Es steht vielleicht in den Sternen, wann wir an diese Orte reisen können. Doch dann finden sie definitiv ganz oben auf unsere Liste einen Platz. Hier lässt sich nach den Sternen greifen. In klaren Nächten scheinen Milchstraße, Sternschnuppen, Planeten und Sternbilder nicht wie weit entfernte Orte im Universum. Auf diesen Anblick zu warten lohnt! Und so lange träumen wir uns eben in ferne Galaxien.

Naturpark Westhavelland, Deutschland

Für diesen Ort braucht man noch nicht einmal ins Flugzeug steigen. Im Osten Deutschlands, in brandenburgischen Westhavelland, liegt einer »dunkelsten« Orte des Landes. Die Lichter der Stadt und die Luftverschmutzung sind hier so weit entfernt, dass man einen der sternenreichsten Himmel Deutschlands beobachten kann. Zudem ist der Naturpark Westhavelland eines der Dark Sky Reserves. Die 1988 gegründete International Dark-Sky Association zeichnet rund 130 Orte aus, die den dunkelsten und sternenreichsten Himmel der Welt bewahren. Ein besonders schöner Spot für Sternbeobachtung ist der Gülper See. Der Ort Gülpe soll ganz nebenbei auch der dunkelste Ort ganz Deutschlands sein. Hinter der Kulisse der Windmühle kann man sogar einen Blick auf die Milchstraße erhaschen.

Milchstraße vor Windmühle im Wetshavelland

Max Saeling

La Palma, Kanaren

La Palma ist ein Mekka für Sternegucker. Fast nirgendwo in Europa ist der Himmel nachts so dunkel wir über den Kanarischen Inseln. Sowohl Profi- als auch Amateurastronomen zieht es wegen des boomenden Astro-Tourismus auf die Kanaren. Im April 2012 wurde La Palma als erste »Starlight Reserve« der Erde anerkannt. Die besten Orte, um auf dem Eiland in den Sternenhimmel zu schauen? Der Berg San Bartolo im Osten der Insel. Der leicht zu erreichende Berg misst 439 Meter, umrandet von Steilwänden, und von ihm aus lässt sich der Nachthimmel in allen Himmelsrichtungen beobachten. Im Juni und Juli können Besucher in den frühen Abendstunden den Stern, der der Erde am nächsten liegt, besonders schön aufgehen sehen: Wega. Doch wer La Palma zum Sternegucken besucht, muss auch die Hügelkette Roque de los Muchachos besuchen.

Sternenhimmel auf La Palma vom Roque de los Muchachos

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Von hier aus kann man die Milchstraße oft mit bloßem Auge sehen. Zudem forschen hier Astronomen mittels riesiger Teleskope, die sich auf der Hügelkette platzieren wie nicht von diese Welt. Besucher können das Observatorium und auch Teleskope besuchen.

Kerry International Dark Sky Reserve, Irland

Im Südwesten Irlands auf der Iveragh-Halbinsel und entlang des Wild Atlantic Way erstreckt sich das Kerry International Dark Sky Reserve. Es ist das einzig bewohnte Lichtschutzgebiet. Zudem gilt es als das dunkelste auf der Nordhalbkugel. Denn nachts bietet die Region zwischen den Kerry Mountains und dem Atlantischen Ozean einen atemberaubend dunklen und sternenklaren Himmel.

Milchstraße und Sternenhimmel in Irland

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Und dass, obwohl neun bewohnte Dörfer in dem Bereich liegen. Besucher, die diesen abgelegenen Teil Irlands besuchen, können sogar in Bed & Breakfast-Unterkünften innerhalb des Reservats übernachten. Es lohnt sich, einen Guide zu buchen, denn er kann nicht nur die Sternenbilder erklären, sondern auch welche Mythen und Legenden sich um sie ranken. Schließlich sind wir in Irland, dem Land der Sagen. Und der unvergesslichen Sternbeobachtung.

Bryce Canyon Nationalpark, Utah, USA

Wer an Sternbeobachtung im Südwesten der USA denkt, dem würde wahrscheinlich als erstes der Grand Canyon einfallen. Tatsächlich gehört der Nationalpark auch zu den International Dark Sky Parks. Doch wir haben einen Geheimtipp: der nahegelegene Bryce Canyon. Hier kommen nicht nur wesentlich weniger Besucher hin, sondern der Sternenhimmel wirft sich auch vor einem besonders schönen Hintergrund in Pose. Die surreal anmutenden Hoodoo-Felsen vor sternklarem Nachthimmel sind einfach atemberaubend schön.

