatn-See, der Öxará-Fluss und der Wasserfall Öxaráfoss prägen die Landschaft.

Sigurdur Fjalar Jonsson
Gullfoss: Spektakulärer Wasserfall
Gullfoss im Süden ist der wohl bekannteste Wasserfall des Landes und damit eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten von Island. Er liegt an dem aus dem Gletscher Langjokull stammenden Flusses Hvita. Übersetzt bedeutet sein Name »Goldener Wasserfall«, weil Gletscher-Sedimente das Wasser im Sonnenlicht golden erscheinen lassen. Das Wasser stürzt über zwei auseinanderstehende Kaskaden ingesamt 32 Meter tief. Im Schnitt mit einer Menge von etwa 110 Kubikmetern pro Sekunde. Bereits aus der Ferne ist das rauschende Wasser zu hören, bevor man die donnernden Wassermassen sieht, die in eine tiefe Gletscherspalte verschwinden.

Tomas Malik
Großer Geysir: Naturschauspiel mit Wow-Effekt
Oh! Wow! Ah! Die Eruption eines Geysirs löst weltweite Bewunderung aus. Geysire sind Grundwasserphänomene, die ihr Wasser auf die gleiche Art erwärmen wie heiße Quellen. Viele kommen in der Nähe von Vulkanen oder jungen vulkanischen Gesteinen vor. Dabei ist Island die Heimat dieses schönen Naturphänomens. Daher sollte ein Trip zum Großen Geysir bei einer Island-Reise auf keinen Fall fehlen. Er ist nämlich der Namensgeber für diese Art von geothermalen Quellen. Das isländische Wort »gjósa« bedeutet »heraussprudeln«. Na, passender könnte die Bezeichnung für das imposante Naturphänomen kaum sein!

Ethan Hu
Papageientaucher in Látrabjarg
Unser nächster Tipp zu den Sehenswürdigkeiten in Island führt wieder in die Welt der Tiere, und zwar nach Látrabjarg. Hier, am westlichsten Ort Europas, sind die goldigen Papageientaucher zu Hause. Wobei wir den englischen Begriff »Puffins« charmanter finden. Auch wenn man keine Puffins erblicken kann, so gibt es viele andere Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung. Allein das Panorama und die Steilklippen machen die Reise wert!

Nicholas Kampouris H.
Halbinsel Snæfellsnes: Hotel im Nirgendwo
Das Hotel Búðir steht wortwörtlich irgendwo im Nirgendwo. Hier kann man wunderbar zur Ruhe kommen und die isländische Natur auf sich wirken lassen. Das außergewöhnliche Hotel liegt auf der Südseite der Halbinsel Snæfellsnes in einem Dorf, das einzig und allein aus einer Kirche und dem Hotel besteht. Zudem punktet das Getaway mit einer ausgezeichneten Küche.

Cassidy Kelley
Eiseberge im Jökulsárlón-See
Ein imposanter Anblick jagt den nächsten! Der Jökulsárlón-See beeindruckt durch seine riesigen Eisberge, die teilweise eine Höhe von bis zu 15 Meter erreichen. Bei den Eisbergen lassen sich Farbunterschiede erkennen. So verursacht vulkanische Asche schwarze Einflüsse, und Kristalle im Eis bilden blaue Reflexionen. Kamera nicht vergessen!

Rolf Gelpke
Mars-Feeling in Námafjall
Befinden wir uns wirklich auf der Erde? In Námafjall fühlt man sich tatsächlich wie auf einem anderen Planeten. Keine Vegetation gibt es hier. Hitze und Schwefelgeruch machen den Besuch des aktiven Vulkans noch authentischer. Hier kann jeder seine persönliche Mars-Erfahrung machen.

Joshua Earle
Schauspiel der Nordlichter
Das wohl bekannteste Naturschauspiel Islands darf man sich natürlich nicht entgehen lassen. Jeder kennt sie, die dunklen Fotos mit den bunt gefärbten Himmeln. Und in kaum einem Land kann man die Polarlichter, auch Aurora Borealis, besser beobachten als in Island. Unser Tipp: eine Tour gleich am Anfang der Reise buchen. Sollte man Pech haben, kann man die Tour (kostenfrei) auf einen anderen Tag verschieben und sein Glück erneut versuchen.

Balazs Busznyak
Schmausen beim Food & Fun Festival
Das Food & Fun Festival lockt jährlich internationale Starköche auf die Insel. Während des Festivals werden in verschiedenen Restaurants Vier-Gänge-Menüs eines jeden Teilnehmers angeboten. Am Finaltag müssen dann alle Köche gegeneinander antreten. Die Hürde: Auf dem Menü stehen dann ausschließlich isländische Zutaten.
Weitere Informationen über das Kulinarik-Festival gibt es auf der Webseite des Veranstalters.

Margo Brodowicz
Noch mehr Sehenswürdigkeiten in Island
Weitere Informationen über die Sehenswürdigkeiten in Island findet ihr bei Visit Iceland. Unsere persönlichen Highlights und Reisetipps findet ihr in unserem Island-Reiseguide.
Ökotourismus in Island: Wir verraten euch, wie das Land nachhaltiger werden will.
Roadtrip gefällig? Redakteurin Linda war unterwegs auf der Halbinsel Reykjanes, die Begegnungen mit Natur, Menschen und Musik verspricht.