Schweizer Weihnachtsolympiade, Norweger im Mumienkostüm oder Esten, die ihren Heiligabend lieber im Adamskostüm zelebrieren, als im Wohnzimmer »Stille Nacht« zu trällern. Während Deutschland singend um den geschmückten Christbaum sitzt, sind die Bräuche andernorts ungewöhnlich. Hier 11 skurrile Traditionen zu Weihnachten.
Zehn skurrile Traditionen zu Weihnachten
Spanien: der hölzerne Freund
An Weihnachten dreht sich bei den katalanischen Kindern alles um einen kleinen Holzstumpf namens Caga Tio, übersetzt im Übrigen »der Onkel der Pupu macht«. Bereits ab dem 8. Dezember wird dieser – oft in eine warme Decke gehüllt und mit Nikolausmütze bekleidet – neben den Kamin gelegt und bis zum Weihnachtsfest mit Nüssen und Schokolade gefüttert. An Heiligabend versammelt sich dann die Familie um den hölzernen Freund und bittet ihn, alle Geschenke wie Süßigkeiten, Spielsachen und Geld freizugeben.

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Estland: heiße Weihnacht
Zumindest in Estland muss man sich keine Sorgen um das Weihnachtsoutfit machen. Denn hier wird Heiligabend nicht etwa im Wohnzimmer vor dem Kamin verbracht, sondern oft in der Sauna. Gemeinsam wird hier geschwitzt, gelacht und Weihnachten verbracht – völlig hüllenlos versteht sich. Auch viele Finnen verbringen den Heiligabend traditionell in der Sauna.

Huum
Island: Katzengejammer und Shoppingtime
Zur Weihnachtszeit muss man in Island auf der Hut sein, denn dann treibt Jólakötturinn – die große schwarze Jul Katze – ihr Unwesen. Sie schreitet der Sage nach an Heiligabend um die Häuser und frisst Kinder und Erwachsene, die zu Weihnachten kein neues Kleidungsstück tragen oder eines bekommen haben. Die Erzählung kommt noch aus der Zeit, als man angeregt werden sollte, vor Weihnachten noch einmal tüchtig zu sein und die Schafe zu scheren und aus der Wolle etwas zu nähen.

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Venezuela: In Rollschuhen zum Gottesdienst
Im katholisch geprägten Venezuela hat sich diese skurille Weihnachtstradition etabliert: In der Hauptstadt Caracas fahren die Menschen am Morgen von Weihnachten mit Rollschuhen zur Kirche. Weil das soviele Menschen tun, müssen sogar extra die Straßen für Autos gesperrt werden, damit alle heile ankommen. Nur Helm nicht vergessen!
Schweiz: sporty Santa wohin das Auge reicht
Wieso jedes Jahr nur auf den Weihnachtsmann warten, wenn man sich stattdessen in der Schweiz auch selbst als Santa Claus beweisen kann. 20 Jahre lang zogen hier zum ClauWau, der Olympiade der Weihnachtsmänner, hunderte von Santa Claus Teams aus der ganzen Welt umher und duellierten sich im Schneeschuh-Rennen, Lebkuchen dekorieren oder Kaminklettern. 2022 wird das ClauWau in neuer Variante veranstaltet.

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Mexiko: Radieschen schnitzen statt Tannenbaum dekorieren
Radieschen zum Weihnachtsfest? Zur Noche de Rabanos (Nacht der Radieschen), messen sich in Oaxaca ind Mexiko am 23. Dezember hunderte Handwerker, wer denn die schönste Radieschen-Skulptur schnitzen kann. Die Geschichte dahinter? Im 16. Jahrhundert huldigten die Mexikaner ihre heimischen Radieschen, in dem sie diese als besonderes Ritual an Weihnachten zu Skulpturen verarbeiteten. Und noch heute halten die Einheimischen an diesem Brauch fest und nehmen ihren doch ein wenig skurrilen Gemüse-Wettkampf durchaus ernst.

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Ukraine: Spinnen statt Lametta
Spinnennetze schmücken in der Ukraine nicht nur zu Halloween das Haus, sondern an Weihnachten auch gleich den Christbaum. Diese sonderbare Tradition basiert auf einer alten Legende, laut derer Hausspinnen einst die Weihnachtsbäume der armen Familien dekorierten. Ob es dann wohl eher heißt, am Weihnachtsbaume, die Spinnen hängen?

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Norwegen: Vorsicht vor diebischen Hexen
In Norwegen werden vor Heiligabend nicht etwa Geschenke, sondern lieber die Besen versteckt. Anstatt des Weihnachtsmanns werden hier nämlich heimtückische Hexen erwartet, die es wohl auf die Besen der Norweger abgesehen haben. Eben dieser wird an Heiligabend daher vorsichtshalber an einem besonders sicheren Ort versteckt.

Jane Slack Smith
Lettland: Balkenziehen
An Heiligabend werden in Lettland die Balken gezogen. Dann zieht man traditionell einen Eichenbalken von Haus zu Haus und zwar querfeldein. Und wenn man dann bei allen vorbeigezogen ist, wird der Eichenstamm gemeinsam verbrannt! Das bringt nicht nur Gemeinschaft, sondern soll auch alles Übel vernichten.

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Tschechien: Singlefrau auf Männerschau
Unsere letzte der skurrilen Traditionen zu Weihnachten kommt aus Osteuropa. Frauen, die ihrem Single-Dasein ein Ende setzen wollen, sollten es mit einer weihnachtlichen Reise nach Tschechien versuchen. Laut einer Tradition, müssen sich Frauen dort an Heiligabend nur vor ihre Haustüre stellen und einen Schuh über ihre Schulter werfen. Landet die Schuhspitze in Richtung Tür, wird die Heiratswillige in den nächsten Jahren ihr Glück finden und heiraten.

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USA: Die berühmte Weihnachtsgurke
Von dieser skurillen Weihnachtstradition habt ihr vielleicht schonmal gehört: In den USA hängt traditionell eine Gurke am Weihnachtsbaum. Also keine echte, sondern eine Weihnachtskugel in Form einer Essiggurke. Im Besten Fall ist sie gut versteckt – und wer sie zuerst beim Fest findet, darf mit dem Geschenke auspacken anfangen!
Unterm Weihnachtsbaum, in der Sauna oder am Essentisch, wir wünschen bon nadal i un bon any nou, ruumsaid juuluphi, gledileg jol, fro´i wienecht, feliz navidad, srozhdestvom kristovym, god jul, priecīgus ziemassvētkus, prejeme vam vesele vanoce a stastny novy rok und Frohe Weihnachten!