Mann mit Taschenlampe in Felsen von Bryce Canyon mit Milchstrasse

Ken Cheung

Im 35.000 Hektar großen Park in Utah können Besucher sich auf Exkursionen mit Astronomie-Rangers die schönsten Ausblicke auf bis zu 7.500 Sterne, die Milchstraße und Planeten wie Venus und Jupiter zeigen lassen.

Mauna Kea, Hawaii

Nichts für Zartbesaitete ist Sternbeobachtung auf Hawaii. Denn der beste Spot, um Milchstraße, ferne Planeten und Co. zu sichten, ist mit rund 4.205 Metern der höchste Gipfel Hawaiis. Der ruhende Vulkan Mauna Kea liegt auf Big Island, die größte Insel der hawaiianischen Inselkette. Wer am Abend zum Sternegucken aufbricht, sollte zunächst das Besucherzentrum »Onizuka Center for International Astronomy« auf halber Höhe des Mauna Kea aufsuchen. Hier kann man nicht nur Exkursionen auf den Gipfel mit Teleskop buchen, sondern sich auch in der Höhe akklimatisieren. Auf eigene Faust kann man selbstverständlich auch hinauf zum Observatorium. Es sollte allerdings schon ein Geländewagen sein. Besonders schön: Es ist der einzige Ort in den USA, von dem aus sich das gesamte Sternenbild »Kreuz des Südens« beobachten lässt.

Sternbeobachtung auf dem Mauna Kea auf Hawaii

Conner Baker

Aoraki Mackenzie International Sky Reserve, Neuseeland

Sozusagen ein Stern am Himmel der Sterngucker ist das Aoraki Mackenzie International Dark Sky Reserve auf der Südinsel Neuseelands. Es ist einer der größten internationalen Himmelparks für Sterngucker – und seit 2012 als solches auch ausgewiesen. Hier rücken sich Aurora Australies, wie das Südlicht auf der Südhalbkugel genannt wird, das Kreuz des Südens und der Südstern ins rechte Licht. Und das mit dem namensgebenden Gipfel des Parks im Hintergrund: dem Aoraki, oder auch Mount Cook genannt, dem mit 3.724 Metern höchsten Berg Neuseelands.

Milchstraße über Mount Cook in Neuseeland

Kamrul Arifim/Shutterstock.com

Im Aoraki/Mount Cook Nationalpark gibt es für Besucher ein Planetarium, Teleskope und ein Observatorium. Im Besucherzentrum am Rande des Reservats können auch geführte Sternbeobachtungs-Touren gebucht werden. Ebenso wie im Tekapos Mount John Observatorium.

NamibRand-Naturreservat, Namibia

Der Sternenhimmel präsentiert sich hier in einer Üppigkeit, die fast schon unwirklich scheint. Man meint nur hochspringen zu müssen, um die Sterne greifen zu können. Wenn der nächstgelegene Ort rund 100 Kilometer entfernt liegt, dann ist es nicht verwunderlich, wenn man von dort aus einen der schönsten Sternenhimmel der Welt funkeln sieht.

Milchstraße über den Dünen der Namibi Wüste

Fabio Lamanna/Shutterstock.com

Das NamibRand Naturreservat liegt in der Namib-Wüste und erstreckt sich entlang der Ostgrenze des Namib-Naukluft-Park. Das Reservat in Namibia wurde von der International Dark-Sky Association als »einer von Natur aus dunkelsten und dennoch zugänglichsten Orte auf der Welt« bezeichnet. Und als erstes Lichtschutzgebiet Afrikas in die Liste aufgenommen. Übernachten können Besucher in den luxuriösen Wolwedans Camps und Lodges, die großen Wert auf Nachhaltigkeit legen. Hier kann man nachts Sterne statt Schäfchen zum Einschlafen zählen. Sternbeobachtung wie man sie wohl nur selten im Leben erlebt.

Tipps fürs perfekte Sternenhimmel-Foto gibt es hier.