Las Vegas, die wuselige Metropole mit ihren weltberühmten Casinos, ist nur eine von vielen Facetten Nevadas. Inspirierend und spektakulär sind auch die Landschaften Nevadas. Vor allem, wer den rauen Westen der USA erleben will, ist im »Silver State« an der richtigen Adresse. Diese Sehenswürdigkeiten in Nevada sollte man sich bei einer Rundreise durch den Bundesstaat nicht entgehen lassen. 

Nach Herzenslust einkaufen, sich kulinarisch verwöhnen lassen und die berühmtesten Shows und Casinos der Welt erleben: Keine Frage, Las Vegas ist »the place to be« für alle, die Shopping, gutes Essen und Entertainment bis zum Abwinken lieben. Das gelingt vor allem auf dem Las Vegas Strip. Hier flanieren jedes Jahr Millionen von Besuchern vorbei an berühmten Casino-Resorts wie dem Caesars PalaceWynn Las Vegas oder Bellagio. Die Hotels sind gigantisch groß, fast schon Kleinstädte.

Skyline von Las Vegas in der Nacht

Ameer Basheer

Viele der Hotels sind Gastgeber großartiger Show-Attraktionen. Ab Mitte November etwa wird Megastar Adele ihre Showreihe »Weekends with Adele« im Caesars Palace beginnen, 32 Vorstellungen sind bis Ende März 2023 geplant. Auch Usher hatte vor drei Monaten in der Stadt seine neue Show Las Vegas Residency im Dolby Live at Park MGM vorgestellt. Und die House-DJ-Band Swedish House Mafia wird noch gute zwei Jahre lang im Encore Beach Club und XS Nightclub im Wynn Las Vegas auflegen.

Kunst in Downtown, coole Bars im Fremont District

Aber die spektakulären Shows und Konzerte mit weltberühmten Superstars sind nicht die einzigen Highlights der Stadt. Kunstliebhaber etwa können tolle Werke im ARIA Resort oder in Downtown Las Vegas entdecken, zum Beispiel im Modern Contemporary Art Museum. Es zeigt auf über 9.000 Quadratmetern Fläche Galerien mit wechselnden Ausstellungen etablierter und aufstrebender Künstler mit Werken der modernen Kunst ab dem 20. Jahrhundert. Für eine quirlige Kunst- und Kulturszene steht auch die Arts Factory Las Vegas. Unter dem Dach des Hauses in Downtown haben sich Künstler, Architekten, Fotografen, Grafikdesigner und Galerien zusammengefunden. Comedy-Clubs, Blues- und Jazzbars und andere musikalische Geheimtipps findet man dagegen im Fremont District im Herzen von Downtown.

Fremont District in Las Vegas

Ryan Donnell/Travel Nevada

Action auf der Zipline

Eher Lust auf Action statt auf Casinos oder Kunst? Dann wäre die Zipline SlotZilla die richtige Adresse. Es schickt Adrenalinfreunde mitten in Downtown in luftige Höhe. An einer Seilkonstruktion gleitet man über den Köpfen der Fußgänger die Fremont Street entlang. Ein Riesenspaß, vor allem für Familien, die Las Vegas besuchen.

Im Hinblick auf den Adrenalinpegel übertroffen wird SlotZilla nur noch von Rio Voodoo Skyline. Sie verbindet die Twin Towers des Hotel-Casinos Rio. Die Action beginnt im 50. Stockwerk des Masquerade Towers. Ein Sicherheitssitz befördert die Fahrgäste in einer bis zu 50 Stundenkilometer schnellen Zipfahrt zum gegenüber liegenden 20 Stockwerke hohen Ipanema Tower. In etwas chilligerem Tempo geht es anschließend wieder zurück zum Ausgangspunkt. In mehr als 250 Metern Höhe genießt man während der Fahrt einen coolen 360-Grad-Ausblick auf Las Vegas und die umliegende Region.

Gut zu wissen: Einige Attraktionen in Las Vegas sind gratis. Der Bellagio-Springbrunnen, der Botanische Garten im Bellagio, das Welcome-to-Las-Vegas-Schild, der Vulkan am Mirage und das Flamingogehege im gleichnamigen Resort gehören zu den Sehenswürdigkeiten, die man für lau entdecken kann.

