In Nouvelle-Aquitaine im Südwesten Frankreichs erzählen 34 besonders schöne Dörfer etwas über die Geschichte, den Charakter und den Alltag der größten Region Frankreichs. Wir stellen die charmanten Kleinode vor.
Bordeaux, das Dordogne-Tal, Cognac, Poitiers und das Futuroscope, Pau und die Pyrenäen, Biarritz und das Baskenland, Limoges – in Nouvelle-Aquitaine ist für jeden etwas dabei! Atemberaubende Landschaften, endlose Strände von Bayonne bis La Rochelle, lebendige Städte wie Sarlat und Events wie »Châteaux en fête«, das vom 19. April bis 4. Mai 2025 in mehreren Schlössern im Périgord stattfindet. Daneben lockt die Region aber auch viele Dorfliebhaber an. Das liegt an den besonders pittoresken Dörfern, die es in Nouvelle-Aquitaine zu entdecken gibt. Einige von den Schmuckstücken stellen wir in diesem Artikel vor.
Dörfer in Nouvelle-Aquitaine: Angles-sur-l’Anglin und Aubeterre-sur-Dronne
Beginnen wir den Spaziergang im Norden von Poitiers in Angles-sur-l’Anglin. Schon seit 1982 gehört das Dorf zu den schönsten Frankreichs. Das Dorf ist ein seit der Urzeit strategisch bedeutender Ort: ein in den Felsen gemeißelter Fries, eine Festung und traditionelle Stickerei stehen auf dem Programm. Die Ruine der tausendjährigen Burg verströmt eine einzigartige Atmosphäre und bietet einen tollen Blick auf die Umgebung.

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Etwas weiter südlich erwartet Besucher in der Nähe von Angoulême der Ort Aubeterre-sur-Dronne. Die Häuser des Dorfes schmiegen sich an eine Kreideklippe. Allein sie sind ein Foto wert: Das Weiß der Fassaden kontrastiert wunderbar mit dem Rot der Ziegeldächer. Höhepunkt des Dorfes ist die unterirdischen Kirche Saint-Jean. Sie ist eine der größten monolithischen Kirchen Europas. Sie wurde im 12. Jahrhundert in die Felswand gehauen und hat ein über 20 Meter hohes Gewölbe im Mittelschiff.
Weiter geht es in Nouvelle-Aquitaine in Richtung des Atlantiks zu einem Spaziergang bei frischer Luft in den malerischen Ortschaften Mornac-sur-Seudre, La Flotte, Ars-en-Ré auf der Insel Ré und Talmont-sur-Gironde. Das ist eine ehemalige feudale Zitadelle, die bemerkenswert gut erhalten ist und über den Gironde-Ästuar ragt.
Herzogschloss und ehemalige Markthalle in Mortemart
Nun geht es wieder ins Landesinnere von Nouvelle-Aquitaine zurück. Hier kann man die Harmonie und das süße Leben bei Limoges genießen. Genauer gesagt in Mortemart. Das ist eine kleine, charmante Ortschaft mit einem Herzogsschloss. Schön ist auch die ehemalige Markthalle, um die herum Häuser aus dem 17. Jahrhundert stehen.
Noch weiter im Süden kann man bei Brive-la-Gaillarde gleich drei hübsche Dörfer besichtigen. Collonges-la-Rouge, das aus rotem Stein errichtet wurde. Curemonte mit seinen drei Schlössern. Und schließlich Turenne, eine ehemalige Vizegrafschaft, in der sich Türme und Warten an die Füße der Burgruine schmiegen.

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Gassen-Lädchen im Tal der Dordogne
Im nahegelegenen Tal der Dordogne gibt es gleich vier bemerkenswerte Dörfer: Domme, Castelnaud-la-Chapelle, La Roque-Gageac und Beynac-et-Cazenac. Sie alle liegen recht nah beieinander.

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Die im Schatten einer feudalen Burg gelegenen Gassen laden zu einem Bummel vorbei an Lädchen und eleganten Häusern aus gelbem Stein ein. Das Schöne: Sie haben allesamt nichts von ihrem mittelalterlichen Charme eingebüßt.
Aus den Gesprächen erklingt ein melodischer Akzent, die Sonne scheint – ein Spaziergang hier ist einfach herrlich. In den Bastiden der Täler von Lot und Garonne wie in Montflanquin sollte man es entspannt angehen lassen. Hier kann man einen Rundumblick auf die Landschaften genießen, die übrigens oft mit der Toskana verglichen werden. Auch Viane ist einen Umweg wert. Der Ort liegt am Ufer der Baïse und besitzt eine noch fast komplett erhaltene Festungsanlage.
Saint-Emilion, eine Mittelalterstadt, umringt von Weinbergen
Weiter westlich in der Nähe von Bordeaux findet man Saint-Emilion. Das ist eine Mittelalterstadt inmitten von Weinbergen. Sowohl Bordeaux als auch Saint-Emilion sind Teil des Unesco-Weltkulturerbes. Besonders hübsch anzusehen in Saint-Emilion ist die monolithische Kirche. Dabei handelt es sich um alte, in den Felsen gehauene Kirche aus dem 11. Jahrhundert. Schön auch: der Roy-Turm, den einzigen noch intakten romanischen Bergfried in der Gironde.

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In den Pyrenäen schließlich, im Béarn und im Baskenland, verzaubern die Orte Aïnhoa und La Bastide-Clairence mit ihren harmonisch aneinandergereihten, roten und grünen Fachwerkhäusern. Viele Kunsthandwerker haben hier ihr Atelier eingerichtet.

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Saint-Jean-Pied-de-Port: Magnet für Jakobswegpilger
Ganz schön viele Pilger hier, wunderte sich schon so manch Besucher in dem kleinen Dorf Saint-Jean-Pied-de-Port, das auch zu den schönsten Dörfern in Nouvelle-Aquitaine gehört. Nun, das liegt daran, dass das Dorf auf der Route der Pilger liegt, die auf dem Jakobsweg Via Podiensis nach Santiago de Compostela unterwegs sind. Spanien ist schließlich gleich um die Ecke. Schön anzusehen sind in dem Dorf die weißen Häuserfassaden samt knallroter Fenster, die Kirche Notre-Dame-du-Boût-du Pont und das Saint-Jacques-Tor.

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In all diesen Dörfern ist alles so schlicht und schön, das selbst die Zeit dort gern eine Pause einlegen würde. Mehr Informationen über die schönsten Dörfer der Region gibt es auf der Webseite des Tourismusverbandes in Nouvelle-Aquitaine.
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