Wer an die Kanaren denkt, der kann das Meer schon fast riechen. Aber die acht Inseln im Atlantik haben nicht nur Meer zu bieten. Jedes einzelne der Eilande ist ein echtes Paradies für Wanderer. Es finden sich Wanderrouten entlang alter Hirtenpfade. Wege, die an historischen Fischerdörfern vorbeiführen. Steige über vulkanische Mondlandschaften bis hin zu smaragdgrünen Lagunen und Pfade durch einen der weltweit ältesten Regenwälder. Neugierig geworden? An diesen Orten lässt es sich wunderbar Wandern auf den Kanarischen Inseln.

Isla de Lobos, Fuerteventura

Ohne rechtzeitige Anmeldung kommt keiner in den Genuss dieser leichten Wanderung, denn, um am dem vierstündigen Vergnügen teilnehmen zu können, bedarf es einer Bewilligung der zuständigen Behörde, die unbedingt rund drei Tage im Voraus beantragt werden muss. Die Isla de Lobos steht unter besonderem Schutz und war bis 1865 Heimat einer Seelöwen-Kolonie. Die Wanderstrecken führen unter anderem zur Marrajo Saline, zu den Leuchttürmen von Martiño and Puertito und außerdem zu den Überbleibseln der alten Fischersiedlungen.

Draufsicht auf die Isla de Lobos in Fuerteventura

Sergey Vovk/ Shutterstock.com

Ruta de la Plata, Gran Canaria

Über die natürlichen Pfade Gran Canarias trieben einst die Einheimischen ihre Tierherden zu grünen Weiden, heutzutage wird die Ruta de la Plata für Trekking- und Wochenendausflüge genutzt. Während die ambitionierten Wanderer 838 Höhenmeter überwinden, führt die Strecke durch Pinienwälder und vorbei am Roque Nublo, einem monströsen Felsen, der vor Jahrtausenden durch einen Vulkanausbruch an diese Stelle geschleudert wurde. Wer den höchsten Punkt des Weges erklommen hat, wird mit einem gerahmten Aussichtsbild belohnt: das Fenster zum Nublo, ein Bogen aus Naturstein, rahmt im wahrsten Sinne die umgebende Landschaft ein.

Pärchen sitzt auf Felsen und blickt über Gran Canaria

carol.anne/ Shutterstock.com

Caldera De Taburiente, La Palma

Im Zentrum von La Palma liegt eine der Hauptattraktionen der Insel, die Caldera de Taburiente, ein ehemaliger Vulkankessel und zugleich Nationalpark. Lust auf eine Kraterbesteigung? Das Gute: der Krater ist für jeden erreichbar, ob Anfänger oder Könner. Erfahrene Wandersleute erarbeiten sich Schritt für Schritt den Weg bis zur Sternwarte des Observatoriums Roque de los Muchachos. Trekking-Anfänger erreichen die Sternwarte mit dem Auto. Die Aussicht über die gesamte Inselgruppe ist für alle gleichermaßen spektakulär.

Vulkankrater Caldera de Taburiente auf der Kanarischen Insel La Palma

Kristyna Henkeova/ Shutterstock.com

Contadero – Cedro, La Gomera

Bestens ausgeschildert und für wirklich jeden Wanderfan geeignet, führt der Weg durch das Tal des Naturparks Garjonay durch majestätische, subtropische und uralte Wälder. Absolutes Highlight am Wegesrand: El Cedro, ein 150 Meter hoher Wasserfall, der den gesamten umliegenden Wald mit Feuchtigkeit versorgt. Wem diese satte Natur gefällt, der kann in der Nähe von El Cedro mitten in der Natur campieren. Wem das zu natürlich ist, der bucht sich in der Casa Rural zum Essen oder für eine Übernachtung ein. Unbedingt am Ende der Route einen Blick auf die eine Kapelle aus dem Jahr 1935 werfen, die eine beliebte Pilgerstätte ist.

Wasserfall in El Cedro auf La Gomera

hellocanaryislands

Los Gracioseros, Lanzarote

Manche Wege erscheinen als wären sie nicht von dieser Welt. Dieser Rundweg auf Lanzarote vermittelt diesen Eindruck immer wieder. Für Neu-Wanderer mit wenig Erfahrung ist der Abstieg entlang der Klippe von Famara im Norden der Insel allerdings zu anspruchsvoll. Das lose Geröll ist eher nur für erfahrene und trittsichere Wanderer geeignet. Enspannter läuft es sich auf dem gepflasterten Weg vom Dorf Yé nach Guinate. Auf kurvenreichen Pfaden geht es runter zum Meer und erlaubt dabei immer wieder prachtvolle Aussichten auf die Küste sowie auf den el Río, den Wasserarm, der Lanzarote und La Graciosa voneinander trennt. Ein Genuss für Outdoor-Enthusiasten.

Klippen von Famara an der Küste von Lanzarote

Karol Kozlowski/ Shutterstock.com

Vulkanbesteigung El Teide, Teneriffa

Eine Vulkanbesteigung auf den höchsten spanischen Berg sowie dritthöchsten Vulkan der Welt, den El Teide ist nicht für jedermann geeignet. Neben Wandererfahrungen sollte auch eine gute körperliche Verfassung Voraussetzung sein. Aber keine Sorge, es führen viele Wege hoch auf das Unesco-Weltnaturerbe. Gipfelstürmer ohne Wander-Gen können auf Auto und Seilbahn umschwenken und so etwa Zeuge des Sonnenuntergangs werden und zusehen, wie der Vulkan seinen mächtigen Schatten über die gesamte Insel wirft. Wer lieber dem Sonnenaufgang innewohnt, der kann in der Herberge Altavista, die sich vor dem letzten Aufstiegs-Abschnitt beim Krater des Feuerbergs befindet, übernachten.

Sonnenaufgang über dem Teide Vulkan auf Teneriffa

DaniGviews/ Shutterstock.com

Camino de Jinama, El Hierro

Ohne Trekkingschuhe und Windjacke kann es ungemütlich werden auf einer Wanderung entlang des historischen Camino de Jinama. Einst wurde er als Rundweg um die gesamte Insel genutzt, heute bietet er zwei unterschiedliche Streckenabschnitte zum einen für anspruchsvolle Wanderungen mit starkem Gefälle und zum anderen meist flach und somit gut für Trekking-Anfänger zu bewältigen. Besonders schön auf diesen Wegen ist der außergewöhnlichen Reichtum an einzigartigen Wacholderbäumen.

Wandern auf den Kanarischen Inseln auf El Hierro

hellocanaryisland

Mehr Infos zum Wandern auf den Kanarischen Inseln findet ihr unter www.hallokanarischeinseln.com.