Welcome to Las Vegas Schild

David Vives

Umgebung von Las Vegas entdecken: Red Rock National Conservation Area und Hoover Dam

Berggipfel, spektakuläres Panorama und wilde, rauschende Flüsse sind nicht unbedingt die Bilder, die man mit Las Vegas verbindet. In der Umgebung der Glitzerstadt liegen aber mehrere State- und Nationalparks, die genau das bieten. Sie bieten sich geradezu für einen Tagesausflug von Las Vegas aus an. Hier einige Vorschläge:

Panoarmablick auf Las Vegas und Berge im Hintergrund

Ryan Hafey

30 Kilometer östlich von Las Vegas liegt die Red Rock National Conservation Area. Der Kontrast zur glitzernden Welt in Las Vegas fällt sofort ins Auge: die Mojave-Wüste, der Red Rock Canyon, bizarre, farbige Felsformationen, natürliche Quellen und sogar ein Wasserfall erwartet einen hier. Die vielen Felsen des Canyons sind auch das ideale Territorium für alle, die gern wandern oder klettern. Die Gegend kann zu Fuß, per Fahrrad, auf dem Motorroller oder auf dem Rücken eines Pferdes erkundet werden.

Blick auf Red Rock Canyon in Nevada

Daniel Halseth

Eines der großen Ingenieurswunder Amerikas, der Hoover Dam, können Besucher nur etwa 41 Kilometer von Las Vegas entfernt, in Boulder City, besuchen. Der 1935 eröffnete Staudamm wurde erbaut, um die Wasserkraft des Colorado River zu nutzen und dadurch Energie für Nevada, Arizona und Colorado zu generieren. Touren zum Hoover Dam sind von Las Vegas aus buchbar und ein Muss vor Ort: über den Hoover Dam Bypass spazieren und einen einzigartigen Blickwinkel des Hoover Dam erhalten, das hat was! Wer noch Zeit hat: Der Lake Mead, entstanden durch die Erbauung des Hoover Dams, kann in Boulder City am Boulder Beach besucht werden. Hier können sich Besucher auf eine Kayaktour begeben oder Stehpaddeln. Und für alle, die mehr über das Gebiet erfahren wollen, ist das Alan Bible Visitors Center, direkt am Parkeingang, einen Stopp wert.

Hover Dam aus der Vogelperspektive

Cédric Dhaenens

Death Valley und Great Basin Nationalpark

Ausgedörrte Wüstenebenen, eingerahmt von felsigen, über 3.000 Meter hohen Bergketten – willkommen im Death Valley, einem der heißesten, trockensten und tiefgelegensten Orte der Erde. Und heiß ist es hier wirklich. Im Sommer überspringt die Temperatur-Anzeige locker die 45-Grad-Marke. Kaum zu glauben: An diesem scheinbar ausgestorbenen Ort leben über 1.000 Pflanzenarten, Echsen und winzige Fische. Deshalb ist das »Tal des Todes« ein Unesco-Biosphären-Reservat. Von Las Vegas sind es rund zwei Stunden mit dem Auto über die US 95 zum Eingang des Nationalparks. Die Kamera darf hier auf keinen fehlen. Es locken spektakuläre Fotomotive.

Straße im Death Valley in Nevada

Johannes Plenio

Wenn man vor den bis zu 4.000 Jahre alten Bristlecone Pines steht, ist man überwältigt. Aber Besucher erwartet im Great Basin Nationalpark, viereinhalb Stunden nördlich von Las Vegas, weitaus mehr. Ein Muss ist die unterirdische Tropfsteinhöhle Lehman Caves. Außerdem ist der Wheeler Peak mit 3.982 Metern der höchste Berg Nevadas. Eine Wild-West-Landschaft wie aus dem Bilderbuch ist die Great Basin National Heritage Area, mit Ranches, Minen, Gleisen, Bergen und Wüstentälern. Der Great Basin National Park glänzt darüber hinaus mit der Auszeichnung »International Dark Sky Park«, verliehen von der International Dark Sky Association. Hier können Besucher an einem von Park-Rangern oder besser gesagt »Dark Rangern« geführten Programm im Astronomie-Amphitheater teilnehmen und den Himmel durch ein Hochleistungsfernrohr erkunden. Aber auch ohne Führung ist die Sternebeobachtung im Great Basin Park ein Höhepunkt bei einer Rundreise durch Nevada.

Nevada im Valley of Fire State Park entdecken

Die Farben und Formen der feuerroten Sandstein-Formationen des Valley of Fire, rund 80 Kilometer nordöstlich von Las Vegas, sind eindrucksvoll. Besucher tauchen hier in eine andere Welt ein. Die roten Sandsteinformationen des etwa 141 Quadratkilometer großen Parks sind eine Attraktion und sowohl bei Fotografen als auch bei Abenteurern beliebt.

Autos auf Straße im Valley of Fire

Dave Herring

Im ältesten State Park Nevadas finden Motorradfahrer, Camper und Outdoor-Fans tolle Routen, Wanderwege, Stellplätze und gut ausgestattete Campingplätze. Während einer Erkundungstour sollten Besucher besonders auf Petroglyphen achten. Das ist eine uralte Steinkunst, die im ganzen Park und vor allem im Atlatl-Rock-Gebiet gefunden werden kann. Auch Filmregisseure fanden den Valley of Fire State Park toll. So toll, dass sie ihn als Kulisse für Filme wie »Star Trek«, »Total Recall« oder Western-Klassiker wählten.

Golfspielen in Mesquite, Wassersport in Laughlin

Gleich sieben spektakuläre Golfplätze erwarten Liebhaber in der kleinen 16.500-Einwohner Stadt Mesquite, an der Grenze von Nevada und Arizona. Eingebettet in die Ausläufer der Virginia Mountains, nur 128 Kilometer von Las Vegas entfernt, bieten die Golfplätze unterschiedliche Kulissen in der Natur, von den Red Rock Canyons bis hin zu opulenter und saftiger Landschaft.

Am Ufer des Colorado River, rund 160 Kilometer südlich von Las Vegas, liegt eine Reihe von neun Casino- Resorts, die das Herz von Laughlin ausmachen. In den 1940er Jahren als eine Touristen-Destination gegründet, zieht Laughlin die Besucher mit einer riesigen Auswahl an Wassersportarten an. Hier kann man sich ein Kayak oder Kanu schnappen oder an geführten Boots- und Angeltouren teilnehmen.

Die Nevada State Route 375 entlangfahren

Alle, die mehr Zeit in Nevada verbringen, sollten sich einen Mietwagen schnappen und Kurs auf den Nevada State Route 375 nehmen. Er ist mittlerweile auch bekannt als Extraterrestrial Highway – was dem Hype um die geheime Militärbasis »Area 51« geschuldet ist. Entlang des »E.T. Highways« gibt es Ungewöhnliches und Interessantes zu entdecken. Die Reise beginnt mit einem Besuch des National Atomic Testing Museum in Las Vegas. Die Ausstellung »Area 51 – Mythos oder Realität« handelt von den Geschichten rund um die Militärbasis.

Aber der Reihe nach: Auf der U.S. 93 sind es von Las Vegas 175 Kilometer nach Crystal Springs. Hier beginnt der Extraterrestrial Highway. Empfehlenswert ist ein Halt am E.T. Fresh Jerky, ein Shop mit einer großen Auswahl an Dörrfleisch. Wer kein Jerky mag, sollte unbedingt ein Foto neben dem coolen Alien machen. Auf der östlichen Seite des Highways gibt es eine weitere Fotomöglichkeit: das E.T. Straßenschild.

Foto vorm ET Jerky in Nevada

Sydney Martinez/Travel Nevada

Nördlich des Straßenschildes befindet sich das Alien Research Center samt angeschlossenem Souvenirladen. Es ist schwer zu übersehen: die gigantisch Alienstatue sieht man schon von Weitem. Etwa 30 Kilometer weiter liegt die »Black-Mail-Box« – ein Briefkasten mitten in der Wüste, wo geheime Botschaften von Agenten, Außerirdischen und Militär ausgetauscht worden sein sollen. Naja, angeblich jedenfalls ..

Nur 31 Kilometer von dem mysteriösen Briefkasten entfernt liegt die Stadt Rachel. Sie hat weniger als 100 Einwohner, und außer dem A’Le’Inn gibt es hier nicht viel zu entdecken. Aber das Motel und Restaurant sollte man keineswegs verpassen. Die Wände des Restaurants schmücken UFO-Fotos, Alienbilder und Augenzeugenberichte. Wen das nicht beeindruckt, kann hier immerhin einen echten Alienburger verspeisen. Bei Warm Springs, 95 Kilometer von Rachel entfernt, endet dann der Extraterrestrial Highway.

Altes Auto und Schild A’Le’Inn in Rachel, Nevada

Travel Nevada

Ghost Towns: Auf den Spuren der Silberminenstädte

Wie der Name »Silver State« bereits verrät, war Nevada früher die Heimat zahlreicher Silberminenstädte. Heutzutage sind die einst prächtigen Orte zerfallen. Goldgräber aus dem ganzen Land und der ganzen Welt  strömten hierher, um ihr Glück zu versuchen und errichteten zu diesem Zweck kleine Städte. Nachdem die Quellen der Edelmetalle dann erschöpft waren, ließen die Bewohner alles zurück, zogen weiter und erbauten eine neue Stadt. So entstanden die über 600 Ghost Towns in Nevada. Nur noch Ruinen erinnern heute an diese Zeit. Aber viele der Geisterstädte sind Besuchern noch öffentlich zugänglich. Und wer das Glück hat, ganz allein in einer der Geisterstädte zu sein, der wird den morbiden Charme dieser Orte wohl niemals vergessen.

Techatticup in Nelson Ghost Town

Sydney Martinez/Travel Nevada

Eine der meistfotografierten Geisterstädte des Wilden Westens am Rande des Death Valley ist Rhyolite. Nachdem die letzten Bewohner Rhyolite 1914 verlassen hatten, nutzte Paramount Pictures die Ghost Town zehn Jahre später als Kulisse für den Film »The Air Mail«. Noch heute fühlen sich Besucher wie in ein Filmset des amerikanischen Westens versetzt!

Besucher in der Geisterstadt Rhyolite

Sydney Martinez/Travel Nevada

Zu den Überresten dieser Ghost Town gehört auch das Tom Kelly Bottle House. Das ist ein Haus, das aus über 50.000 Bierflaschen und Lehm erbaut wurde. Das Gebäude ist das älteste und größte bekannte Flaschenhaus der USA.

Souvenir sammeln am Stadtrand von Ely

Aber nicht nur Silber kommt in Nevada vor. Auch verschiedene Edelsteine wie Granate, Türkise, Opale oder Chalzedone gibt es hier. Einige Shops in Nevada riechen das Geld der Touristen und bieten die Mineralien zum Kauf an. Aber warum kaufen, wenn es eine Alternative für lau gibt, die zudem Spaß macht? Man kann die Mini-Glitzer-Souvenirs nämlich selbst sammeln – ein Erlebnis, das so schnell niemand vergisst! Dazu muss zum Garnet Hill (garnet = Granat) reisen. Die Gegend ist bekannt für die dunkelroten Granate, die bei einem Vulkanausbruch vor etwa 35 Millionen Jahren verstreut worden sind. Diese Granate sind in den Hügeln am Stadtrand von Ely begraben und befinden sich im Vulkangestein. Die in dem öffentlichen Erholungsgebiet zu findenden Steinchen sind zwar natürlich von Juwelierqualität, aber ein tolles selbst gesammeltes Souvenir allemal.

Reno: Wild-West-Feeling im Norden von Nevada

Bleiben wir im Norden Nevadas. Dort herrscht vielerorts noch unverfälschte Wild-West-Romantik. Das Northern Territory trägt nicht ohne Grund den Namen Cowboy Country. Cowboyhut und Jeans sieht man hier häufig, und die Geschichte der frühen Farmer lebt in vielen touristischen Angeboten wieder auf. So etwa in Reno. Hier wird die Kultur der Cowboys in Ehren gehalten. Renos Innenstadt lockt mit Casinos, Clubs, Bars, Kaffeehäusern, Brauereien und Restaurants.

Besucher im Gold Hill Saloon in Reno

Sydney Martinez/Travel Nevada

Rund 97 Kilometer östlich von Reno liegt die landwirtschaftliche Region Fallon. In der Region stehen die Ruinen des ehemaligen Militärstützpunktes Fort Churchill aus dem Jahre 1860. Ein ungewöhnliches Naturschauspiel bieten Tausende von Wandervögeln, die auf ihrer Reise im Stillwater Wildlife Refuge zusammenkommen.

Wo und wie die guten heimischen Lebensmittel wachsen, veranschaulicht Lattin Farms, eine Bio-Farm in Familienbesitz, wo man ganzjährig frische Produkte einkaufen kann. Auf der Frey Ranch gibt es in der Frey Ranch Distillery Hochprozentiges wie Gin, Wodka, Bourbon oder Whiskey, gebrannt aus eigen angebautem Korn.

Ein absolutes Must-see in Fallon sind die Petroglyphen, uralte Felszeichnungen an der Grimes Point Archeological Site, ungefähr 16 Kilometer östlich von Fallon am U.S. Highway 50. Dabei sollte auch eine Führung durch die Hidden Cave eingeplant werden, die rund zweieinhalb Kilometer nördlich des Grimes Point liegt. Die Tour beginnt am Churchill County Museum.

Sand Mountain und Elko, die Western-Stadt

32 Kilometer von Fallon entfernt liegt der 180 Meter hohe Sand Mountain, eine »singende« Sanddüne, die jede eine Menge Spaß verspricht. Wer nämlich schon immer einmal mit dem Board oder einem Dune Buggie durch den Sand düsen wollte, ist auf dieser Sanddüne mitten in Nevada an der richtigen Adresse. In Camps oder in Trailern können Besucher sogar direkt an der Düne übernachten um am nächsten Tag als Erster auf der Piste zu sein.

Buggy fährt Düne in Sand Mountain

Sydney Martinez/Travel Nevada

Weiter geht es auf der Interstate 80 in die Stadt Winnemucca. Sie ist bekannt für ihr baskisches Erbe. Sehenswert ist das Buckaroo Hall of Fame & Heritage Museum, wo der Geist wahrer Legenden des amerikanischen Westens bewahrt wurde.

Der nächste Halt durch den Norden von Nevada ist Elko. Es gilt als das Zentrum der Cowboy-Kultur Nevadas. Jährlich versammeln sich Western-Fans und Cowboys im Western Folklife Center, um am National Cowboy Poetry Gathering teilzunehmen. Ein weiteres Highlight ist J.M. Capriola, eine der berühmtesten Sattlereien der Welt, wo man einem Sattler bei der Arbeit über die Schulter schauen kann und ganz nebenbei noch coole Souvenirs findet. Elko bietet sich ebenfalls als Ort zum Übernachten an und als Basis für einen Abstecher in die Ruby Mountains östlich von Elko, um bei Outdoor-Unternehmungen wie Wandern, Fischen und Reiten Western-Feeling zu erleben.

Wanderer in Ruby Mountains in Nevada

Sydney Martinez/Travel Nevada

U.S. 50 – »Loneliest Road in America«

Von Elko aus führt die Route über die Nevada State Route 227 (NV-227) bis zur Abzweigung auf die NV-228 und weiter über den Harrison Pass bis zur NV-767 durch die Landschaften des Ruby Valley, das zum Fotografieren einlädt. Um hoffentlich viele großartige Bilder reicher geht es weiter auf der NV-229, die in den US Highway 93 mündet. Vorbei an Ely geht es auf den U.S. Highway 50. Die U.S. 50 gilt als »Loneliest Road in America«. In 1986 veröffentlichte das amerikanische Magazin »Life« einen Bericht über den Highway 50 und nannte es »Die einsamste Straße Amerikas«. Seitdem steht sie auf der Liste bei Roadtrips ganz oben und viele nehmen die Herausforderung der 480 Kilometer an.

Der Highway 50 beginnt in Fernley und endet in Ely. Auf der Strecke gibt es viele Sehenswürdigkeiten, wie die Middlegate Station, der perfekte Ort für eine Mittagspause mit einem Riesen-Burger. Erster Halt ist die Stadt Eureka, wo es ein veritables Opernhaus und ein Gerichtsgebäude aus dem 19. Jahrhundert zu besichtigen gibt. Weiter geht es auf dem Highway 50 bis zur Middlegate Station, die 1860 als Pony Express Station errichtet wurde. Heute ist dieses echte Oldschool Roadhouse berühmt und berüchtigt für seinen legendären Burger. Für das »Middlegate Monster« sollte man viel Hunger mitbringen.

Riesenburger mit Fritten in Middlegate Station der

Sydney Martinez/Travel Nevada

Letzte Station auf dem Roadtrip ist Virginia City, die im Jahr 1860 als boomende Bergbaustadt gegründet wurde, wie so viele Städte im »Silver State«. Mit einer Holzpromenade und vielen historischen Bauwerken aus dem 19. Jahrhundert, wie Kirchen, Museen, Saloons und Opernhaus, gilt Virginia City als einer der am besten erhaltenen Städte des Wilden Westens.

Legendär: Der Besuch eines Sagebrush Saloons

Reisende, die die Geschichte des Silver States aufsaugen wollen, müssen unbedingt eine bestimmte Art von Kneipe besuchen: einen Sagebrush Saloon. Diese Saloons sind weniger komfortabel als manche Bar, doch dafür gemütlicher als eine gemeine Spelunke und mindestens so authentisch wie ein Abenteuer im verrückten Wilden Westen! Die raue Vergangenheit Nevadas ist in Sagebrush Saloons im ganzen Bundesstaat noch immer präsent. Sie gehörten oft zu den wenigen Etablissements, die der Pleite der Minen, Bränden oder auch der Prohibition trotzten. Wer das Durstlöschen mit Geschichte verbinden möchte, macht Halt im Bucket of Blood Saloon in Virginia City. Dieser wurde 1876 erbaut – ein Jahr nach dem großen Brand, der einen Großteil von Virginia City zerstörte.

Bucket of Blood Saloon in Virginia City

Sydney Martinez/Travel Nevada

Auf den Spuren der Indianer in Nevada

Wunderbare Landschaften gibt es im amerikanischen Westen jede Menge, aber der Staat Nevada hat einen Trumpf im Ärmel, der alle anderen sticht: die prähistorischen Stätten der amerikanischen Ureinwohner, die überall in Nevada zu finden sind. Wo sonst können Wanderer durch die ehemaligen Jagdgründe der ersten Bewohner dieser Region streifen, Jahrtausende alte indianische Felszeichnungen bewundern, bevor sie in einen unglaublichen Farbenrausch eintauchen?

Vor etwa 15.000 Jahren bedeckte ein riesiger Gletschersee, der Lake Lahontan, einen großen Teil Nevadas einschließlich der Black Rock Desert. Heute ist nur noch der Pyramid Lake davon übrig, der aber immer noch größer als der bekannte Lake Tahoe ist. Seinen Namen verdankt der See einer pyramidenförmigen Felsformation mitten im Wasser. Ursprünglich lebten hier die Paiute-Indianer, noch heute sind der See und die umliegenden Gebiete Stammesland.

Lake Pyramid in Nevada

Sydney Martinez/Travel Nevada

Einst lag das Gebiet um Fallon vollständig unter dem Spiegel des Lahontan-Sees. Als das Wasser sank, schufen die Wellen eine Höhle, die Hidden Cave. Der Reichtum an Wasser und Wildtieren lockte viele Paiute-Indianer an, die in dem Gebiet ihre künstlerischen Spuren hinterließen. Rund 6.000 Jahre alte Felszeichnungen erzählen in der Grimes Point Prehistoric Rock Art Site von den ersten Bewohnern Nevadas. In der Hidden Cave bewahrten sie ihre wertvollsten Besitztümer wie Körbe und Pfeile auf. Die Höhle wurde in den 1920er Jahren wiederentdeckt und kann auf kostenlosen geführten Touren besichtigt werden.

Hickinson Petroglyph Recreation Area und Toquima Cave

Big Smoky und Monitor Valley umrahmen mit ihrer wilden Schönheit den Hickison Summit am nördlichen Ende der Toquima Range. Hier hatten die Western Shoshones in prähistorischen Zeiten ihre Jagdgründe. Heute führt ein flacher, leicht begehbarer Weg zu Felswänden, die mit Petroglyphen geschmückt sind. Für eine Wanderung zu weiteren Felszeichnungen und zu traumhaften Aussichten lohnt sich allemal eine längere Pause; vielleicht sogar mit Übernachtung am nahegelegenen Zeltplatz.

Wer Hickinson erlebt hat, wird die Toquima Cave nicht versäumen wollen. Die Höhle in der Nähe von Pete’s Summit in der Toquima Range ist eine der erstaunlichsten indianischen Stätten Amerikas. Die Western Shoshone nutzten sie vor 3.000 bis 1.500 Jahren zeitweise als Unterkunft und hinterließen an den Wänden leuchtende Piktogramme. Sie gehören zu den bekanntesten und am besten erhaltenen in den USA. Manche Figuren lassen zum Beispiel einen Hirsch oder einen Büffel erkennen. Alles andere bleibt der Fantasie des Betrachters überlassen.

Toquima Cave in Nevada

Sydney Martinez/Travel Nevada

Der Höhepunkt unter den archäologischen Stätten Nevadas ist 7.000 alte prähistorische Siedlung Alta Toquima. Man findet sie unterhalb des 3.640 Meter hohen Gipfels Mount Jefferson. Die Wilderness Area ist ein rund 150 Quadratkilometer großes Schutzgebiet und wie der Name sagt, wild und einsam. Nur Wanderwege durchziehen die großartige Landschaft.

Winterspaß in Nevada

Übersetzt bedeutet Nevada »schneebedeckt« – und dieser Name ist Programm. Vielerorts kommen Wintersportler in dem Bundesstaat auf ihre Kosten. Hier ein paar Spots für alle, die gern Spaß im Schnee haben: Eingebettet zwischen den Fichten- und Kieferwäldern des Mount Charleston ist der Lee Canyon eines der bestgehütetsten Geheimnisse der Einwohner von Las Vegas. Auf 28 Hektar und mit etwa einem halben Meter Schnee pro Jahr liegt diese Idylle nur etwa 30 Minuten von Las Vegas entfernt. Mit mehreren Dutzend unterschiedlichen Pisten hat dieses Skigebiet von blauen bis schwarzen Pisten für jeden etwas zu bieten.

Bekannt als die »Alpen von Nevada« ziehen die Ruby Mountains mit einer Höhe von etwa 3.500 Metern seit jeher Abenteurer an. Sie sind ideal für Skitouren und bei Snowmobilfahrten. Die Ruby Mountains Heli Experience gibt Ski Freaks die Möglichkeit, schwer zu erreichende Pulver- und Tiefschneehänge zu entdecken.

Skifahrer im Lamouille Canyon, Nevada

Sydney Martinez/Travel Nevada

An der Grenze von Kalifornien und Nevada, mit Blick über den südlichen Teil des Lake Tahoe, liegt das Heavenly Mountain Resort, Etwa 1.900 Hektar mit rund 50 gepflegten Pistenkilometern gibt es hier.

Am höchsten Punkt des Lake Tahoe nur etwa 30 Fahrminuten von Reno entfernt liegt das Gebiet Mount Rose Ski Tahoe, der Lieblingsberg der Einheimischen auf etwa 2.500 Metern. 485 Hektar traumhaftes Gelände und Pisten jeden Schwierigkeitsgrades erwarten die Besucher. Am Nordufer des Lake Tahoe in der Nähe der Stadt Incline Village gelegen, bietet das Skigebiet Diamond Peak super Blicke auf den Lake Tahoe, den höchsten Gebirgssee Nordamerikas. Das etwa 265 Hektar große Skigebiet verfügt über 30 Pisten und reichlich Waldabfahrten sowie sechs Lifte und eine etwa vier Kilometer lange Abfahrtsstrecke für diejenigen, die richtig Gas geben wollen.